>> Länge: 8,6 km | Höhe: 197 m | Dauer:02:15 <<
Wir sind in Brunn am Wald, einem Ort der eng mit der Geschichte des Schlosses verbunden ist. Es ist vermutlich jener Ort, nach dem sich Anfang des 12. Jahrhunderts ein Dienstadelsgeschlecht der Kuenringer nennt. Die Zwettler Chronik erwähnt im Jahre 1172 Brunn unter den Schlössern des Waldviertels. Im 12. Jahrhundert war es im Besitz der Kuenringer zu Dürnstein. Es folgten die Geschlechter der Neydeck und der Trauttmannsdorf. Heute ist es in Privatbesitz. Die Ortschaft selbst entwickelte sich nordwestlich des Schlosses in einer Talmulde.
Der Rundwanderweg „Historischer Weg und Orte der Kraft“ mit der gelben Nr. 31 führt uns in den Südosten von Brunn am Wald. Vom Parkplatz beim Gasthaus Schindler folgen wir der Straße Richtung Lichtenau und zweigen bei der Kreuzung links in den Wald ab.
Der historische Eiskeller liegt oberhalb des Schlosses und stammt aus dem Jahre 1801. Nach seiner Renovierung im Jahre 2005 ist er für die Öffentlichkeit zugänglich. Für die nötige Innenbeleuchtung sorgt eine Photovoltaikanlange. Der Eisschacht wurde mit vom Schlossteich geschnittenen Eisblöcken befüllt. Durch die beiden Öffnungen strömte die kalte Luft in die Gänge. Die Lebensmittel wurden an Haken, die an den Gewölbedecken angebracht waren, aufgehängt.
Kurz darauf kommen wir zur Hubertuskapelle. Die Kapelle wird im Jahre 1875 vom damaligen Gutsherrn der Herrschaft Brunn am Wald, Leopold von Ehrenfels, erbaut. Sie dient einige Jahrzehnte als Gruftkapelle der Familie Ehrenfels. Unterhalb der Apsis sind vermutlich sechs Angehörige der genannten Familie bestattet. Diese früher von außen zugängliche Gruft wird anlässlich der Renovierung der Kapelle im Jahr 1988 zugemauert. Die Gruft wird gegen Ende des 2. Weltkrieges von sowjetischen Soldaten geplündert, dabei werden die Särge aufgebrochen. Im Jahre 1988 folgt in Zusammenarbeit der neuen Besitzerfamilie Malaschofsky mit dem Hegering Loiwein die Renovierung der Kapelle. Im gleichen Jahr wird die Kapelle ebenso wie die nunmehr vorhandene Glocke neu geweiht. Seither hat der sakrale Bau die Funktion einer Hubertuskapelle. In regelmäßigen Abständen werden hier Hubertusmessen abgehalten.
Der markierte Weg führt in der Folge durch ein ausgedehntes Waldgebiet, aufgelockert durch einige landwirtschaftliche Fluren.
Durch einen tief eingeschnittenen Graben geht es hinab in das Tal des Herrengrabenbaches. Dort folgen wir dem Bach flussabwärts.
Wir überqueren den schmalen asphaltierten Weg und folgen dem Bach linksufrig weiter, bis wir links das Tal verlassen. Wir sind in der Schretz. Achtung, einige Wegweiser sind erst etwa 30 Meter nach den Weggabelungen aufgestellt und folgen dem linken Weg bergauf!
Nach einer höher gelegenen Wiese folgen wir wieder dem Weg hinunter in das Tal und kommen zur ehemaligen Kranzlmühle, die noch bewohnt ist. Wir sind abermals beim Herrengrabenbach, dem wir kurz auf der rechten Uferseite folgen.
Nach dem zweiten Steg ist der Ufer nahe Weg sumpfig nass und mit hohem Gras fast zugewachsen. Hier steht das Gebäude des ehemaligen Elektrizitätswerkes der Gemeinde Loiwein, das in den Jahren 1920 bis 1938 in Betrieb war.
Beim alten E-Werk zweigt der hier unmarkierte Wanderweg links ab und wir verlassen endgültig das Tal. Gleich danach sehen wir linkerhand die Reste der ehemaligen Zifferermühle.
Die Mühle führt im Laufe der Zeit verschiedene Namen: Hoismühle (1635), Ötschmühle (1641), Kirnmühle (1656), Untere Moosmühle (1753) und seit 1825 nach dem damals neuen Besitzer Zifferermühle. Dieser Name bleibt trotz weiterer Besitzer bis heute gültig. Im Jahre 1894 wird Franz Ramsauer Mitbesitzer. Er stellt den Mühlbetrieb ein und widmet sich nur mehr der Landwirtschaft. Am 15. Juli 1919 erschießen Unbekannte des Nachts die Besitzerin Sophie Moser vor ihrem Haus. Gerüchte sprechen damals auch von anderen Todesumständen. In den Sterbematriken heißt es nur Tod durch Erschießen. In den folgenden Jahren wird das Anwesen dem Verfall preisgegeben.
Vor der Zifferermühle ist der Weg hinauf in den Wald fast zugewachsen. Das Gras steht meterhoch. Am Waldrand rettet uns ein Wegzeiger.<
Im Wald treffen wir auf einen interessanten Platz, auf dem mehrere steile Wege zusammentreffen. Hier geht es rechts durch einen Hohlweg steil hinauf.
Achtung, an dieser Stelle gibt es in einigen Wanderforen falsche Angaben, denn der Weg ist geradeaus weiter eingezeichnet, die Markierungen allerdings anders!
Am Ende des Hohlweges treffen wir auf eine eingezäunte Almwiese. Hier geht es links hinauf, am Kuhstall vorbei bis zu einem Fahrweg, wo wir wiederum links abbiegen.
Hier gibt es die Möglichkeit die sogenannte Heidnische Opferstätte zu besuchen. Wir waren nicht dort.
Kurz darauf kommen wir nach Loiwein. An der Straße geht es ein kurzes Stück an der Kirche vorbei Richtung Brunn, bevor wir links in einen asphaltierten Feldweg einbiegen.
Über einen flachen Höhenrücken gelangen wir zum Wald, wo wir rechts abbiegen und kurz darauf wieder die Straße überqueren.
Von hier können wir schon links oben unseren Ausgangspunkt erkennen, den wir kurze Zeit später erreichen.