Ich besuche bei dieser Schneeschuhwanderung die Insel, die zwischen dem Purzelkamp bei Kleinweißenbach und dem künstlich angelegten Wehrgraben für das Sägewerk Schrabauer liegt. Dann folge ich dem Lauf des Purzelkampes bis zum Fuchsbach und gehe entlang der Eisenbahnstrecke Zwettl – Martinsberg wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Im Laufe dieser guten Wanderstunde spielt dauernd die Sonne mit mir. Einmal war sie da, um sich auch gleich wieder hinter einer Nebelbank zu verstecken. Am Ende der Tour war es am schönsten, wie das 3.Foto zeigt.
Etwa ein Drittel der Fläche des Waldviertels wird vom Kamp und seinen Zuflüssen entwässert und dominiert somit in unserem Wandergebiet im Zentrum des „Viertels oberhalb des Manhartsberges“. Einer dieser Zuflüsse ist der Purzelkamp, der in der Nähe von Spielberg am Fuße des Hummelberges entspringt und nach ca. 35 Km bei der Schöpfermühle nahe Rastenfeld in das Staubecken des Ottensteiner Stausees mündet.
Ich beginne also meine kleine Tour beim Bahnübergang zum Sägewerk, wo ich mit Herrn Schrabauer, dem Besitzer, ein kleines Schwätzchen führe. Dann folge ich den vielen Hasen- und Rehfährten entlang des Wehrgrabens.
Kurz vor der Wehr, wo der Purzelkamp aufgestaut wird, kann man über eine Brücke auf die so entstandene künstliche Insel zwischen Purzelkamp und Wehrgraben gelangen, ein Eldorado für die Tierwelt. Ich bin nun nicht so der Fachmann für Fährtenlesen, aber Rehe, Hasen und Fuchse kann ich schon gut unterscheiden. Es sind aber noch andere Tierfährten auszumachen. Der Purzelkamp windet sich hier wie eine Schlange neben dem fast geraden Wehrbach. Der Unterschied kann größer nicht sein. Auch ist in diesem Bereich der Wehrbach das Gerinne, das den Ton angibt, denn nur das überflüssige Wasser speist den schmächtigen Purzelkamp.
Ich verlasse die Insel auf dem gleichen Weg, auf dem ich gekommen bin und marschiere entlang des Waldrandes weiter bis zur Mündung des Fuchsbaches. Der Name des Baches könnte nicht besser gewählt sein, überall sind Fuchsspuren zu erkennen. Einen letzten Blick auf den Purzelkamp und zur Sonne, die ihr Spiel mit mir weitertreibt und dann biege ich rechts ab und folge dem Fuchsbach aufwärts.
Es ist aber kein Weiterkommen, diesmal sind es die Eisblumen am Zweig eines Baumes, welche mich zum Halten animieren. Mein nächstes Ziel, die Eisenbahnbrücke, ist noch nicht auszunehmen.
Am Bahndamm stelle ich fest, dass heute schon ein Zug gefahren sein muss. Es kann nur ein Güterzug gewesen sein, Personenverkehr gibt es hier schon lange nicht mehr. Hier dominieren nur mehr das braune Gras und die Hasen.
Nun wandere ich entlang der Eisenbahnstrecke zurück zum Ausgangspunkt und freue mich am Ende der Tour, dass sich die Sonne doch noch voll zeigt. Zu spät, aber was soll’s, es war trotzdem traumhaft!