Zwettl

>> Stadtrundgang – Teil 1 <<

Antonturm und Pernersdorferhof
Antonturm
Stadtpfarrkirche mit Hundertwasserbrunnen
Stadtpfarrkirche
Altes Rathaus mit Hundertwasserbrunnen
Altes Rathaus

Wer in unsere Heimat kommt, um Urlaub zu machen, oder in der reizvollen Umgebung durch die Waldviertler Landschaft wandert, der sollte es auch nicht versäumen Zwettl zu besuchen. Wir wandern durch die Stadt und zeigen den Interessierten die Ansichten, die unser Stadtbild prägen.



Fotos aufgenommen Juni 2009
Wandern im flachen GeländeRundwegKeine Beschilderung !Einkehrmöglichkeit in ZwettlFür Kinderwagen geeignetHearonymus Audioguide

Zwettl ist Stadtmauerstadt – der Antonturm prägt das Stadtbild und ist Wahrzeichen zugleich. Im Stadtzentrum stehen das alte Rathaus, die Stadtpfarrkirche und seit 1994 der Hundertwasserbrunnen.

Die Meisten kommen mit dem Auto nach Zwettl. Deshalb wollen wir unsere Runde auch bei den Parkplätzen beginnen, die beiderseits des Kamps liegen. In der einzigartigen Parkspirale neben den Parkplätzen wird für das Parken eine Gebühr eingehoben. Der Kampsteg verbindet die beiden Parkplätze und die Parkgarage. Der weitere Weg führt hinter der Garage zur Stadtmauer mit einem direkten Aufgang und einem Lift in die Stadt. In der Glasfassade der Parkgarage spiegeln sich die verschiedenen Jahrhunderte.

7Hier treffen wir auf den „Moserturm“, einst an der Nahtstelle zwischen der ursprünglichen Stadtanlage und der ersten Stadterweiterung situiert. Der dreigeschossige Wehrturm weist die Grundrissform eines gekrümmten Dreiecks auf und besitzt ein flaches Zeltdach. Heute ist er in das Haus Schulgasse Nr. 10 integriert.


Kampsteg
Kampsteg
Glasfassade der Parkgarage
Glasfassade
Moserturm
Moserturm

Holzstiegen führen uns hinauf zu einem Durchgang in die Schulgasse. Im Durchgang finden die Besucher ein öffentliches WC. Die Schulgasse führt uns linker Hand direkt zum Hauptplatz und setzt sich links in einem schönen Renaissanceensemble fort. In diesem Bereich waren die Grundstücke breiter, als sonst in Zwettl, was eine reichere Gestaltung der Schauseiten der Häuser zuließ. Obwohl nicht jedes Haus ein drittes ausgebautes Dachgeschoß besitzt, überragen die Schauwände auf jeden Fall kulissenartig die Häuser und besitzen in der dritten Etage zum Teil nur blinde Fenster. Eine Kostbarkeit, die fast von niemandem wahrgenommen wird, ist der Renaissancerauchfang am Haus der Apotheke.

Renaissanceensemble - Hauptplatz 9
Renaissanceensemble
Renaissanceensemble - Hauptplatz 10
Renaissanceensemble
Apotheke zum schwarzen Adler mit Renaissancerauchfang
Apotheke

Den neuen Mittelpunkt des Hauptplatzes bildet seit 1994 der Hundertwasserbrunnen, der vom weltbekannten Künstler Friedensreich Hundertwasser errichtet wurde. Er wurde 1928 als Friedrich Stowasser geboren, war seit 1967 Eigentümer einer alten Mühle am Ufer des Kampflusses in unmittelbarer Nähe von Zwettl und verstarb im Jahre 2000 auf der Rückreise von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2 an Herzversagen.

Der Brunnen selber besteht aus drei Hauptelementen, nämlich den beiden Brunnensäulen mit Auffangbecken und dem Pavillon. Auf der langen Sitzbank, die den Brunnen auf einer Seite begrenzt, ist es vorzüglich zu ruhen und dem Treiben zuzusehen.

Hundertwasserbrunnen
Hundertwasserbrunnen
Hundertwasserbrunnen
Hundertwasserbrunnen
Hundertwasserbrunnen mit Stadtpfarrkirche
Hundertwasserbrunnen

1In Sichtweite sehen wir schon das „Alte Rathaus“ dem Sitz des Tourismusverbandes und der Tourismusinformation im Erdgeschoß und des Zwettler Stadtmuseums. Für jeden also eine lohnende Adresse.

Das alte Rathaus ist in seinem Kern ein frühgotisches Haus und zählt zu den ältesten Profanbauten der Stadt. Am besten sieht man das bei einem Museumsbesuch. Es reicht noch in die Zeit der Kuenringer zurück, die so, wie vermutlich auch ihre Nachfolger, hier amtiert haben. Im Jahre 1483 wurde das Herrenhaus an die Stadt als Rathaus verkauft. 1549/50 wurde in der Mitte ein quadratischer Turm eingebaut und mit Sgraffiti geschmückt. 1678 kamen noch die beiden Stützpfeiler hinzu. Das Alte Rathaus wurde in der Folge mehrmals umgebaut und fassadiert, so auch nach den Stadtbränden von 1772 und 1814. Die Renaissancesgraffiti wurden erst 1976 wieder freigelegt. Bei der Restaurierung der Bilder, die 2002 vorgenommen wurde, bemühte sich der in Zwettl wohnende akad. Restaurator Mag. Ralf Wittig um größtmögliche Originaltreue.

Hundertwasserbrunnen mit "Altem Rathaus"
Hundertwasserbrunnen
Hundertwasserbrunnen
Hundertwasserbrunnen
Altes Rathaus
Altes Rathaus

Wenden wir uns nun der Fassade zu. Wir sehen an der Turmaußenfassade neben Sgraffito-Porträts von Kaiser Karl V. und Ferdinand I. ein Fragment des Jüngsten Gerichts und zwei Richter des Alten Testaments (Gideon und Saul). Antithetisch stellte man auf der rechten Seite des Giebels Laster (Wucher, Rohheit, Raub) dar, während dem auf der linken Giebelseite biblische Tugendallegorien (der weise Salomon, die tapfere Judith) gegenübergestellt wurden. Die Allegorie der Gerechtigkeit, die Justitia, war neben der Constantia oder der Fortitudo ein beliebtes Motiv der Rathäuser. Das „Urteil Salomons“ sollte den Rats- und Gerichtsmitgliedern als sichtbares Vorbild dienen und stellte die Entscheidungen des obrigkeitlichen Stadtrates vor den Bürgern außer Streit.

Sgraffiti am "Alten Rathaus"
Sgraffiti
Sgraffiti am "Alten Rathaus"
Sgraffiti
Sgraffiti am "Alten Rathaus"
Sgraffiti
Unser Weg durch die Stadt Zwettl
Unser Weg durch die Stadt Zwettl

Nächstes Mal wandern wir weiter beim Dreifaltigkeitsplatz vorbei, hinunter zum Mühlbach und Zwettl.

Der besondere TippDer besondere Tipp:
Mit der historischen „AGNES“ durch Zwettl.

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