Zwischen Waidhofen/Thaya und Rafingsberg besteht schon lange eine spirituelle Verbindung in der Form eines Pilgerweges. Der Pilgerweg ist lange Zeit in Vergessenheit geraten und unpassierbar. Einige Kreuzwegstationen sind verfallen oder gar verschwunden. Ab dem Jahre 2000 werden die Kreuzwegstationen unter SR Josef FRANZ aus Waidhofen/Thaya restauriert und wenn nötig sogar wieder neu errichtet. Im Juni 2009 wird schließlich durch die Pioniere des Österreichischen Bundesheeres der zerstörte Kapuzinersteg neu errichtet. Ein durchgehendes Pilgern ist daher wieder möglich.
Der Kapuzinerkreuzweg mit der gelben Nummer 54 führt von Waidhofen/Thaya nach Rafingsberg. Wir wandern dann noch weiter bis Windigsteig. Zuvor sind wir mit dem Waldviertelbus WA14 von Windigsteig nach Waidhofen/Thaya gefahren.
Wo sich heute die Raiffeisenbank Waidhofen/Thaya befindet, steht bis vor wenigen Jahren (1990) das Hotel Haberl. Dieser große Gasthof war zum Teil aus Steinen der unter Kaiser Joseph II. im Jahre 1784 aufgehobenen Wallfahrtskirche Maria Rafingsberg erbaut worden. Gegenüber befindet sich bis 1784 das im Jahre 1646 gegründete Kapuzinerkloster. Es wird ebenfalls unter Joseph II. aufgehoben. Der ehemalige Klostergarten dient heute als Stadtpark. Soviel zur Geschichte.
Wir starten in der Gymnasiumstraße, dem Busbahnhof von Waidhofen/Thaya. Die Straße grenzt auch an den Stadtpark und endet bei der Zwiebelkapelle. Hier biegen wir rechts ab und folgen der Straße stadtauswärts, aber schon an der Ecke des Krankenhausareals steht die 1.Station des Kapuzinerkreuzweges.
Der Kapuzinerkreuzweg hat aufgeteilt bis Rafingsberg 14 Stationen und die gemauerten Bildstöcke schauen alle ziemlich gleich aus. Die im Grundriss rechteckigen Bauten haben eine strukturierte Giebelmauer und ein Satteldach. In der großen rechteckigen Nische hängt ein Bild der jeweiligen Station. Drei davon unterscheiden sich von den Übrigen.
Gleich nach dem Friedhof steht etwas erhöht die 3.Station und kurz darauf an der Ecke des Altenwohnhauses in der Moritz Schadekgasse kommen wir bei der 4.Kreuzwegstation vorbei.
Nun geht es leicht hinunter zum Großen Radlbach und gegenüber hinauf in einen Einschnitt, auf dessen höchsten Punkt ein Granitbildstock steht.
Wir folgen der Straße weiter Richtung Wohlfahrts und kommen bei der 7. und 8.Kreuzwegstation vorbei. Linkerhand windet sich die Thaya durch die Wiese.
Die 9.Kreuzwegstation ist in die steile Straßenböschung integriert. Mehrere Stufen führen zum Bildstock. Am Ortsbeginn verlassen wir nun die Straße, biegen rechts und gleich danach bei der 10.Station links ab.
Nun geht es auf einem Feldweg weiter, und auf dem höchsten Punkt steht ein weiterer Bildstock mit der 11.Kreuzwegstation.
Ich danke den Betreibern dieser Seite. Obwohl ich leider kein großer Wanderer mehr bin, schaue ich immer wieder gerne hier vorbei und freue mich über Ihre Arbeit, die Arbeit der Bewahrer unseres Landes und das schöne Waldviertel. Liebe Grüße – eine (seit Geburt) Waidhofnerin.