Rudmannser Teich und Schönauer Teich
20.01.1978 zum Naturdenkmal erklärt.
ND-ZT-090
Mit Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Zwettl vom 20.01.1978 wurden die „Stifter Teiche” (Rudmannser Teich und Schönauer Teich im Hintergrund) zum Naturdenkmal erklärt, wobei eine 50 m breite Uferzone als mitgeschützte Umgebung einbezogen ist.

Durch die regelmäßige Bewirtschaftung der Teiche über Jahrhunderte hinweg haben sich hochwertige Lebensräume für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Die Teiche zählen nach Erhebungen des Umweltbundesamtes zu den national bedeutenden Stillgewässern. So ist es auch nicht verwunderlich, dass seit dem Jahr 2009 mehr als 230 verschiedene Vogelarten an diesen beiden Teichen festgestellt werden konnten. Der ÖKOKREIS hat am Rudmannser Teich eine Vogelbeobachtungsstation errichtet, die am 15. September 2013 ihren Betrieb aufnimmt.
Der RUDMANNSER TEICH hat etwa 37 ha Wasserfläche und 4-6 ha anmoorige Wiesen. Großer, aber wenig gegliederter Fischteich mit mächtig entwickelten, 10-30 m breitem Schilfrohr (Phragmites) Gürtel entlang des ganzen etwa 700 m langen Südufers und Rohrkolben (Typha) Beständen am Süd- und Westufer. Das Nordufer wird von Sauergräsern (Carex spp.) gebildet, welche sich landeinwärts als uferbegleitender Sumpfwiesengürtel geringerer Ausdehnung (10-20 m breit) fortsetzen.
Die Karpfenwirtschaft im österreichischen Waldviertel um die Stadt Zwettl herum geht vermutlich weit in das 16.Jahrhundert zurück. Im Jahr 1545 lässt Abt Erasmus Lasser vom Stift Zwettl durch böhmische Arbeiter Teiche anlegen u.a. den Rudmannser und den Schönauer Teich. Im Jahr 1661 ließ dann der zuständige Abt zwischen beiden Teichen einen Damm anlegen, und nachfolgend wurde zudem ein Graben ausgehoben, der es ermöglicht, Wasser vom Schönauer Teich in den Rudmannser Teich zu leiten. Der Schönauer Teich kann dabei durch einen eigenen Bachzulauf bespannt werden.
Das mittelalterliche Prinzip funktioniert noch heute. Am Rudmannser Teich findet das Abfischen bereits in der zweiten Septemberhälfte statt. Hingegen wird der südlich liegende Schönauer Teich erst Ende März abgefischt. Das ablaufende Wasser wird dabei zum Bespannen des Rudmannser Teiches genutzt. Nachfolgend wird der Schönauer Teich aber um gehend wieder neu über den eigenen Bachzulauf befüllt. Dieses Beispiel gibt einen Einblick in die komplexen Zusammenhänge der Teichbewirtschaftung.
Folgende Wanderwege führen durch das Naturdenkmal:
● Rund um den Rudmannser Teich
● Von Zwettl nach Friedersbach
● Naturfreundeweg 13 Zwettl-Ruine Lichtenfels
Besondere Stimmungsbilder
● Nebel in der Rudmanns Au
● Ein sonniger Februartag
● Nebel am Schönauer Teich
Größere Karte anzeigen