Der Kuenringerweg 611
ist ein Wanderweg mit einer Länge von etwa 75 km. Er verbindet die Orte Groß Gerungs – Schloß Rosenau – Zwettl – Allentsteig – Raabs an der Thaya.
Angelegt wurde der Wanderweg vom damaligen Jugend- und Markierungswart des Österreichischen Alpenvereins der Sektion Waldviertel, Herrn Dionys Müller und seinen Mitstreitern. Weiters haben auch der Touristenvereins „die Naturfreunde“ der Ortsgruppe Zwettl, die ÖAMTC-Ortsgruppe Allentsteig, die Fotofreunde Groß Siegharts und der Raabser Wanderverein mitgeholfen, den Kuenringerweg fertigzustellen. Ein herzliches Dankeschön von dieser Stelle aus!
Die Besiedelung und Rodung des Waldviertels
eines undurchdringlichen, ausgedehnten Waldgebietes, dem „Nordwald“ oder auch „SILVA NORTICA“, erfolgte mit Beginn des 12.Jahrhunderts. Im Nordosten wirkten kolonisierend die reichsunmittelbaren Grafen von Raabs und im Nordwesten die hochfreien Kuenringer. Quer durch dieses Gebiet verlief ein prähistorischer Pfad, der „Polansteig“.
Im Hochmittelalter
waren der sogenannte „Districus Witrensis“ und der „Districus Zwettlensis“ das Kernstück dieser Rodungslandschaft.
Der Stammvater der Kuenringer Azzo
ist tatsächlich der erste greifbare “Kuenringer”, auch wenn sich dieser Name erst einige Generationen später durchsetzen sollte.
Am 29. Dezember 1056
erhielt ein Azzo, serviens (Dienstmann) des Markgrafen Ernst, von König Heinrich IV. drei Königshufen ( etwa 141 ha) in einem Ort namens Hecimanneswisa, der lange Zeit mit Kühnring, dem später namengebenden Ort des Geschlechts, gleichgesetzt wurde, was inzwischen als widerlegt gilt.
Die rasche Landnahme und die Besiedelung des Nordwaldes durch die Kuenringer geschahen aus militärischen Gründen und führten zu immer wiederkehrenden Grenzkämpfen mit den aus Böhmen vordringenden Adelsgeschlechtern.
Hadmar I. von Kuenring gründete 1138 das Kloster Zwettl.
Am 8.September 1156 wird die „Mark im Osten“ zum Herzogtum erhoben. Kaiser Friedrich I. Barbarossa veranlasste 1179 die Grenzziehung zwischen dem Herzogtum und Böhmen. Das hochfreie Geschlecht der Kuenringer trat in den Dienst der Babenberger, der Landesherrn.
Die Kuenringer und ihre Stammverwandten erlangten besondere Bedeutung für das mittlere und obere Waldviertel. Gründungen wie Allentsteig, Arbesbach, Weitra, Zwettl, usw. waren das Werk der Kuenringer.
Heinrich II. von Kuenring
beteiligte sich 1230/31 am Ministerialenaufstand gegen Herzog Friedrich II. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, ein großer Teil der Kuenringer Burgen erobert.
In den Jahren 1278 und 1295 nahmen die Kuenringer an den Adelsaufständen gegen die Habsburger teil, da sie ihre früher verhältnismäßig unabhängige Stellung zurückgewinnen wollten. Die Aufständischen wurden besiegt, die Güter eingezogen und Weitra wurde landesfürstlich.
Damit begann der Niedergang
des einst so einflussreichen Ministerialengeschlechts.
Bereits im Juni 1974 erschien die 1. Auflage des Kuenringerweg Führers (gemeinsam mit dem Waldviertler Vier-Märkte-Weg 612) mit der Wegbeschreibung und vielen interessanten Hinweisen über die Geschichte der Orte, die durchwandert werden.
Andreas Österreicher vom Alpenverein Waldviertel hat nicht nur die großartige Aufgabe übernommen den gesamten Weg neu zu markieren, sondern hat auch den Wanderführer überarbeitet. Für die Gestaltung zeichnet Eva Amon.
Der handliche Wegbegleiter im Format A6 passt in jede Tasche. Durch die Ausführung als Ringmappe bleibt der aktuelle Wegabschnitt immer an oberster Stelle.
Zum Wanderführer gibt es eine Liste der Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe entlang der Wanderroute.
Der Wanderführer ist ab sofort unter “Wege Alpenverein Waldviertel” oder bei der Reisebuchhandlung freytag & berndt erhältlich.
Gleichzeitig gibt es Kontrollstellen entlang der Tour und die Möglichkeit ein Wanderabzeichen zu erwerben.
Hier die einzelnen Teilstrecken:
Hallo
Ein Freund und ich sind den 611er im Oktober in 16 Stunden durchmarschiert. Wir haben schon so einige Weitwanderwege absolviert, ich muss aber sagen dieser Weg ist einer der abwechslungsreichsten, schönsten Wege und er liegt auch noch in unserer Heimat im Herzen des Waldviertels. Wir und der Kuenringerweg sehen uns wieder: 🙂
Ich benütze diesen Weitwanderweg bei den Rundtouren von Raabs aus – Rückweg von der Ruine Kollmitz über Kollmitzgraben und Sauggern, dann nicht auf dem “Agrarweg” über die Felder nach Oberndorf, sondern durch dass Seebachtal entlang der 611-Markierung zur Thaya und nach Raabs, dabei an der Bergecke eine wahrlich alpine Stelle mit ausgesetztem Tiefblick!
BB
Servus Johnny!
Wiedersehen mit uralten Erinnerungen! Ich hab den angesprochenen Führer und bin den 611 auch schon gegangen! Das war sicher irgendwann in den späten 70ern oder frühen 80ern!