>> Länge: 6,2 km | Höhe: 117 m | Dauer: 01:30 <<
Der Kamptal-Seenweg 620 ist ein Wanderweg mit einer Gesamtlänge von ungefähr 100 km und verläuft entlang des Kamps von Rosenburg bis Zwettl und folgt ab hier dem Zwettltal bis zum Nebelstein. Er ist gleichzeitig ein Teilabschnitt des Weitwanderweges 06, dem Pilgerweg nach Mariazell (Niederösterreichischer Mariazellerweg).
Unsere 3.Tour führt uns von Wegscheid nach Krumau.
Von der Kapelle in Wegscheid verläuft der Weg durch den Ort und weiter auf der Straße bis Thurnberg. Am Ortsende von Wegscheid kommen wir beim Kraftwerk Thurnberg-Wegscheid vorbei. Durch einen Stollen wird das Wasser vom Staudamm hierher geleitet und treibt zwei Kaplanturbinen mit einer maximalen Leistung von je 1350 Kilowatt.
Kurz nach Thurnberg zweigen wir vor der Kampbrücke rechts ab und folgen noch ein kleines Stück der Straße Richtung Tiefenbach. Beim Trafohaus biegen wir links ab und steigen abwärts zum Stauseeufer. Hier beginnt der schönere Teil dieses Abschnittes.
Im Abschnitt zwischen der Sperre Thurnberg und dem Krafthaus Wegscheid wurden seinerzeit mehrere Aufstauzonen geschaffen, um dadurch die Uferzonen von Abfluss behinderndem Bewuchs möglichst freizuhalten. Diesem Abschnitt kommt daher eher der Charakter eines stehenden Gewässers zu. Oberhalb der Kampbrücke in Thurnberg hat sich bei den letzten Hochwasserführungen eine Anlandungsbank durch Schotter- und Sandablagerungen gebildet. Aus ökologischer Sicht ist diese auf natürliche Weise entstandene Strukturvielfalt sehr zu begrüßen. Erst unterhalb des Krafthauses in Wegscheid herrschen wieder nahezu unbeeinflusste Fließzustände im Kampfluss vor.
(Wasserentwicklungsplan Marktgemeinde Krumau am Kamp – 2008)
An einigen Stellen blicken wir auf den Staudamm des Ausgleichsspeichers Thurnberg. Er gleicht die ungleichmäßige Wasserabgabe der Kampkraftwerke aus. Der Stausee wird durch einen Erddamm mit Entlastungsbauwerk abgeschlossen. Das Kraftwerk Thurnberg-Wegscheid war das erste der drei Kampkraftwerke, das 1952 von Bundeskanzler Leopold Figl feierlich in Betrieb genommen wurde.
Schon direkt am Ufer kommen wir durch die Schattauersiedlung. Weiter durch einen herrlichen Mischwald führt der schmale Wanderweg am Wasser entlang, bis wir kurz vor Krumau am Kamp über einen Bergrücken hinüber zu unserem Etappenziel kommen.
Der Markt Krumau liegt am Auslauf des Stausees Thurnberg und kurz vor der zweiten Staustufe Dobra. Hoch über dem Ort thront die Burg Krumau.
Burg Krumau, die sich seit 1976 im Privatbesitz befindet, wird vermutlich vor oder um die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Die ersten gesicherten Nachrichten stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. In den Jahren 1168 und 1171 werden Prunricus de Crumbenow und sein Sohn Azzo als Burggrafen des Landesfürsten urkundlich erwähnt.
Die berühmteste Inhaberin der Burg war Königin Margareta von Österreich. Am 11. Februar 1252 heiratete der 22-jährige Ottokar, Markgraf von Mähren und ab 1253 König von Böhmen, die um fast 25 Jahre ältere Margarete in der Hainburger Burgkapelle und sicherte sich mit dieser Ehe die Herrschaft in den babenbergischen Ländern.

Am 18.10.1260 übersiedelte Margarete nach Krumau. Ottokar ließ sich zuvor, mit Zustimmung des Papstes Urban IV., wegen Unfruchtbarkeit von ihr scheiden.
Sie starb am 28.10.1266 auf Burg Krumau und wurde im Stift Lilienfeld an der Seite ihres Vaters beigesetzt.
(Margarete, Königin von Böhmen und Herzogin von Österreich, Zwettler Bärenhaut, 1310/20, Stift Zwettl)
Oft zerstört und vor einigen Jahren wieder sorgfältig aufgebaut, kann ein Teil der privaten Burg besichtigt werden. Der so genannte Märchenturm führt große und kleine Besucher in die Grimm’sche und internationale Märchenwelt.
Von der Bezirkshauptmannschaft Krems haben die Bewohner bereits vor Jahren ein Informationsblatt mit dem Titel „Verhalten bei Flutwellenalarm am Kamp“ in die Hände bekommen. Wegen der unmittelbaren Nähe der Orte Krumau und Thurnberg zu den Kampspeichern wurden besondere Alarmierungsbedingungen für den Fall festgelegt, dass Schäden an den Talsperren bzw. deren Einrichtungen eintreten.
Als einheitliches Warnzeichen wird das Zeichen „Wasseralarm“ in Form eines Dauertones von 10 Sekunden mit Unterbrechungen von 5 Sekunden 10 Minuten lang auf der Frequenz von 200 Hz (dumpfer als Zivilschutzalarm = 400 Hz) verwendet.
Probealarm jeden Samstag um 11:30 Uhr.