>> Länge: 7,0 km | Höhe: 243 m | Dauer: 02:30 <<
Nördlich von Pöggstall liegt ca. 60 m höher der kleine Ort Loibersdorf mit einer tollen Aussicht in das Weitenbachtal. Vor dem Schmankerl Wiaz’ Haus Kalkofen beginnt unser heutiger Wanderweg. Der in der Form eines Achters markierte Weg führt uns durch eine geologische Zeitreise, die durch 11 Infotafeln erläutert wird.
Der Rundweg „Stein und Zeit“ ist mit gelben Wegweisern mit Aufschrift und der Nummer 68 markiert. Wir starten Richtung Süden und folgen der leicht fallenden Straße Richtung Hollenstein. Sie verläuft auf einem Kamm mit Sicht auf beiden Seiten und ist von Wiesen und Feldern umgeben. Das breite Weitenbachtal ist von sanften, bewaldeten Hügeln umgeben.
Bevor wir links abbiegen, besuchen wir die 1.Station „Das Weite Tal“. Vor uns liegt der Ort Pöggstall und links auf einem Hügel sehen wir die Filialkirche St.Anna im Walde. Geologen und Geomorphologen vermuten, dass hier vor einigen Millionen Jahren das ehemalige Donautal verlief.
Wir wenden uns nun Richtung Hollenstein. Bei den Häusern finden wir die 2.Station „Ziegelgrube Gerersdorf“. Wir erfahren, dass hier Lösslehme für die Ziegelerzeugung abgebaut wurden. So arbeitete hier der Ziegelbrenner Ferdinand Zach (FZ) von 1929 bis 1956.
Es geht weiter Richtung Gerersdorf. Wir überqueren den Loibersdorfer Bach und biegen kurz darauf links in einen Feldweg ein. Gleich danach findet sich rechts im Wald die 3.Station „Dobra-Gneis“. Es ist das erdgeschichtlich älteste Gestein Österreichs, das hier direkt an der Erdoberfläche liegt und fast 1,4 Milliarden Jahre alt ist.
Wir wandern am Waldrand entlang. Trockensteinmauern ziehen sich entlang des Weges und bieten vielen Kleintieren und verschiedenen Beerensträuchern ein optimales Refugium. Am Ende biegen wir rechts in den Wald und kommen zur 4.Station „Granitgänge“. Im geschieferten Dobra-Gneis treten häufig Gänge eines hellen, nicht geschieferten Gesteins auf.
Weiter geht es zu den nächsten Stationen, die etwas abseits liegen. Zuerst kommen wir zur 5.Station „Paragneis“. Er bildet gewissermaßen die Grundmasse, in der all die anderen Gesteine eingebettet sind und ist das häufigste Gestein der Umgebung.
Gleich daneben befindet sich die 6.Station „Grafit“. Man sieht eine Ader im Gestein. Mit etwas Glück liegt bei der Station eine Grafitprobe, aber Vorsicht, man wird ordentlich schwarz. In der Umgebung von Loibersdorf befanden sich einige Grafitbergwerke. Mehr davon kann man auf den Tafeln lesen.
Von hier kehren wir zurück und wandern weiter Richtung 7.Station „Kalköfen in Loibersdorf“. Wir kommen bei den Resten eines Kalkofens vorbei.
Der für den Brand benötigte Rohstoff war im Waldviertel nicht Kalk, sondern Marmor, ein metamorph gewordenes Kalkgestein, das sich ebenfalls zum Brennen eignet. Die Marmorstücke wurden jedoch nicht einfach in den Ofen gekippt, sondern mussten nach einer Schlichtordnung gestapelt werden, damit die Ladung beim Brand nicht in sich zusammenfiel und der richtige Luftzug für die nötige Temperatur und einen gleichmäßigen Brennvorgang sorgte. Die meisten Öfen waren so angelegt, dass sie sowohl von vorne als auch von oben beschickt werden konnten. Das erste Mal wurde ein Kalkofen, je nach Witterung, Mitte bis Ende März angefeuert, das letzte Mal etwa zu Allerheiligen. Das Auffüllen mit bis zu 10 Tonnen vorbereiteten Steinen dauerte einen halben Tag. Der folgende Brand dauerte, je nach Qualität von Marmor und Brennholz, bis zu 60 Stunden, mindestens aber zwei Tage und Nächte. Das Feuer durfte während dieser Zeit nie ausgehen und ständig mussten Holzscheite nachgeschoben werden.
Mehr davon beim Österreichischen Archäologie-Bund.
Kurz darauf haben wir die Hälfte der Doppelschleife zurückgelegt und sind wieder am Ausgangspunkt angekommen.
Hier geht’s weiter zum 2.Teil.
Sehr geehrte Herausgeber, habe auf der Suche nach meinen Großvater Ferdinand Zach (Väterlicherseits) diese Seite gefunden 2. Station Ziegelgrube. Da er auch in Gerersdorf Nr.16 / Pöggstall wohnte eine Ziegelbrennerei betrieb und unser Haus größtenteils mit Ziegel “F Z” gebaut ist bin ich mir sicher dass es der Gesuchte ist.
Haben Sie noch Informationen zu Ferdinand Zach ? Wenn ja könnten diese bitte an mich weitergegeben werden und wo könnte ich noch suchen ?
Walter Forstner (meine Großmutter war nicht mit Zach verheiratet und Stammt aus Öd/Pöggstall ab)
Bahnstrasse 22
3671 Marbach an der Donau