>> Stadtrundgang – Teil 5 <<
Wir lassen den Schulturm hinter uns und setzen unseren Rundgang fort. Gleich gegenüber bei der Wirtschaftskammer können wir einen Zunftbaum bewundern und ein von den Schülern gestaltetes Wartehäuschen.
Wir verlassen die Gartenstraße und wandern den Kamp entlang, einem beliebten Fischrevier, bis zum überdachten Steg. Hier können wir wieder einen Blick auf die Reste der Stadtmauer werfen. Genauer gesagt auf den „Passauerturm“, dessen Namensgebung nicht eindeutig ist, aber die jahrhundertelange Zugehörigkeit Niederösterreichs zur Diözese Passau könnte wohl der Schlüssel hiezu sein. Der Wehrturm tritt halbkreisförmig aus der Flucht der Stadtmauer hervor und ist dreigeschossig. Der Turm ist in das Haus Schulgasse Nr.14 integriert und noch immer bewohnt. Das Kellergeschoß wurde nachweislich früher einmal als Gefängnis verwendet.
Ein kleines Stück nach dem Steg, aber immer noch entlang des Kamps, kommen wir wieder auf die Gartenstraße und sehen linkerhand das Kriegerdenkmal. Die Bronzestatue des Soldaten wurde nach Entwürfen von Leander Hofmann, eines Zwettlers aus der Florianigasse, von der Firma Josef Setzer in Wien gegossen und am 29.Juni 1925 geweiht. Bis heute wurde das Denkmal dreimal umgestaltet und verlegt.
Gleich daneben befindet sich die Johannes von Nepomuk Kapelle, die 1783 erbaut wurde, und zwar als spätbarocker sechsseitiger Zentralbau mit großer Rundbogenöffnung, in die ein schmiedeeisernes Gitter eingefügt ist. Der geschmackvolle Altar im Inneren birgt die Steinfigur des hl. Johannes Nepomuk (möglicherweise vom Weitraer Bildhauer Joseph Mukh, 1773) vor der gemalten Flusslandschaft der Moldau und bildet somit die Situation auf der Prager Karlsbrücke nach, wo der Heilige 1393 in den Fluss geworfen wurde. Heute ist die Kapelle Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege.
Gegenüber hat das Stadtamt ihren Sitz – und umgeben von einem Brunnen vor dem Eingang finden wir die Sitzende.
Wir kommen jetzt zur Kampbrücke, wo sich seit 1743 ein Standbild des 1729 heilig gesprochenen Johannes von Nepomuk nachweisen lässt. Wir sehen hier die Mündung der Zwettl von rechts in den Kamp.
Stadteinwärts blicken wir zur Stadtpfarrkirche und hinter dem Gebäude des Stadtamtes, das zuvor das Krankenhaus der Stadt Zwettl war, können wir noch einmal einen Teil der Stadtmauer sehen. In der Grünanlage steht die Plastik „Helfende und schützende Hände“.

Nächstes Mal besuchen wir die Stadtpfarrkirche.
Der besondere Tipp: Mit der historischen „AGNES“ durch Zwettl.