>> Länge: 15,4 km | Höhe: 307 m | Dauer: 04:00 <<
Wir schreiben das Jahr 1834 als der Historiker Eduard Melly (1814-1854) von Krems den Weg über Rastenberg nach Zwettl nimmt und über einen Aufruhr in Rastenberg berichtet: „ . . . das Dorf gleichen Namens ist eben in hellem Aufruhr der Roboten wegen und zwei Kompanien Soldaten nebst einem Wiener Hofrat können die Aufrührer – wenn dieser Name nicht zu hart ist – kaum im Zaum halten.“
Der Aufruhr nimmt in Sperkental seinen Anfang und weitet sich auf Rastenberg und Marbach aus. Dann gibt es Bauernaufstände wegen des Mitweidestreites der Herrschaft auf den Rustikalgründen. Bei einem Rustikalgrund steht dem Besitzer nur die bloße Nutzung von Grund und Boden innerhalb des Obereigentums des Grundherren zu. Die Bauern vertreiben die herrschaftlichen Schafe und lassen die eigenen weiden. Sie pochen auf einen Bescheid der NÖ-Landesregierung aus den Jahren 1819 und 1822, wonach eine Beweidung der Saatfelder gegen ihren Willen nicht erlaubt ist. Die Herrschaft erstattet über die Vorfälle dem Kreisamt Krems Anzeige. Die Amtshandlung erfolgt schleppend, denn erst nach ca. zwei Monaten begibt sich der Kreishauptmann unter Militärschutz nach Rastenberg. Auch ein militärischer Einsatz mit 105 Soldaten, geleitet von Hofrat Krticzka R. v. Jaden, bleibt ohne anhaltenden Erfolg. Die Unruhen dauern mehrere Jahre, greifen kurz auch auf die Herrschaft Ottenstein über und können erst im Jahre 1839 durch Bischof Wagner geschlichtet werden.
Der Rundwanderweg Schafweidestreit mit der gelben Nr.81 führt durch das ehemalige Aufruhrgebiet von Rastenfeld über Rastenberg nach Marbach und im weiten Bogen zurück. Wir starten bei der Statue des Heiligen Florian am Marktplatz in Rastenfeld Richtung Westen und biegen kurz darauf links Richtung Schöpfermühle ab. Wir sind auf dem alten Burgsteig unterwegs.
Schon etwas oberhalb der Schöpfermühle biegen wir links ab und umwandern eine markante Felsenwand am Purzelkampufer, die heute als Kletterwand benutzt wird.
Wir sind beim Purzelkamp angekommen und folgen seinen Mäandern flussaufwärts. Eine sehr abwechslungsreiche Flusslandschaft begleitet uns die nächsten Kilometer bis zur Bruckmühle.
Kurz vor der Bundesstraße zweigen wir schon rechts ab und folgen dem Weg rechts von den Häusern vorbei Richtung Brücke über den Purzelkamp. Dieser Weg ist öffentliches Gut und wird manchmal von den Grundanrainern boykottiert. Er ist aber immer noch sicherer als das kleine Stück Straße zwischen beidseitigen Leitschienen.
Wir überqueren die Brücke und biegen unmittelbar danach links in das Tal ab. Oben auf dem Bergrücken thront die mächtige und imposante Burg Rastenberg. Ein Fahrsteg bei der Hofmühle bringt uns wieder auf die andere Uferseite. Es geht an so mancher ehemaligen Schafweide vorbei Richtung ehemaliger Bruckmühle, die jetzt ein Jagdhaus ist.
Bei der Bruckmühle verlassen wir das Tal und wandern hinauf nach Marbach im Felde.
In Marbach im Felde geht es geradeaus durch den Ort und weiter zur Unterführung bei der Bundesstraße. Links und rechts vom Wanderweg gibt es eine Unzahl von saftigen Wiesen. Schafe gibt es aber nur mehr selten.
Der Weg führt nun weiter Richtung Wald und zweigt beim Hochspannungsmasten rechts ab. Bei der nächsten Weggabelung unmittelbar am Waldbeginn geht es nach links. Im Wald zweigen wir einmal rechts und dann links ab. Es geht nun hinunter zur Straße Mottingeramt, wo wir links abbiegen und nach einer langgezogenen Kurve auf der Straße, diese wieder rechts verlassen. Eine Holzbrücke bringt uns über den Dobrabach, dem wir links flussabwärts folgen.
Schon nach 1000 Metern kommen wir zu einem weiteren Steg, den wir überqueren. Gegenüber wandern wir einen steilen Waldweg hinauf, bis wir auf eine Forststraße kommen.
Genau gegenüber geht es weiter hinauf, und wir folgen nun der Forststraße Richtung Rastenfeld.
Nach einem Waldstück wandern wir über die Kohlstatt. Hier sehen wir noch immer große Weidegründe, so wie zu alten Zeiten.
Kurz vor Rastenfeld geht es zuerst nach rechts und gleich wieder links auf eine Brücke über die Bundesstraße. Nach der Brücke müssen wir nach rechts und beim zweiten Weg links zwischen den Häuser durch. So kommen wir auf dem Marktplatz.