>> Länge: 5,8 km | Höhe: 185 m | Dauer: 02:20 <<
Hardegg ist die die kleinste Stadt in Österreich und liegt im Nationalpark Thayatal. Rund 80 Einwohner haben derzeit ihren Hauptwohnsitz in der Grenzstadt an der Thaya. Seit dem Jahre 1990 ist die Brücke über die Thaya zwischen Österreich und Tschechien wieder für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Wir kommen aber von Süden und halten kurz beim Nationalparkhaus, bevor wir über zwei steile Serpentinen hinunter bis zum Hardegger Uhrturm fahren, wo wir das Auto parken.
Der Hardegger Rundwanderweg mit der Nr.3 beginnt beim Hardegger Uhrturm unmittelbar beim Aufgang zur Burg. Links führt ein Fußsteig ins Tal zur Fugnitzbrücke. Nach der Brücke biegen wir nach dem ersten Haus rechts in eine Sackgasse ein und am Ende links in einen schmalen Fußweg. Hier treffen wir auf den Reginafelsen, eine weit in die Vorstadt ragende Felsnase. Das harte Kalksilikatgestein hat dem Wasser der Fugnitz standgehalten. Über einen schmalen Fußpfad erreichen wir das kleine Plateau. Wir genießen den ersten Ausblick hinüber zur Burg, die nun auf gleicher Höhe liegt.
Auf einem breiteren Waldweg durch einen Eichen- und Hainbuchenwald gelangen wir hinauf auf das Maxplateau. Das Unterholz besteht aus Gelben Hartriegel, Schlehdorn und Liguster. Diese höchste Erhebung im unmittelbaren Stadtbereich ist typisch für das Thayatal. Wir sind jetzt höher als die Burg und sehen das erste Mal auf die Stadt, die Thaya und die Thayabrücke.
Urkundlich wird Hardegg als Stadt erstmals 1290 erwähnt. Der Name leitet sich von dem althochdeutschen Wort “hard” = Wald, “-egg” = Fels, Stein ab. Im übertragenen Sinn bedeutet die Bezeichnung: “Festes Haus im Wald”. Im Lauf der Zeit verlor Hardegg an Bedeutung. In direkter Nachbarschaft nahm die planmäßig angelegte Weinstadt Retz einen großen Aufschwung. Nach dem 30-jährigen Krieg war die Burg in einem schlechten Zustand und wurde nur noch von einem Vogt bewohnt. 1764 wütete ein Großfeuer in Hardegg. Die Bewohner durften für den Wiederaufbau Material aus der Burg holen.
Nach dem Krieg wurde Hardegg zur Stadt “am Ende der Welt”. Die Grenzbrücke über die Thaya wurde gesperrt, die Holzbretter entfernt. Nur die blanken Eisentraversen führten hinüber ins Nachbarland. Auf tschechischer Seite patrouillierten bewaffnete Soldaten.
Noch heute hat das Gemeindeamt der Stadtgemeinde Hardegg seinen Sitz in einer der neun Katastralgemeinden in Pleissing.
Zurück zur Stadt wandern wir über eine leicht begehbare Forststraße, wo wir beim alten Badeplatz an der Thaya in die Stadt kommen. Der Rundwanderweg würde nun wieder hinauf zum Uhrturm führen. Wir wandern aber durch die kleine Stadt bis zur Brücke über die Thaya, besuchen kurz Tschechien und den Startpunkt des Thayatalweges unmittelbar neben der Brücke wieder auf österreichischer Seite.
Erst jetzt wandern wir durch die Doktorgasse hinauf zum Uhrturm.