Schönbach liegt in dem Teil des Waldviertels, wo die sonst so sanften Hügel höher werden und die Bachläufe tiefer und enger erscheinen. Die Natur rückt also näher an den Wanderer heran. Wir vergleichen es immer mit dem Alpenvorland. Die vielen verstreuten Einzelhöfe verstärken diesen Charakter.
Der Hieronymusweg mit der Nr.91 beschreibt von Schönbach ausgehend einen liegenden Achter. Wir starten die Tour bei der Pfarrkirche mit dem ehemaligen Hieronymitenkloster, das dem Weg seinen Namen gibt.
Die Pfarrkirche Schönbach wurde im Zeitraum 1450-1457 unter der Herrschaft der Dachsberger auf Burg Rappottenstein erbaut. Das Besondere an ihr ist die noch erhaltene Ausstattung mit drei gotischen Flügelaltären aus dem späten 15.Jahrhundert und frühen 16.Jahrhundert. Die Erbauer dieser drei Altäre sind unbekannt. An der Wende vom 17. zum 18.Jahrhundert rief die damals auf Burg Rappottenstein residierende Gräfin Strattmann den Orden der Hieronomytaner nach Schönbach und errichtete ihnen ein Kloster. Dieser Bau wurde direkt an die Kirche gesetzt und dominiert heute das Ortsbild. Diese Ordensgemeinschaft verblieb dann bis 1826 in Schönbach – in diesem Jahr verstarb der letzte Ordenspriester hochbetagt im Alter von 86 Jahren.
Von der Kirche wandern wir hinunter zum Parkplatz beim Kaufhaus und biegen hier links in einen Hohlweg ein. Gleich dahinter folgen wir einer schmalen Straße in Richtung Fichtenhof und weiter zum Grüblhof. Wir nehmen bei der spitzen Weggabelung den rechten Weg, es geht dann rechts beim Hof vorbei.
Kurz danach biegen wir rechts hinunter in die sog. „Höllgeansn“, wo wir das erste Bachl überqueren. Später wandern wir entlang des Rehbachs, den wir auch überqueren um danach hinauf bis zu einem Fahrweg zu gelangen. Hier wenden wir uns nach links auf einen asphaltierten Weg und kommen zum Einzelgehöft namens Reitzenorth. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Weg bis zum Gehöft Zollnhof.
Wiederum auf Asphalt wandern wir den Güterweg hinunter bis zur Kreuzung. Hier kommt der Weg, der einen Achter beschreibt zusammen. Alle, die nicht so weit gehen wollen, können hier bereits zurück nach Schönbach wandern.
Wir biegen rechts ab und folgen dem Güterweg, vorbei an einem schönen Marterl bis zum Gehöft Waid. Hier soll sich der Legende nach der berühmte Minnesänger Walther von der Vogelweide aufgehalten haben. Eine Infotafel findet man auf dem großen Restling, der geradeaus vor uns in der Wiese liegt. Beim Gehöft biegen wir links hinauf ab. Wir durchwandern den Blättergraben und kommen nach Lichtenau. In der Ortschaft biegen wir links ab und folgen der schmalen Straße hinunter bis zu einer Brücke. Links von der Brücke aus sehen wir die Mauerreste der verfallenen Lichtenaumühle. Kurz nach der Brücke zweigen wir links auf den Güterweg Richtung Haid ab und kommen zum Mittelpunkt des Achters, den ich zuvor beschrieben habe.
Wir folgen dem Waldweg rechts hinunter, überqueren den nächsten Güterweg und zweigen beim folgenden Marterl rechts ab. Durch das Tal windet sich der schon bekannte Rehbach wie eine lange Schlange durch die Wiese. Vorbei am Edelhof, wandern wir in einem großen Bogen zurück nach Schönbach.