>> Länge: 5,8 km | Höhe: 140 m | Dauer: 01:30 <<
Alle die gerne, aber nicht zu weit wandern und trotzdem interessante, geheimnisvolle Plätze erkunden wollen, sollten uns diesmal begleiten. Wir besuchen alle sagenumwobenen Steinplätze, die man bei der Panoramawegrunde erreicht, in einer kleinen Runde von Lembach aus.
Wir starten am Ende von Lembach und folgen der Straße weiter, die später in einen asphaltierten Feldweg übergeht immer geradeaus Richtung Wald. Beim Wegkreuz halten wir uns rechts und kommen gleich danach auf den Panoramaweg 7, der hier mit dem Weitwanderweg 612 gleich verläuft. Hier wenden wir uns wieder nach rechts. Nach einem kurzen Stück zweigt links, markiert durch einen Wegweiser, ein Abstecher zum Steinernen Torbogen ab.
Der Steinerne Torbogen im Überländ ist eine geologische Rarität, wie sie sonst fast nur in Kalkgebirgen vorkommt. Der polsterartig abgesetzte Steinbogen aus Granit, über den man sogar gehen kann, verbindet zwei große Blöcke. Vom knapp mannshohen natürlichen Durchgang blickt man auf den „Wuchtelstein“ hinab. Man findet hier auch seltsame Auswitterungen wie bei der „Gletschermühle“. Interessant sind mehrere Granitfelsen in der Umgebung, wie der „Pilzstein“ etwa 150 m hangaufwärts.
Nach dem Besuch des Torbogens kommen wir wieder hierher zurück und wandern weiter. Als nächstes erreichen wir die Gletschermühle und kurz darauf die Steinerne Stube.
Die Gletschermühle ist ein ca. 12 m hoher Granitturm mit seltsamen muldenartigen Vertiefungen, deren Entstehung man früher irrtümlich den Eisgletschern zuschrieb, aber in Wirklichkeit die Spuren zeigen, die über 400 Millionen Jahre Erdgeschichte an diesem Urgesteinmassiv hinterlassen haben.
Die Steinerne Stube ist ein natürlicher Unterstand von der Größe einer Stube, wie sie öfters in der Granitlandschaft zu finden sind. Auf dem Felsen darüber gibt es so genannte „Opferschalen“. Früher führte man ihre Entstehung auf heidnische Blutopfer zurück, sind aber natürlichen Ursprungs. Die Säure der sich zersetzenden Moose und das gefrierende Wasser vergrößert sie ständig. Bis es zu einem natürlichen Abfluss kommt, den so genannten „Blutrinnen“.
Zuletzt steigen wir die Burgleiten hinauf, wo man eine herrliche Aussicht in die Umgebung hat.
Die Ruinenanlage auf der Burgleiten wurde wahrscheinlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Der Erbauer der Burg ist ebenso unbekannt wie ihr Name. Der Wüstungsname „Siebenberg“ und aufgelassene Feldfluren im Umfeld deuten darauf hin, dass sich hier das Zentrum eines Rodungsgebietes (einer eigenen Herrschaft) befand. Die im Nordwesten in einer Entfernung von ca. 500 m vorbeiführende so genannte „Alte Straße“ (Der Franzosensumpfweg) spielte sicherlich eine Rolle bei der Auswahl des Platzes für die Burg.
In einer Urkunde von 1389 wird noch eine „vest ze Chirichpach, gelegen pey Zwetl“ genannt.
Das Ende der Burg ist jedoch ungewiss. Wahrscheinlich ist sie im 14. Jahrhundert aufgehoben worden. Verfärbungen am Fels und über den Deckenbalkenlagern lassen auf eine Brandkatastrophe schließen. Neben der kleinen Zisterne (Tiefe 3 m) befindet sich eine Inschrift mit der Jahreszahl 1684. Bislang konnte sie nicht zufrieden stellend gedeutet werden.
Von Burgleiten aus wandern wir ein kleines Stück zurück bis zur Wegkreuzung und folgen dem Weg weiter nach links. Hier verlassen wir nun den Panoramaweg 7. In einem großen Rechtsbogen kommen wir beim Siebenberg wieder in offenes Gelände und zurück nach Lembach.