Kommt man bei einer Wanderung durch Ratschenhof, so weist ein einziger gelber Wegweiser „Zum Freiheitsstein 20 min“. Die markierten Wanderwege kommen bei diesem alten Stein nicht vorbei.
Von Ratschenhof aus, beim markanten Gutshof mit dem gelben Turm, folgen wir dem Wegweiser.
1591 baute Abt Ulrich Hackl von Grund auf einen “Kasten mit zwei Gnaden” (Stockwerke, Räume), darunter einen Wagenschupfen. Abt Caspar Bernhard (1672-1695) entriss den „Ratschhof“ dem Verfall und richtete den Ort als Erholung für gesunde Mönche ein. Der Bau des für den Hof so charakteristischen Turmes wird mit 8.August 1673 datiert.<
Wir wandern auf dem Weg zwischen der Gutshofmauer und dem Jägerteich bis zur ersten Weggabelung, wo wir rechts abbiegen. Kurz darauf halten wir uns links und folgen dem Weg bis wir vor dem Waldrand auf einen weiteren Feldweg stoßen. Hier biegen wir rechts ab und können beim Waldrand links vom Weg schon eine Tafel mit einer Beschreibung zum Freiheitsstein erkennen.
Der Grenzstein, nur wenige Einheimische kennen ihn als “Freiheitsstein”, trennt die Katastralgemeinden Rudmanns und Ratschenhof. In manchen Büchern und Internetseiten wird dieser Stein als Kultstein oder gar Opferstein eingeordnet, das ist etwas übertrieben.
Der stark verwitterte Steinquader, ist ca. 50 cm hoch und aus Kalkstein, der in diesem Gebiet nicht vorkommt. Seine Besonderheit liegt darin, dass er verschiedene Zeichen aufweist, die als Vertiefungen zu erkennen sind. Diese Zeichen erfuhren bis jetzt noch keine wissenschaftliche Klärung. Die Oberseite weist in der Mitte eine Vertiefung in Form einer ca. sechs Zentimeter tiefen Hohlhalbkugel auf, deren Bedeutung nicht erklärbar ist.
Beim Rückweg biegen wir nicht ab, sondern folgen dem Weg bis zum Eisenbahnübergang. Von hier wandern wir zurück nach Ratschenhof.