>> Länge: 11,6 km | Höhe: 282 m | Dauer: 03:00 <<
Der Kamptal-Seenweg 620 ist ein Wanderweg mit einer Gesamtlänge von ungefähr 100 km und verläuft entlang des Kamps von Rosenburg bis Zwettl und folgt ab hier dem Zwettltal bis zum Nebelstein. Er ist gleichzeitig ein Teilabschnitt des Weitwanderweges 06, dem Pilgerweg nach Mariazell (Niederösterreichischer Mariazellerweg).
Unsere 1.Tour führt uns von Rosenburg nach Steinegg.
Den halben Weg von Rosenburg bis hierher zum „Öden Schloss“ haben wir schon zurückgelegt. Auf der höchsten Erhebung können wir Richtung Westen in das Kamptal blicken. Vor uns befindet sich eine senkrecht abfallende Felswand und am Talgrund windet sich der Kamp entlang der gegenüberliegenden Bründlleiten. Die Sicht Richtung Osten bleibt uns wegen der hohen Bäume versperrt.
Ringsum von dichtem Wald umgeben, besteht das Öde Schloss heute nur mehr aus den spärlichen Ruinen der Ringmauer und den niederen Trümmern eines viereckigen Turmes, der im Inneren rund ist. Die Burg, einst „Tursenstein“ oder „Zum Stein“ genannt, war im 12.Jahrhundert Sitz der Grafen von Poigen-Rebgau. 1265 wird sie genannt, als König Ottokar II. einige Burgen niederreißen ließ. 1396 wird die Burg von Herzog Albrecht IV. an das Stift Altenburg übergeben und an die Bedingung geknüpft, dass sie abgerissen und nicht wieder aufgebaut werden darf. 1419 ist sie bereits verfallen.
HERALDISCHE GESTALTEN FÜR WOLKER VON STEIN (Hans Steininger, 1987)
Wolker von Stein, ein Mensch des Mittelalters im niederösterreichischen Waldviertel, gerade sein Name ist überliefert, kaum etwas aus seinem Leben ist bekannt, hat sich in meiner Vorstellung eingegraben: er und die heraldische Pracht der Schilde und Wappentafeln seiner Zeit, die Dörfer seiner Familie im Poigreich um Horn, das große Haus Wildberg, das Schloß, das den rot-weiß-roten Bindenschild der Poigenfürsten überliefert hat.
Wolfker von Stein, geboren an einem 21. Juli, das Jahr ist nicht bekannt, taucht aus der Dunkelheit der Zeit in den Jahren zwischen 1145 und 1170 auf, erhielt seinen Namen nach seinem Großvater mütterlicherseits, Wolfker von Nalb; sein Vater Adalbert war der Schwager Hildburgs, der Gründerin des Stiftes Altenburg, und nannte sich Graf von Rebgau nach seinen Besitzungen im oberösterreichischen Attergau, aber auch Graf von Piugin (Poigen). Wolfer hingegen nahm seinen Zusatz “von Stein” nach der Burg Tursenstein oder Stein, der heutigen Ruine “Ödes Schloß” über dem Kamp nahe dem Umlaufberg. Er erwies sich als Wohltäter des nahe gelegenen jungen Stiftes Altenburg und seiner Mönche.
Interessant ist auch das mittelalterliche Mauerwerk. Hier findet man ein gelungenes Beispiel von Lagensprüngen beim Wechsel zwischen unterschiedlichen Steinformaten.
Wir verlassen nun das „Öde Schloss“ und wandern den gleichen Pfad zurück zum Forstweg. Wir werfen einen letzten schemenhaften Blick zurück auf die Ruine und der steil abfallenden Felswand, bevor wir weiter bergauf wandern.
Unser Weg verlässt nun das Kamptal und führt durch das ausgedehnte Waldgebiet „In der Sulz“. Auf unserem Weg zweigen zwei Wege Richtung Stift Altenburg ab, diese lassen wir aber rechts liegen und folgen der rot-weiß-roten Markierung Richtung Steinegg.
Wir wandern weiter über gemächliche Waldwege, dürfen dann aber nicht die Wegzeichen übersehen, die uns steil hinab zum Kamp weisen.
Kurz vor Steinegg zweigt links ein kleiner Steig ab, der uns auf eine Wiese bringt. Über einige Stufen kommen wir auf die Straße von Steinegg.
Schade, dass nur ein erstes, kleines Stück des Kampal-Seenweges auf der Homepage aufscheint. Der Zustand des Weges wird nämlich Richtung Westen immer schlechter. Bei einer Gruppenbegehung Ende November 2014 konnte ich das feststellen. Westlich von Schloss Rosenau scheint der Kamptal-Seenweg – und damit auch der Nö. Mariazellerweg 06 – nicht mehr zu existieren. Bin gespannt, ob der TVB Waldviertel im Frühjahr etwas bewirkt. Die alpinen Vereine ÖAV und ÖTK (südl. von Rosenburg) scheinen ganzjährig im Winterschlaf zu sein…
Hier finden Sie alle Teile des Kampal-Seenweges: https://www.zwalk.at/tag/kamptal-seenweg-620/
Hallo ZWalk!
Heute am Tag des Frühlingsbeginns habe ich die Rundwanderung, beginnend von der Rauschermühle, gegen den Uhrzeigersinn nach Steinegg und nach einer Stärkung im Ghf. Dunkler am rechten Kampufer zurück fortgesetzt.
Der südufrige Weg ist sehr schön unter Benutzung von größtenteils Forstwegen angelegt und es ergeben sich immer wieder schöne Tief.-und Weitblicke z.B. auf das “Öde schloss” und Stift Altenburg.
Nach Überschreitung der Bründlleiten ist natürlich der “Hängende Stein” DIE Attraktion (hier habe ich auch einen schönen GEO-Cache gehoben), bevor es dann wieder zum Kraftwerk und über den Steg zum Startpunkt zurückging.
Die Wanderzeit betrug auf beiden Kampufern je gemütliche 2 Stunden, dieser Weg ist bisher im Waldviertel für mich der Schönste gewesen.
Vielen Dank für deinen so wertvollen Tipp und liebe Wandergrüße von
Walter
Hallo Zwalk!
Ich plane gerade eine Wanderung vom “Soldatenkreuz” an der Verbindungsstraße Altenburg- Rosenburg am Südufer des Kamps entlang nach Steinegg und bin mir nicht sicher, ob man den Kamp beim EVN Kraftwerk bzw. Rauschermühle zum Südufer überschreiten kann.
Ich würde mich freuen, wenn du mir in dieser Sache vielleicht helfen könntes.
Herzlichen Dank
Walter
Hallo Walter, man kann an der Ostseite des Umlaufberges von der Rauschermühle Richtung Kraftwerk den Kamp auf einer Brücke übersetzen. Weiter vom Kraftwerk Richtung Ödes Schloss ist das nicht möglich.
Würde mich über Fotos und einen Bericht freuen, denn die Südseite kenne ich nicht.
Liebe Grüße
ZWalk