Der Stifterteich liegt westlich vom Edlesberger Teich auf einer Höhe von 922 m. Er wird vom Quellgebiet des Weitenbaches gespeist, dessen Quellbäche in 950 m Höhe südlich von ihm entspringen. Der Weitenbach fließt dann weiter zum Edlesberger Teich.
Der Ausgangspunkt dieser Tour ist der Platz vor der Pfarrkirche in Gutenbrunn und folgt bis kurz nach Edlesberg dem Anti-Stressweg 42. Nach der Ortschaft Gutenbrunn wandern wir über einen Hügel in Richtung Edlesberg. Der Blick reicht hinüber bis Martinsberg samt den sanften Hügeln rundherum. Wir durchqueren den kleinen Ort und folgen der schmalen Straße zum Edlesberger Teich.
Wer nur zum Stifterteich wandern will zweigt kurz vor dem Edlesberger Teich links ab. Der Anti-Stressweg umrundet noch den Edlesberger Teich und trifft dann wieder mit unserer Route zusammen.
Wir folgen nun einem Forstweg „Auf der Stift“. Kurz darauf zweigt links der Anti-Stressweg zur Steinkapelle ab. Wir halten uns aber rechts und wandern nun ohne Markierung weiter zum Stifterteich. Gleich darauf überqueren wir den Höllbach.
Obwohl schon seit dem Ende des 16. Jahrhunderts auf der Großen Ysper Holz getriftet wird, bricht jetzt die Blütezeit der Schwemmanlagen im Weinsbergerwald an. Das Holz wird in Klaftergröße (ca. 75 cm) auch hier über den Weitenbach (1710(?)-1811) Richtung Donau geschwemmt. Damit die Wasserwege vor allem im Oberlauf genügend Wasser führen, müssen Schwemmteiche (Klausen) angelegt und die Bäche teilweise mit Stein und Holz ausgebaut werden. Geschwemmt wird im Frühling, nach dem Einsetzen der Schneeschmelze, meist bis in den Frühsommer.
Wir wandern jetzt durch eine der ältesten Siedlungen im Bereich des heutigen Weinsbergerwaldes. 1510 gehört „In der Stift“ zur Herrschaft Pöggstall. Der Name verweist auf mit einem Grund- oder Waldteil bestiftete Häuser. Von den ursprünglichen Häusern sind noch zwei typische Herrschaftshäuser vorhanden und werden derzeit als Zweitwohnsitz und Ferienhaus benutzt. Von vier anderen Häusern finden sich nur noch Fundamente.
Benannt nach den letzten Bewohnern handelt es sich hierbei um das Weißhaus, das Hacklhaus, das Haus Schindler und das Haus Honeder.
1940 wurde die Stift entsiedelt.
Am nördlichen Ende des Stifterteiches steht bis in die 50er Jahre das Schwemmmeisterhaus. Der dreiflügelige Bau bietet einst dem Schwemmmeister der Weitenbachschwemme Unterkunft. Nach dem Ende dieser Schwemme (1811) wird es weiter als Forsthaus genutzt. 1940 sind hier französische Kriegsgefangene untergebracht. Nach dem Krieg ist das Haus unbenutzt und schon 1950 eine Ruine.