NÖN Woche 37/2024
FREUNDE DES ZISTERZIENSERSTIFTS ZWETTL
Ein Pilgerweg soll Pfarren des Stifts verbinden
120 Kilometer lang, in vier Tagen zu erwandern: Pilgerweg soll als Rundweg die Pfarren des Stifts Zwettl
in den Bezirken Zwettl und Gmünd verbinden. Um das zu realisieren, wurde ein Verein gegründet.
VON SONJA EDER
BEZIRKE GMÜND UND ZWETTL Ein Pigerweg soll entstehen, der die Pfarren des Stifts Zwettl in den Bezirken Gmünd und Zwettl verbinden soll. Gemeinsam mit dem Stift Zwettl, Gemeindevertretern, der Wirtschaft und der Destination Waldviertel wurde diese Idee in den letzten Monaten vorangetrieben.
Die Initiative dazu stammt von Zwettls Bezirkshauptmann Markus Peham, der das Wandern liebt und sich (auch) das Waldviertel Stück für Stück ergeht. „Ich bin im Frühjahr einige Varianten gegangen und habe versucht, eine vernünftige Zusammenstellung dieses Weges zu gehen“, so Markus Peham zur NÖN.
Ins Auge gefasst wird derzeit eine Strecke von insgesamt 120 Kilometern. Peham: „Das ist eine Länge, die man in vier Tagen gehen kann.” Der zukünftige Pilgerweg soll die Gemeinden Zwettl, Schweiggers, Weitra, Großschönau und Gros Gerunes sowie die Pfarren Oberstrahlbach, Sallingstadt, Schweiggers, Jagenbach, Siebenlinden, St. Wolfgang, Spital, Großschönau, Wurmbrand und Etzen verbinden.
Für die Umsetzung dieser Idee wurde am vergangenen Montag der Verein „Freunde des Zisterzienserstifts Zwettl” gegründet, der prominent besetzt ist. Obmann ist Josef Schaden, Bürgermeister von Schweiggers, Stellvertreter ist Nationalratsahgeordneter Lukas Brandweiner (Obmann Regionalverband Waldviertel), Schriftführer ist Bezirkshauptmann Markus Peham, sein Stellvertreter Stift-Zwettl-Bildungshaus-Leiter Fritz Schipper, Kassier ist Johannes Scheidl (Direktor WV Sparkasse), Stellvertreter ist Gerhard Preiss (Raiba-Obmann). Obmann Josef Schaden freut sich. „Es gab vor 15 Jahren schon eine derartige Idee in der Kleinregion, aus der nichts geworden ist. Ich freue mich, dass Markus Peham jetzt als Motor dahinter steckt” Er sieht in dem Pigerweg eine Belebung der Region und: „Es entspricht dem Zeitgeist, für sich alleine eine Strecke zu gehen.”
Pilgern: Von jungen Leuten bevorzugt
Bezirkshauptmann Markus Peham bestätigt dies, er habe viel Literatur über das Pilgern gelesen, viele Beschreibungen würden von jungen Leuten zwischen 20 und 30 Jahren stammen. Aus Begegnungen beim Wandern weiß er: „Es ist wirklich auffällig, wie viele junge Menschen in der heutigen Zeit sehr herausgefordert sind und beim Wandern und Pilgern Klarheit in ihren Gedanken finden.”
Der geistige Aspekt beim Pilgern
„Das würde ich mir schon wünschen, dass das Gehen auf diesem Pilgerweg diesen Spirit ergibt, sich Gespräche ergeben unter Wanderern, die einander begegnen, oder mit Menschen aus der Bevölkerung”, so Peham. Aufjeden Fall sei ihm beim Begehen der Strecke aufgefallen, dass es ein großes Angebot an Gastronomie und Zimmervermietern entlang dieser 120 Kilometer gebe, die Kirchen und Pfarren besonders sehenswert seien. Ein Freund, der ihn stückweise begleitet hat, sei begeistert gewesen von der wechselnden Landschaft in den beiden Bezirken.
Jetzt will der Verein ein Konzept ausarbeiten, bei Förderstellen einreichen und sucht Sponsoren. Dann sollen im kommenden Jahr erste Akzente zum Pilgerweg gesetzt werden.
Kommentar
SONJA EDER
… über den Pilgerweg zu Stift Zwettls Pfarren.
Eine moderne Idee
Das Pilgern ist wieder in Mode gekommen. Nicht nur religiöse Gründe sind es, die Menschen antreiben, sich auf den Weg zu machen. Doch steht meist für die Pilgerfrau oder den Pilgermann, wie sie früher bezeichnet wurden, im Vordergrund, (wieder) zu sich oder zu Gott zu finden. Bezirkshauptmann Markus Peham schätzt das Wandern und ist Motor für einen neuen Pilgerweg, der im Waldviertel entstehen soll. Der Rundweg wird die Pfarren des Stifts Zwetl verbinden – aber ausschließlich jene, die sich in den Bezirken Gmünd und Zwettl befinden. Drei weitere Pfarren des Stifts Zwettl konnten aufgrund der großen Distanz (noch?) nicht berücksichtigt werden. Das sind die Pfarren Windigsteig (Waidhofen an der Thaya), Großinzersdorf und Zistersdorf im Weinviertel.
120 Kilometer wandern zu den wohlgepflegten Pfarren mit außergewöhnlichen Kirchen- quer durch wunderschöne, weiche Waldviertler Landschaft: Was für eine gute Idee das ist, das Projekt auf professionelle Beine zu stellen undauch touristisch zu vermarkten.