Die Bezirks- und Grenzstadt Gmünd liegt in hügeliger Gegend im nordwestlichen Niederösterreich, am Zusammenfluss (“Gemünde”) der Lainsitz und der Braunau. Nordöstlich von Gmünd liegt der Naturpark Blockheide, unser Ziel. Wir überqueren von Gmünd kommend die Braunau und parken beim ersten Besucherparkplatz in Gmünd Grillenstein.
Vom Parkplatz beim Naturparkeingang Blockheide in Gmünd Grillenstein führt uns der Weg hinauf, wo wir auf den Marienkäferweg treffen. Wir steigen hier in den Weg ein, der eigentlich beim Aussichtsturm beginnt.
Diese Restbiotop-Wanderung ist eine Umweltschutzeinrichtung im Naturpark Blockheide. Restbiotope sind Rückzugslebensräume für selten gewordene Lebewesen. Anhand von 20 Schautafeln, die unmittelbar bei den Objekten aufgestellt sind, beschäftigt man sich unter anderem mit Bühel, Hecke, Feldrain und Feuchtbiotop. Bei jedem Standort ist auf einer Holztafel eine Nahrungskette beschrieben. Es ist auch mindestens ein Tier zu finden, das dem Menschen bei der biologischen Schädlingsbekämpfung hilft.
Schon kurz danach treffen wir auf den Meridian 15 Grad östliche Länge (MEZ), der die Blockheide durchschneidet. Hier durchwandern wir ein Stück der Blockheide, mit dem sie bekannt wurde. Die Restlinge (Steinformationen), die der Anlass für die Opfersteintheorie des Franz Xaver Kießling² und dessen Anhänger waren, wurden allerdings in ur- und frühgeschichtlicher Zeit in keiner Weise in kultischem Sinne verwendet. Diese Theorie entspricht nicht dem Stand des heutigen Wissens und hat ihre Wurzeln im romantischen und nationalen Historismus des späten 19. Jahrhunderts.
² Franz Xaver Kießling (* 4. April 1859 in Wien; † 20. Oktober 1940 in Krems) war ein österreichischer Pionier der Wissenschaft, ein Heimatforscher, Geologe und Prähistoriker.
Imposant sind die riesigen Granitblöcke immer wieder, sind sie doch teilweise originell geformt und in die Landschaft eingestreut.
Unser weiterer Weg führt uns beim „Schwedenkreuz“ vorbei in Richtung Wald, begleitet von den Schautafeln mit dem Marienkäfer. Hier wandern wir unter Fichten, Kiefern und Birken bis zu einem Steinbruch, in dem heute noch gearbeitet wird. Hinweistafeln weisen uns auf Sprengzeiten hin. Aufgelassene Teile des Steinbruches sind bereits wieder mit Wasser gefüllt und bieten einer Vielzahl von Tieren Platz.
Eine Anzahl von Granitblöcken, und mittendrin die im Jahre 2003 neu errichtete Aussichtswarte, erwarten uns. 140 Stufen bringen uns auf den Blockheideturm mit einer Höhe von 25,8 m. Der Blick reicht über den Naturpark und Gmünd bis zum Nebelstein. Unter uns liegen Spielplatz, Rastplatz und Jausenstation.
Von hier wandern wir weiter zum Blockheideteich und durch das Geologische Freilichtmuseum (eine Sammlung verschiedener Granitsteine) zurück zum Parkplatz.