Es ist 17:02 Uhr und ich setze eine Notfallmeldung ab:
Ich befinde mich im Kamptal auf der Position N 48° 35′ 23.2″, O 15° 9′ 12.5″. Vor mir steht ein kleiner Unterstand aus Holz. Ich höre Hilfeschreie aus dem Wald. Es dürfte sich um eine Gruppe Jugendlicher handeln. Offenbar gibt es Verletzte. Der Notfallort ist für mich nicht erreichbar, es ist viel zu steil.
Kurze Zeit später werde ich vom Einsatzleiter der Bergrettung zurückgerufen und über weitere Details befragt. Dann geht es sehr rasch. Die ersten Rettungsfahrzeuge treffen ein, darunter auch das Einsatzfahrzeug der Bergrettung Wachau. Wir stellen gemeinsam fest, dass sich die Verletzten auf der anderen Uferseite des Kampes befinden. Ein Seil wird zur Sicherung über den Kamp gespannt und weitere Bergretter und Rotkreuzhelfer kommen so zu den mittlerweile gefundenen Verunglückten. Es sind neun zum Teil schwer verletzte Personen. Funksprüche werden abgesetzt und Verstärkung angefordert.
Ich bin beeindruckt, schon 20 Minuten später, werden die ersten Verunglückten versorgt und teilweise mit der Alpenvereinstrage hinunter und über den Fluss getragen. Gehfähige Patienten werden entweder, auch von der Bergrettung gesichert, durch den Kamp, oder über das Steilgelände hinauf geborgen. Nach ca. 2,5 Stunden waren alle Verwundeten auf dem (virtuellen) Weg in das Krankenhaus.
Zum Glück nur eine Bergrettungsübung.
Die Darsteller der Verletzten sind großenteils Jugendrotkreuzmitglieder und sind perfekt geschminkt.