Auch der Dezember 2011 geizt mit Schnee. Bleibt Zwettl (518m) praktisch schneelos, so finden wir 300m höher in Wielands bei Grafenschlag zumindest eine leicht angeschneite Winterlandschaft vor. Und somit haben wir auch schon verraten, von wo wir berichten.
Wielands liegt am Ende einer Sackstraße. Wir parken aber schon vorher, direkt unterhalb des bekannten Guttenberges, einem Landeplatz für Hexen in der Walpurgisnacht, bei der Kapelle in Richtung der Siedlung Guttenberg. Es geht Richtung Süden. Rechts von uns liegt der Berg. Der Blick ins Tal und darüber hinaus reicht bis zu den Windrädern in Grafenschlag.
Nach den Häusern biegen wir rechts ab, wandern zuerst am Waldrand entlang und gelangen später auf die Lichtung Gaisruck.
Vom kleinen Dorf Wielands gibt es folgende Sage:
Ein Mann wollte einmal in der Andreasnacht bei der sogenannten Teufelskirche, einem Hügel am Rande der Ortschaft, einen Schatz heben. Da kam die wilde Jagd daher und zog über ihn hinweg. Er hörte in der Luft Pferdewiehern, Hufgetrampel, Hundegebell sowie Pfeifen und Schnalzen. Plötzlich hörte er eine Stimme: „Schaut´s den schwarzen Stroamer an!“ Er fühlte, wie ihm eine kalte Hand über das Gesicht fuhr und den Hut vom Kopfe nahm. Zitternd vor Angst warf er sich zu Boden und betete. Erst als der ganze Lärm verstummt war, erhob er sich. Er suchte seinen Hut, fand ihn aber nirgends, obgleich nicht das geringste Lüftchen zu spüren gewesen war.
Als er am nächsten Sonntag übers Feld zur Kirche ging, fand er den Hut, aufgestülpt auf einem Grenzstein.
Die Andreasnacht ist die Nacht zum 30. November (Andreastag), dem Todestag des Heiligen Andreas.
Ein Stroamer ist ein Taugenichts oder Nichtsnutz.
Von hier geht es steil hinunter in das Katzenbachtal. Bei der nächsten großen Weggabelung biegen wir beim Wegweiser rechts ab, überqueren das kleine Gerinne und steigen gegenüber wieder zügig an. Vorbei beim Wielandberg erreichen wir die kleine Ortschaft Wielands.
Wielands liegt nördlich des Gutenberg, auf 767 Meter Seehöhe. Es wird im Jahre 1456 erstmals als „Wielants“ erwähnt.
Hier biegen wir rechts ab und wandern bei der Kapelle vorbei auf der schmalen Straße zurück zum Startpunkt.
Den Guttenberg hab ich sogar im NÖBuch drinnen! Das war ein ganz mystisches Erlebnis – bei den Felsen allerhand Opfergaben (Getreidekörner, nicht typischerweise ein paar Erpfl !!!) und abgebrannte Kerzerlstumpferl. Wenn ich das Bild finde, muss ich es euch zeigen – es war sehr heiß und volle Sonne und Anni hatte keine Kopfbedeckung – also nahmen wir Zuflucht zum Schneuztüchlkapperl, ganz nostalgisch…
Warum wir auf den Guttenberg kamen? Bei der Fahrt über Ottenschlag nach Zwettl (jetzt fahren wir selbstverständlich und leider nur mehr die voll ausgebaute Strecke über Gföhl) ist uns dieser Felsklotz mehrfach aufgefallen, also wollten wir einmal dort hinauf. Es wurde eine ganz schöne Rundtour von Rappottenstein aus.
BB