Indian Summer im Kamptal rund um den Stausee Ottenstein, so lässt sich das herbstliche Farbenspiel kurz beschreiben. Besonders schön ist der Blick von der Staumauer hinunter ins Kamptal. Zur gefahrlosen Überwindung der Sperre gibt es seit Herbst 2007 eine Fußgängerbrücke, die sich fast schwebend, über dem Wasser, in einem großen Bogen über die Wehrfelder spannt.
Der Wanderweg mit der Nr.5 beginnt beim Parkplatz der Bootsanlegestelle bei der Ottensteiner Staumauer und dem Infozentrum der Region Kampseen. Von hier wandern wir hinunter zur Staumauer, die seit der Errichtung der Fußgängerbrücke auch überquert werden kann. Die Laubbäume am Ufer und besonders im Tal nach der Staumauer verwandeln im Herbst die Landschaft in ein Farbenmeer. Auf der anderen Seite zweigen wir rechts ab und folgen dem neuen Weg, der sogar mit Licht ausgestattet ist, Richtung Schloss Ottenstein.
Die Fußgängerbrücke zur Überbrückung der Wehrfelder wurde an der Wasserseite der Talsperre Ottenstein errichtet. Die Konstruktion besteht überwiegend aus Holz (Fichtenleimholz). Die Trogbrücke, bestehend aus jeweils zwei Holzleimträgern mit innen liegendem Stahlrahmen zur Stabilisierung, dient gleichzeitig als Auflager für die Fahrbahn. Im Bereich der „Windwerkshäuser“ und des Mittelpfeilers („Lotschachtes“) erfolgt die Ausbildung als „Waagebalken“ auf Stahlkonsolen – in den Feldern als „Einhängeträger“. Die Verschalung der Leimbinder erfolgte mit Lärchenholz als Schutz gegen die Witterung. Im Frühjahr erfolgte die Montage der Stahlkonsolen. Seit September 2007 ist der Ausbau der Brücke abgeschlossen und steht zur Nutzung bereit.
Kurz darauf können wir schon das Schloss durch den Wald erkennen. Durch eine Tür in der Burgmauer betreten wir den Vorgarten des Schlosses, und durch zwei Tore kommen wir in einen Vorhof, wo das Schlossrestaurant untergebracht ist.
Über die steinerne Schlossbrücke, die auf einem Mittelpfeiler ruht und mit drei Bögen unterwölbt ist, kommen wir in das eigentliche Schloss. An seinem Zugang wachen auf hohen Postamenten zwei steinerne Hunde, die Wappentiere der Lamberg. Gleich links nach dem Tor können wir einen Blick in die Burgkapelle werfen. 1974/75 konnten hier zahlreiche Fresken freigelegt werden, die zu den bedeutendsten des Landes zählen. Von hier führen wenige Stufen zum inneren Schlosshof empor. In seiner Mitte liegt ein hübscher Brunnen. Im 17. Jahrhundert wurde über der ursprünglichen Zisterne ein Becken mit einer achteckigen Steinbalustrade angelegt. Das schmiedeeiserne Brunnenhäuschen ist aber ein Werk des frühen 20. Jahrhunderts.
Wir verlassen das Schloss und wandern geradeaus weiter bei den Parkplätzen vorbei bis zur ersten Ummauerung, wo wir links auf den sogenannten „Heuweg“ abbiegen, das ist der am Ende der Mauer leicht nach links abzweigende Weg. Auf der Tobelbreiten können wir eine Herde Highlander beobachten.
Hochlandrinderherden sind ganzjährig im Freien und ernähren sich nur von Gras und Heu. In der extensiven Bewirtschaftung von Grünland und in Landschaftspflegeprogrammen finden diese Rasserinder (ihre Qualitäten sind Härte und Anspruchslosigkeit) heute eine ökologisch sinnvolle Verwendung.
Gleich nach der eingezäunten Wiese zweigt links ein Weg Richtung Stauseebrücke ab. Irrtum oder in den Karten falsch eingezeichnet, wir wissen es nicht. Wir zweigen hier noch nicht ab, sondern wandern geradeaus weiter bis zur nächsten Weggabelung, wo wir uns leicht links halten und auf einen schönen sandigen Weg gelangen, der nun immer am Ufer entlang Richtung Stauseebrücke führt. Gegenüber können wir die Burgruine Lichtenfels sehen. Am Ende der Wanderung lohnt sich noch ein Besuch der Kapelle oberhalb des Parkplatzes, welche „den Opfern der Arbeit beim Bau der Kampkraftwerke“ gewidmet ist.
Diese Wanderung ist auch als Kinderwagenwanderung sehr gut geeignet.