>> Länge: 8,5 km | Höhe: 106 m | Dauer: 02:15 <<
Die Kunst will bewegen. Die “Ge(h)dichte” fordern dazu auf. Der Lyrikweg rund um Ottenschlag präsentiert auf Lesepulten in der Landschaft die Werke von Ortsbewohnern. Die lebendige Lyrik wird in kleinen Gedichtbänden aufgelegt und kann bei der Gemeinde erworben werden.
Anstoß für die Gründung der Kulturinitiative Ottenschlag war die Errichtung des Lebens.Resorts Ottenschlag. Der ehemalige Bürgermeister Roman Tiefenbacher und ehemalige Kulturgemeinderat Helmut Gamper (*1944 †2010) gründen am 26. März 2008 einen Verein, der sich um das kulturelle Leben in Ottenschlag kümmert. Zuvor entsteht der Lyrikweg.
Der Lyrikweg mit der gelben Nr.33 führt durch Ottenschlag. Wir starten bereits beim Unteren Ortsteich, da der komplette Ortskern als Kurzparkzone ausgeführt ist und wandern bei der Pfarrkirche vorbei. Vor dem Gemeindeamt finden wir die Infotafel der Wanderwege. An der nächsten Straßengabelung, wo das erste Lesepult (Ingeborg Jager) steht, folgen wir der Spitzer Straße bis zum Ortsende.
An der Kreuzung nach Jungschlag finden wir das zweite Lesepult (Gerlinde Tiefenbacher). Wir biegen hier ab und folgen der Straße nach Jungschlag. Am Ortsbeginn von Jungschlag geht es rechts auf einem Feldweg durch die Langwiesen Richtung Bundesstraße. Beim Wegweiser steht das dritte Lesepult (Franz Mayer).
Entlang saftiger Blumenwiesen geht es Richtung Waldrand und kurz darauf sind wir bei der Bundesstraße, wo wir Lesepult Nummer vier vorfinden (Franz Mayer).
An dieser Stelle fand man früher Gedichte von Helmut Gamper (*1944 †2010), Mitgestalter dieses Weges und langjähriger Arbeitskollege, dem ich in Gedenken diese Wanderung widmen möchte. Folgende Zeilen stammen aus seiner Feder verfasst im Sommer 2004.
I tram
I lieg unter an Bam –
und tram.
I tram –
daß i aufesteig auf den Bam
und i fühl mi do a glei daham
auf den wunderschön Bam.
I fühl mi so leicht,
nur wie a paar Gramm,
wie i do sitz auf den urigen Bam.
Und die Zeit die verfliegt,
und i merk des kam.
Wir zwei wir wird’n alt,
i und der Bam.
De Blattln falln ab
und i fall vom Bam.
Aus is des Leben –
zum Glück war’s a Tram.
In diesem Bereich ist die Strecke mit gelben Markierungen gekennzeichnet. Im Hochwald gibt es eine nicht eindeutige Weggabelung. Der Mohnhofweg zweigt links ab, wir wandern hier geradeaus weiter Richtung Neuhof. Entlang der alten Bahntrasse, seit 2014 ohne Schienen, geht es bis Neuhof.
Wir überqueren die Bundesstraße, wandern Richtung Wald und treffen kurz darauf im Wald auf Wegweiser. An der Weggabelung steht das fünfte Lesepult (Gerhard Manas). Rechts geht es in einer kurzen Variante zurück nach Ottenschlag. Wir wandern geradeaus weiter auf der langen Strecke.
Hier zweigen wir rechts ab, wandern durch die Ortschaft und treffen bei einem Baum auf das sechste Lesepult (Gerhard Manas). Kurz darauf überqueren wir die Straße und wandern weiter Richtung Hacklhof.
Beim Hacklhof steht die siebente Lyrikstation in Form einer kleinen Schautafel (Josefine Hofbauer-Hofmann), bevor wir rechts ins Raxenbachtal abbiegen.
Es geht den Waldrand entlang hinunter und im Talgrund über einen ziemlich verwachsenen Damm des ehemaligen Teiches und einem Steg über den Raxenbach auf die andere Talseite.
Leicht bergauf erreichen wir kurze Zeit später unseren Ausgangspunkt, den Unteren Ortsteich.
Leider gibt es ab dem Blockhaus in Neuhof keine Wegweiser mit der Nr 33
Gibt es einen Gedichtband der Gedichte?
Wenn die empfohlene Wanderzeit auch erst in späteren Monaten angesetzt wird, so war es doch heute am 26.02.2021 ein Erlebnis mit Lyrik. Ein Erlebnis deshalb, weil uns im Wald zwei Wildschweine über den Weg gelaufen sind, gefolgt von zwei stattlichen Rehen. Ein windiger, mit Saharastaub versetzter Tag aber mit wärmendem Sonnenschein.