>> Länge: 12,6 km | Höhe: 192 m | Dauer: 03:30 <<
Der Thayaquellenwanderweg 623
verbindet dreiecksförmig die Marktgemeinde Schweiggers mit Zwettl (Stift Zwettl) und Schloss Rosenau (Niederneustift).
Unsere 4.Tour führt uns von Niederneustift über Rosenau Dorf, Rieggers, zur Thayaquelle und weiter nach Schweiggers.
Niederneustift deutet auf eine „bestiftete“ Siedlung (Neustift) hin, die niedriger als Oberneustift liegt. Früher war auch die Bezeichnung „Unter Neustift“ gebräuchlich. Wie die anderen großräumigen Waldgebiete des Waldviertels wurde auch der Rosenauer Wald im Mittelalter von keiner Siedlung mehr erschlossen und bildete bis gegen Ende des 17.Jahrhunderts ein landesfürstliches oder großgrundherrliches Jagdrevier. Erst ab 1700 wurde diese mächtige Waldlandschaft von eigens herbeigeholten Siedlern erschlossen. Die Hüttler waren keine Bauern mehr, sondern Waldarbeiter, die neben grundherrlichen Diensten oft ein Hausgewerbe betrieben oder eine Kleinlandwirtschaft führten.
Die letzte Etappe beginnt in Niederneustift beim Gasthaus Hofbauer. Wir gehen rechts einige Meter die Landesstraße zurück, biegen links in einen Feldweg ein und gelangen auf einen Güterweg. Hier wenden wir uns nach links und anschließend gleich wieder rechts. Nach dem Steindelhof wandern wir rechts und erreichen nach Überqueren der Landstraße Rosenau Dorf.
Das Dorf „Rosenau Dorf“ wurde Mitte des 12. Jahrhunderts von den Kuenringern an der Straße von Zwettl nach Böhmen in Form einer Burgkirchenanlage umflossen vom Zwettlbach errichtet. Unter dem Namen „Rosenawe“ wird der Ort 1194 erstmals als Eigentum Hadmars II. von Kuenring urkundlich erwähnt. Vom mittelalterlichen Wehrbau ist heute nichts mehr zu erkennen, nur die ehemalige Burgkirche blieb in umgebauter Form bis heute erhalten. Die im Kern gotische Kapelle diente den jeweiligen Besitzern von Rosenau als Begräbnisstätte.
Der weitere Weg führt uns über einen Wiesenweg zu einer Holzbrücke über die Zwettl. Etwas später übersetzen wir die Landesstraße Zwettl – Weitra und gelangen nach Rieggers.
Rieggers ist ein Breitangerdorf. Der Ortsname geht entweder auf den verbreiteten althochdeutschen Personennamen Ruodiger zurück oder laut einer anderen Version auf einen Ministerialen namens Rudger von Grünbach bei Gföhl. 1150 wird der Ort erstmals als Rudegers erwähnt. 1338 wird die Kirche der Pfarrkirche Zwettl und später der Propstei Zwettl eingegliedert. Zur Zeit der Reformation ist die Kirche protestantisch. So befindet sich noch heute auf der linken Seite der Kirche der „Lutherische Friedhof“, auf dem 1780 anlässlich des 40 jährigen Regierungsjubiläums der Kaiserin Maria Theresia eine Linde gepflanzt wurde, die noch heute steht!
Wir wandern durch Rieggers und biegen vor dem Ortsende links ab und streben dem Steinberg zu. Teils über Wiesen, teils durch den Wald, kommen wir auf die Landstraße Jagenbach – Schweiggers und kurz darauf zum Schwedenkreuz. Hier befindet sich auch der Thayaquellenparkplatz. Wir zweigen hier links ab und kommen nach wenigen Minuten zum Hauptziel des Wanderweges, der Thayaquelle. Eher unscheinbar, aber alles fängt einmal klein an. Von hier aus wandern wir weiter und kommen auf den „Grasungsweg“, der uns noch bis Schweiggers führt.
25.03.2009 Ein aktuelles Foto von der Pfarrkirche Rieggers, die wieder im neuen Glanz erstrahlt. Die Innenrenovierung wurde im Jahre 2003 und die Außenrenovierung Ende 2006 vollendet. Zur Zeit unserer Wanderung war die Kirche noch eingerüstet. Die aktuellen Frage, ob die Kirche auch einen Karner hat, muß ich leider mit NEIN beantworten.