>> Länge: 6,0 km | Höhe: 120 m | Dauer: 01:30 <<
Es hat zu Mittag minus zehn Grad Außentemperatur und was liegt näher, als den zugefrorenen Lohnbachfall zu durchwandern.
Nachdem wir das Auto am eigens geschaffenen Parkplatz abgestellt haben, wird schon der kurze Anmarsch zum Lohnbachfall am Unterlauf des Lohnbaches zu einem Erlebnis. Der Bach schlängelt sich in leichten Mäandern etwa einen Kilometer vom Ende des Wasserfalles bis zu seiner Mündung in den Kleinen Kamp. Der Weg verläuft unmittelbar neben dem Bach fast eben dem Talgrund entgegen. Der Bach selber führt selbst im Winter noch immer 30 cm Wasser, das glasklar teilweise noch die Sicht auf den braunen Bachboden freigibt. Die Sonne spiegelt sich und die Gräser am Bachrand sind mit herrlichem Raureif überzogen. Das Eis selbst verzaubert mit allerlei Formen, die an Sterne erinnern.
Kurz darauf steigt der Weg etwas an und wir erreichen das untere Ende des Wasserfalles, der im Winter ganz anders aussieht, als man das gewöhnt ist. Üblicherweise fließt das Wasser je nach Wasserstand über verschieden hohe Stufen aus Steinen etwa 40 Meter von der oberen Kante laut und plätschernd ins Tal. Jetzt im Winter ist aus dem Wasser äußerlich Eis geworden. Das Wasser steht förmlich erstarrt in den verschiedensten Gebilden da, wie fotografiert. Aber es ist nicht leise! Man hört das Wasser unter dem Eis und unter den Steinen. Es rauscht, gluckert, gurgelt und ächzt unterm Eis.
Über Holztreppen mit eisernen Geländern überbrücken wir relativ leicht den Wasserfall und kommen zur „Steinernen Stube“, einer Höhle oder Ausschwemmung, deren Eingang unmittelbar am Ufer des Baches liegt. Links von uns türmen sich riesige runde Steine auf. In diesem Bereich wird man auch im Sommer kein Wasser sehen. Der Bach sucht sich seinen Weg unter diesen Riesen. In diesem Bereich ist die Schlucht auch am engsten. Zwei Serpentinen bringen uns aus dem Kessel nach oben in ein breites Tal. Der Lohnbachfall ist bezwungen.
Am Oberlauf des Lohnbaches wandern wir nur mehr leicht ansteigend weiter bis zum Zellersteg, einem einfachen Holzsteg über den Lohnbach. Auf der anderen Seite folgen wir nun dem Bach noch ein kleines Stück und zweigen dann Richtung Lohn ab. Die Ortschaft selber lassen wir aber links liegen und machen lieber einen kleinen Umweg rund um die Ortschaft, mit herrlicher Aussicht bis Schönbach. Lohn liegt in einer Sackgasse und am unteren Ende überqueren wir die Straße und wandern zurück zum Ausgangspunkt.