>> Länge: 7,0 km | Höhe: 243 m | Dauer: 02:30 <<
Wir haben die erste, südliche Schleife des Themenweges „Stein und Zeit“ hinter uns gebracht und machen uns gestärkt auf die zweite Etappe.
Gleich gegenüber steigt der Weg hinauf Richtung Wald. Hier treffen wir auf die 8.Station „Marmor“. Unter den vielfältigen Waldviertler Gesteinen finden sich naturgemäß keine Kalksteine. Das sind Sedimentgesteine, die sich vorwiegend in flachen, warmen Meeren bilden, meist aus den Überresten skelett- und schalenbildender Organismen. Sie wurden durch hohen Druck und hoher Temperatur vor über 300 Millionen Jahren zu Marmor umgewandelt.
Wir steigen weiter hinauf, und der Blick reicht über das Weitental. Nun werden wir nach unten in einen typischen Hohlweg geschickt, den wir mühevoll steil nach oben durchwandern. Er wird als Raingasse bezeichnet, das im Alemannischen soviel wie Gasse in einem Abhang heißt. Hier wurde früher der frisch gebrannte Kalk Richtung Dorf abtransportiert. Es muss richtige Knochenarbeit gewesen sein.
Weiter oben machen wir einen kurzen Abstecher zur 9.Station „Marmor und Quarzit“. In den marmorreichen Gesteinsschichten liegen häufig auch Quarzite. Sie bestehen, wie der Name andeutet, fast ausschließlich aus dem Mineral Quarz. Sie sind meist sehr feinkörnig, grau-weiß bis braun gefärbt und brechen splittrig, weil Quarz recht spröde ist.
Wir machen nun einen weiteren großen Bogen hinauf und stehen auch schon bei der 10.Station „Marmor / Kalkbrennerei“. Fast unscheinbar befindet sich hier in einem Bergrücken ein alter Kalkofen aus dem 17.Jahrhundert. Er ist ein einfacher, kleiner Feldofen, sozusagen das Vorgängermodell für jene im Ortsgebiet.
Der Weg führt nun weiter hinauf, geht in eine Linkskurve über und zweigt etwas höher wiederum links ab. Steine am Wegesrand werden nun viel genauer betrachtet. Wie alt mögen sie sein?
Immer wieder schweift der Blick hinunter ins Tal, während wir beim sogenannten Schmidkreuz den höchsten Punkt der Wanderung erreichen. Hier biegen wir links ab und wandern hinunter ins Tal. Bei guter Sicht könnte man von hier Schneeberg, Rax und Ötscher sehen.
Wir kommen bei der letzten und 11.Station „Orthogneis“ vorbei. Westlich von Loibersdorf gibt es Vorkommen von hellen Gneisen. Ursprünglich waren sie quarzreiche Vulkangesteine, die während der variszischen Gebirgsbildung zu Gneis umgewandelt wurden.
Nun geht es hinunter nach Bergern, wo wir links auf die Straße nach Loibersdorf abbiegen. Nach einem kurzen Straßenstück erreichen wir die Ortschaft und den Ausgangspunkt.
Wir haben die geologische Spurensuche beendet und viel Neues und Interessantes dazugelernt.