Für die Auszeichnung zum Naturpark des Jahres 2021 bewarben sich fünf Naturparke aus drei Bundesländern. Für die Wahl verantwortlich war die Jury aus Expertinnen und Experten des Umweltbundesamts, des Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark, des ORF, der Alpine Pearls und der Universität Wien.
Der Naturpark Heidenreichsteiner Moor legt großen Wert auf den Schutz des Moores und liefert international bedeutende Maßnahmen dazu. Das Team und die Besucher stehen im Naturpark im Vordergrund.
Das Herzstück des Naturparks mit einer Fläche von 31 ha bildet das Hochmoor nahe der Stadt Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel. Die offenen Moorflächen und der Wald am Rande des Winkelauer Teiches zeugen von einer mehr als 10.000 Jahre zurück reichenden Vegetationsgeschichte. Flächen aus Torfmoos, Sonnentau und Wollgras lassen die ursprüngliche Moorlandschaft erahnen.
Im Hochmoor und den Feuchtwiesen des Naturparks leben neben Vögeln und Schmetterlingen etwa kleine Wasserfrösche, die als gefährdet eingestuft sind. Diese gierigen Fresser ernähren sich von Insekten, Würmern, Schnecken und dergleichen. Als Lebensraum bevorzugen sie vegetationsreiche Teiche, Tümpel, Moorgewässer und Bäche. Im Naturpark findet man sie beim Prügelsteg, in wasserführenden Gräben und in der Nähe des Winkelauer Teichs.
Ebenso findet man im Naturpark Heidenreichsteiner Moor den unverwechselbaren Rundblättrigen Sonnentau. Die kleine Insekten verspeisende Pflanze fängt ihre Beute mithilfe eines klebrigen Sekrets an ihren rötlichen, länglichen Stieldrüsen. Ein anderes hübsch anzusehendes Gewächs ist das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum), dessen Härchen der Fruchtstände früher als Watteersatz verwendet wurden. Es wächst nur auf offenen und halboffenen Moorflächen.