Der zweite Teil des Waldviertler Vier-Märkte-Weges 612 führt uns von Rappottenstein vorbei an der gleichnamigen Burg, weiter durch die Streusiedlung Grötschen, Lichtenau nach Schönbach.
Wir starten vom Hauptplatz in Rappottenstein, nachdem wir bereits den ersten Teil von Groß Gerungs kommend hinter uns gelassen haben, und verlassen oberhalb des Rathauses den Ort. Vorbei beim Opferstein wandern wir den sogenannten Antoniberg hinunter zum Kleinen Kamp, der mit seinem bernsteinfarbigen Wasser ruhig dahinfließt. Über einen Steg gelangen wir auf die andere Seite und steigen gegenüber steil bergan zur Burg.
Wir kommen sozusagen von hinten zur Burg und erblicken den kleinen Uhrturm, der im Burg- oder Rittergarten hoch über den Verliesen steht. Entlang der meterdicken Burgmauern wandern wir hinauf zum Eingangstor, mit einer spätgotischen Steinfassung, welches früher mittels einer Zugbrücke gesichert war. Urkunden aus den Jahren 1157 und 1196 nennen Rapoto von Kuenring als Erbauer der Burg. Sein Vorfahre, Hadmar I., gründete im Jahre 1137 das Kloster Stift Zwettl.
Hier ein paar Einblicke in die Burg zum Tag des Denkmals 2010.
Vorbei am Tor mit den zwei Rundtürmen kommen wir zum Parkplatz. Hier biegen wir rechts Richtung Grötschen ab, einer Streusiedlung inmitten des Grötschenwaldes. Gleich danach wandern wir bei der Dungler Kapelle vorbei. Durch den langen und für das Waldviertel schneereichen Winter 2012/13 sehen wir Mitte April noch reichlich Schneereste entlang der Wanderroute Richtung Schönbach.
Vorbei am Fischerhäusl, mit einem letzten tollen Blick auf die Burg Rappottenstein, tauchen wir nun in ein großes Waldgebiet ein. Vorbei an einigen verfallenen Häusern lichtet sich der Wald erst wieder in Grötschen, und das auch nur kurz.
Beim Holzlagerplatz steht ein Gedenkkreuz aus Holz. Hier halten wir uns nach rechts und bei der nächsten Lichtung nach links. Jetzt sind wir mitten drin im Hochwald und wandern auf einer Seehöhe über 800 Meter auf breiten Forststraßen dahin, bis uns die Markierungen und ein Warnschild aus unserem ruhigen Dahingleiten reißen.
„Markierte Wege auf keinen Fall verlassen“ steht auf einer Hinweistafel. Zurecht, wie wir kurz darauf feststellen! Durch dichten Wald und auf schmalen Pfaden durch das Jungholz suchen wir Markierung um Markierung und kommen nach gut 200 Metern wieder auf einen Forstweg. Dieser mündet nach 800 Metern in eine sumpfige Stelle. Der in der Form eines S markierte Wanderweg kommt auf eine kleine Lichtung, wo ein Gedenkkreuz aus Holz zu finden ist und verläuft weiter Richtung Süden.
Auf einem Waldweg gelangen wir hinunter auf eine Forststraße, die hier einen Bach überbrückt und in weitem Rechtsbogen weiter talwärts.
Nun werden wir ein zweites Mal, gewarnt von einer Hinweistafel, durch den Wald gelotst. An der tiefsten Stelle fließt der Perthonbach, oder einer seiner vielen Zuläufe, den es zu überwinden gilt. Wer einen Meter weit springen kann, der hat kein Problem, dieses Hindernis zu meistern. Gegenüber dem Bachlauf, der nun die Form einer kleinen Klamm annimmt, geht es hinauf zur Straße Aschen – Pernthon.