>> Länge: 7,5 km | Höhe: 178 m | Dauer: 02:00 <<
Die Burgruine liegt 2,5 km nordwestlich von Bad Traunstein, auf dem überwaldeten, frei stehenden, 860 m hohen „Hausberg”, der unmittelbar westlich des Weilers Anschau markant empor ragt.
Wir verlassen Bad Traunstein und folgen den rot-weiß-roten Wegmarkierungen 05. Nach dem Franzosenstein halten wir uns links und verlassen die Straße. Ein Waldweg bringt uns hinunter in das Tal des Anschaubaches.
Nach einem kurzen Straßenstück biegen wir rechts Richtung Anschau ab. An der tiefsten Stelle des hier sehr breiten Tales überqueren wir den Bach, passieren die Häuser von Glashütten und kommen kurz darauf nach Anschau mit dem markanten Hausberg.
In Anschau biegen wir links ab und beginnen bei einem typischen Waldviertler Gedenkkreuz, das rechts auf einem Felsen steht, den Aufstieg zur Burgruine. Es geht vorerst rechts einen Weg entlang, der später links langsam den Berg hinaufsteigt und wahrscheinlich dem ehemaligen Burgweg folgt. An geeigneter Stelle verlassen wir aber den Weg und steigen direkt hinauf auf die höchste Stelle.
Der Burgberg weist für die Region charakteristische Granitformationen auf, die derart gestaltete Topographie bestimmte das bauliche Gefüge der Burganlage. Unser erster Eindruck sagt uns aber, sehr viel ist nicht mehr übrig.
An der Südseite zeichnet sich ein etwa rechteckiges, randständiges Gebäude von ca. 16 x 9 m ab. Die Steine der ehemaligen Mauern liegen wallartig im Rechteck.
Höhere Mauerreste mit aussagekräftigen Mauerstrukturen sind nur an der Südwestecke vorhanden.
Sie zeigen ein Bruchsteinmauerwerk aus anstehendem Granit, wobei trotz des wenig geeigneten Gesteins Einzellagen angestrebt wurden und die Mauerfüllung vielfach Opus spicatum-artigen Versatz zeigt. Eine Datierung in die Zeit der ersten Nennung, nach 1200 bzw. in das frühe 13. Jh. liegt nahe.
Im Norden fällt das Gelände steil ab, hier finden sich nur mehr Reste einer Mauer.
Die Burg „Aneschowe” wird 1209 erstmals erwähnt. 1209–1279 ist sie im Besitz der Ministerialen v. Anschau, eines mit den Starhembergern verwandten Geschlechtes. Danach ist die Burg im Besitz von Konrad von Sommerau, verheiratet mit Berta von Anschau. Am St.Martinstag 1295 verbreitet sich die Kunde, Albrecht I. (Alleinherrscher in Österreich) sei an Gift gestorben. Unter der Führung von vier der Edelsten von Österreich, nämlich Leutold von Kuenring, Konrad von Sommerau, Albero von Puchheim und Heinrich von Lichtenstein bricht daraufhin der sogenannte Adelsaufstand los. Doch Albrecht I. ist wieder genesen. Schlecht gelaufen für die Aufständigen. Albrecht schlägt zurück, alle unterwerfen sich, nur Konrad von Sommerau ist zu stolz. Albrecht lässt daher im Laufe des Jahres 1296 alle seine Burgen brechen und so auch die Veste Anschowe (Anschau) der Erde gleich machen.
Wir steigen direkt vom Halsgraben, vorbei bei der hohen Felswand, durch den wunderbaren Laubwald hinab zum Wanderweg, den wir aber nun verlassen und von hier dem asphaltierten Weg hinunter ins Tal und weiter zum Schreinhof folgen.
Nach dem Haus biegen wir links ab und folgen dem Anschaubach bis Glashütten, wo wir wieder auf den Zufahrtsweg stoßen.
Nun geht es auf dem gleichen Weg zurück nach Bad Traunstein. Kurz nach der Straße folgen wir ein Stück dem Stein-Gigantenweg 51.