Fährt man von Rappottenstein Richtung Schönbach, so kann man kurz nach Lohn auf der linken Seite ein ca. 100 m hohes Felsengebilde erkennen. Mächtig liegen die Felsplatten und Kugeln übereinander. Es war schon immer ein Wunsch diese Felsenwand zur durchwandern.
Durch den dichten Bewuchs, schien es uns besser dieses Vorhaben im Winter mit Schneeschuhen durchzuführen. Nun ist es also soweit, Stefan und ich nehmen die Wanderung in Angriff. Am Fuß dieser Felsen liegt die Römerbrücke, unser zweites Ziel.
Da es bei dieser Schneelage kaum Parkmöglichkeiten gibt, stellen wir das Auto bei einem Bauernhaus in der Nähe von Steinhöfl ab, es ist die einzige Möglichkeit weit und breit. Schon der Blick in die unberührte Natur ist traumhaft, obwohl zu Beginn der Wanderung die Sonne hinter den Wolken versteckt ist und das ganze Tal in einem diffusen Licht mit wenig Schattenbildung vor uns liegt. Das Schönste beim Schneeschuhwandern ist, dass man gehen kann wo man will, also fast immer. Unser Ziel liegt geradeaus Richtung Felswand, die wir von der Rückseite her (nicht so steil), vorbei an so mancher Wildtierfütterung und vielen Tierspuren erwandern.
Der Ausblick von oben ist herrlich und auch die Sonne durchbricht genau in diesem Augenblick die dünne Wolkendecke und versetzt die Landschaft in ein Glitzermeer. Wir nützen diese Gelegenheit um ein paar Fotos zu schießen. Von oben sieht man Lohn und die Kapelle von der Wanderung Lohnbachfall im Winter. Unten im Edelbachtal verläuft die Straße Richtung Schönbach und noch versteckt unter den Felsen liegt unser nächstes Ziel, die Römerbrücke. Für den Abstieg folgen wir einer Rehspur, denn diese Tiere wissen wo man ungefährlich ins Tal kommt.
Kurze Zeit später sind wir am Talboden angekommen und die Römerbrücke liegt vor uns. Hier treffen wir kurz auf menschliche Spuren und ein äußerst interessantes Marterl, das die Grablegung Christi zeigt und unter einem riesigen Fels verborgen liegt. Unser Weg kreuzt aber nur den Weg zur Römerbrücke. Wir folgen dem Tal weiter und sind schon wieder nur mehr mit Tieren auf gemeinsamen Wegen.
Neben vielen anderen Spuren können wir nur unsere Menschenspuren, geformt mit dem Schneeschuhen im Gänsemarsch, Hase und Fuchs eindeutig identifizieren.
Ein Linksschwenk führt uns wieder hinauf zum Ausgangspunkt.
Die Römerbrücken, von denen es im Waldviertel mehrere, zumindest dem Namen nach gibt, haben mit den Römern gar nichts zu tun. Sie sind nur im “römischen Stil”, also als Rundbögen, oder Tonnengewölbe erbaut worden. Aus den “römischen” Brücken wurden bald Römerbrücken.