Der Wanderweg zwischen Schönberg und Plank, beide am Kamp gelegen, ist eine Hommage an die Erzählerin und Lyrikerin Trude Marzik. Sie verbringt viele Jahre im Kamptal ihren Urlaub, damals sagt man noch Sommerfrische.
Der Rundwanderweg mit der Nummer 54 verlangt schon etwas Ausdauer, nicht nur wegen seiner Länge, sondern auch wegen der sehr unzureichenden Markierungen. Ausgehend von Schönberg am Kamp geht es zuerst auf den Kalvarienberg.
Die beiden Kreuzwege, die im Kamptal von den Orten Schönberg und Stiefern ausgehend auf den sogenannten Kalvarienberg aufsteigen, sind nicht so sehr wegen ihrer künstlerischen Ausgestaltung oder wegen des hohen Alters bemerkenswert. Interessant und selten ist ihre Ausgestaltung als Doppelanlage. Wir wandern nun ständig ansteigend von der Schönberger Seite aus an elf Steinpfeilern mit ausgearbeiteten Passionsszenen vorbei. An der höchsten Erhebung zweigen wir kurz links ab. Hier stehen die letzten zwei Stationen und die Kreuzigungsgruppe, welche zu beiden Kreuzwegen gehören! Abwärts nach Stiefern kommen wir an dreizehn gemauerten Stationen vorbei.
In Stiefern überqueren wir den Kamp und biegen gleich danach nach rechts leicht nach oben ab. Wir kommen bei einigen Heurigenkellern vorbei, bevor wir den Ort Richtung Plank verlassen.
Durch einen Hohlweg kommen wir hinunter zum Kamp, den wir nun ein Stück flussaufwärts begleiten. Der Kamp hat hier noch ausreichend Platz und kann bei Hochwasser schadlos ausufern und sein Bett vielfältig verlagern. In ruhigen Zeiten weiden das Waldviertler Blondvieh und eine Herde Konik Pferde entlang des Flusses. Im Wasser ist der Bieber beheimatet.
Kurz vor Plank am Kamp steigt der Weg leicht an und wir kommen auf eine langgezogene Landzunge, um die der Fluss einen weiten Mäander legt. Unten im Tal sieht man die Brücken der Kamptalbahn. Oben auf den Feldern wachsen Kürbisse im milden Klima des Kamptals.
Gegenüber des Feldes zweigen wir links ab und steigen langsam aufwärts bis zu einem Rastplatz mit schöner Aussicht auf den Ort Plank.
Ein wunderschöner Weg auch für Altsenioren. Die beim Ausgangspunkt frei entnehmbare Wanderkarte ist sehr zu empfehlen. Man muss sich nicht die ganze Runde antun: Wir wanderten über den Kalvarienberg nach Stiefern, sind aber nach der Brücke zur Kirche hinaufgestiegen und ab da im Uhrzeigersinn weitergewandert. Nach der Hammerschmiede ist der weitläufige Anstieg nach Thürnneustift als Weg Nr. 54 deutlich gekennzeichnet und in der Folge auch ohne Markierung kaum zu verfehlen. Im Ort selbst fehlt beum Teich gleich gegenüber eine Tafel für den Abstieg nach Plank. In Oberplank, bis wohin der Weg eigentlich gar nicht kommt, überrascht und verwirrt wieder eine Hinweistafel auf den Trude Marzik-Weg. Wir haben beim Bahnhof Plank Schluss gemacht und waren recht begeistert.