>> Länge: 5,5 km | Höhe: 110 m | Dauer: 01:30 <<
Im Juli 1960 hat Karl Riedl, ein Bauer aus Kottinghörmanns bei Schrems, das Vater Unser in einen mannshohen Granitblock gemeißelt, das gesamte Gebet, Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe, vollendet mit seiner Signatur und einem Rosenkranz. Zwei Tage soll er mit Hammer und Spitzeisen daran gearbeitet haben, ohne eine einzige Pause, in der Nacht beim Schein einer Petroleumlampe.
Wir machen uns auf den Weg zu diesem einsamen Ort mitten im Hochwald und starten zwischen Kottinghörmanns und Steinbach bei einem Feldweg an der Bundesstraße. Zuerst entlang des Waldrandes, vorbei an der neu renovierten Kapelle Forsthartl kommen wir zur Waldandacht, einem gemauerten Bildstock. Der Waldweg bis dorthin ist stellenweise ein Wiesenweg.
Beim Bildstock Waldandacht, welcher irgendwie scheu nur die Rückseite Richtung Weg herzeigt, geht es geradeaus weiter. Gleich darauf bei der nächsten Weggabelung halten wir uns nach rechts und im weiteren Verlauf immer geradeaus.
Wir kommen auf einen breiten Waldweg und biegen bei der steinernen Bildsäule links ab. Wir folgen ein kurzes Stück dem Europäischen Weitwanderweg 8.
Kurz nach dem Hubertus Bildstock verlassen wir den markierten Waldweg und zweigen rechts ab. Diese Wegschleife führt uns zum gesuchten Ziel und bringt uns auch wieder auf diesen Weg zurück.
Fast am Ende des kerzengeraden Weges führt links ein schmaler Pfad vorbei an einer Anzahl großer Restlinge in den Wald. Am letzten der Steine, die alle eine eben glatte Vorderseite besitzen, wurde die Tat vollbracht. Wer sich jemals mit einem Meißel an Granit versucht hat, steht mit ungläubigem Staunen davor. Die Buchstaben sind tief gearbeitet, unverwischbar, eben für die Ewigkeit geschrieben. Auf diesem Stein ist das Vater Unser noch in der alten Form verewigt.
Der Platz fordert Andacht ein, auch von denjenigen, die wenig bis nichts von Frömmigkeit und Religion halten.

Vater Unser der du bist in dem Himmel
Geheiligt werde dein Name
Zukomme uns dein Reich
Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden
Gib uns heute unser tägliches Brot
und vergib uns unsere Schulden wie auch wir vergeb unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Übel
Amen
Dahinter gibt es einen Schallenstein in der Form eines steinernen Sofas. Der Sitzstein macht denjenigen, der darauf rastet, angeblich aggressiv.
Nach den Steinen führt uns der Weg links zurück zum breiteren Forstweg, wo wir rechts weiter wandern. Wir kommen an einer Gedenktafel vorbei und biegen kurz darauf links in einen Waldweg ein.
Wir nehmen diesen Weg, um später nicht auf der Bundesstraße zurück zum Ausgangspunkt zu laufen. Der Weg macht kurze Zeit später einen Rechtsschwenk und bringt uns dann immer kerzengeradeaus zurück zum Ausgangspunkt.
Nach sofortiger Zusage des Forstbesitzer in Ludwigsthal Herr Walter Frank, wurde bereits Ende August mit der Sanierung der Gebetsschrift am Vaterunser Stein begonnen und am 12.September 2022 fertig gestellt und erfolgreich abgeschlossen! Im Abstand vom Stein wurde auch eine neue Steinsäule versetzt, darauf befindet sich die Tafel mit der Chronik und Fotos von der Sanierung zur Information der Besucher !
Jetzt ist noch der Bildstock in Arbeit und vor der Fertigstellung !
LG Josef GOTTLER
Leider haben wir den Stein nicht gefunden. Es war zu wenig gekennzeichnet.
Guten Tag,
ich würde gerne , den Bildstock sowie den ,, Vater Unser Stein ” im Forst Ludwigstal bei Kottinghörmanns , nach dem
Original-Zustand wieder Sanieren . Zusätzlich würde ich auch jeweils daneben freistehend eine Tafel aufstellen , mit
den Inhalt der jeweiligen Entstehungs – Geschichte ! Hoffentlich ist der Besitzer des Waldes bzw. Forst – Ludwigstal
nach meiner Rücksprache einverstanden , um diese Denkmäler mit der Sanierung vor den Verfall zu schützen bzw.
den schon Sichtbaren Beginn vorzubeugen ! Wie soll ich dabei Sinnvoll vorgehen ?