Tag des Denkmals 2010

Morgennebel
Morgennebel
Tag des Denkmals
Tag des Denkmals
Das Brauhaus
Das Brauhaus


Wir sind schon oft an der Burg Rappottenstein vorbeigewandert und haben auch schon an einigen Führungen teilgenommen. Das Wetter ist nicht gerade einladend und die für diese Jahreszeit noch viel zu frühen Nebel hängen tief über den Bergfried der Burg. Es regnet leicht, als wir bei der Burg ankommen. Wir sind voller Erwartung auf diese Spezialführung „Orte des Genusses“.


Fotos aufgenommen im August 2010
Abseits der Tour


Die Burg Rappottenstein im Waldviertel hoch über dem Kamp ist eine der bedeutendsten Burgen Österreichs aus dem 12. Jahrhundert. Die Burg konnte nie eingenommen oder erobert werden und ist seit fast 350 Jahren in Besitz der Grafen von Abensperg-Traun. Rappottenstein ist ein einmaliges Zeugnis mittelalterlicher Wehrbauten in Österreich. Im ersten Hof liegt links das ehemalige Brauhaus. Eine Trinkstube mit Sternrippengewölbe und Wandmalereien, die auf das Jahr 1530 zurückgehen, sowie ein anschließender Saal mit Fresken (vor 1600) bilden einen der bedeutendsten Bestände frühneuzeitlicher Profanmalerei in Niederösterreich. Im Rahmen einer Führung durch die Burg wird an diesem Tag besonderer Wert auf die Ausstattung des Trinkstüberls gelegt. Bis dorthin ist aber noch ein weiter Weg.


Zugang
Zugang
Der Burghof
Der Burghof
Die Arkadengänge
Die Arkadengänge


Der Rittersaal
Der Rittersaal
Vom ersten Hof aus, mit dem Brauhaus, müssen weitere sieben Tore mit vier Höfen bezwungen werden. Wir gewinnen ständig an Höhe, bis wir vor dem Doppeltor zum Hauptgebäude, der eigentlichen Hochburg stehen. Eine steinerne Stiege bringt uns hinauf zum eigentlichen Burghof, wo auf engstem Raum beachtliche Bauteile der Gotik und Renaissance mit dem romanischen Kern in bewundernswerter Harmonie verschmelzen.


Im ersten Stock, gegenüber den dreigeschossigen Arkadengängen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, liegt der Rittersaal. Hier werden wir offiziell von Burgführer Franz Häusler zum „Tag des Denkmals“ willkommen geheißen und gleichzeitig wird uns Frau Magister Petra WEISS vom Landeskonservatorat für Niederösterreich vorgestellt, die in Folge ausführlich und mitreißend über das Trinkstüberl referiert. Sie erklärt für uns Laien sehr eindrucksvoll die Renovierungsarbeiten, den Aufbau der einzelnen Farbschichten, die Zusammensetzung der Farbtöne und deren farbliche Veränderung im Laufe der Zeit.
Magister Petra WEISS
Magister Petra WEISS


Das Trinkstüberl
Das Trinkstüberl
Das Trinkstüberl
Das Trinkstüberl
Das Trinkstüberl
Das Trinkstüberl


Die Kapelle
Die Kapelle

Zum Abschluss besuchen wir unter anderem noch das Herzstück der Hochburg, die von den Dachsberger Herren im Jahre 1378 errichtete zweigeschossige Kapelle. Das sakrale Kleinod befindet sich im ältesten Teil der Burg, an der bestgeschützten Stelle, oberhalb der Torhalle. Im Jahre 1947 ist die Kapelle mit großer Sorgfalt restauriert worden. Die schwere Steinplatte des mittelalterlichen Altars wurde freigelegt.


Im Altaraufbau fand sich ein Gefäß mit Reliquien. Es stammt aus dem Jahre 1379, trägt das Bischofssiegel und dokumentiert das Jahr der Konsekrierung, an die auch die zwölf an den Wänden sichtbaren Weihekreuze erinnern.


Auf der Mensa steht heute wieder der kleine kostbare Flügelaltar aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, der den Schutzheiligen der Burg, Sankt Georg und Pankraz, geweiht ist.


Danke für die tolle Führung.

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