Wir sind am großen Bärentrail unterwegs und nach der zweiten Etappe in Rappottenstein angekommen, das wir heute in östliche Richtung verlassen. Vom Marktplatz mit dem Pranger aus dem Jahre 1613 und dem Rathaus folgen wir der Straße vorbei beim Friedhof hinunter in das Kamptal. Es geht geradeaus am Sportplatz vorbei, bevor ein steiler Abstieg durch den Wald an das Kampufer führt.
Genauer gesagt treffen wir hier auf den Kleinen Kamp, der sich kurz darauf beim Ort Ritterkamp mit dem Großen Kamp vereinigt und von nun an nur mehr Kamp genannt wird. Hier überquert der offizielle Weg den kleinen Kamp über einen Holzsteg und folgt rechts der schmalen Straße bis zum sogenannten „Hammer“, einem Firmengelände und Betonwerk.
Wir empfehlen aber den Steg links liegen zu lassen und am Kampufer rechts abzubiegen. Ein romantischer Waldweg führt am Ufer entlang bis zum Betonwerk, wo wir links hinunter zur Kampbrücke kommen und nach der Brücke rechts dem Bärentrail folgen.
Nach einem kurzen Straßenstück, beim kleinen Parkplatz unterhalb der Burg zweigen wir rechts bei der alten Mühle in das Kamptal ab. Und schon sind wir in der Kleinen Schütt. Links abzweigend findet man einen Aufstieg zur Burg. Wir wandern aber im Kamptal weiter, passieren bei einer Brücke die Oedmühle, wovon es nur mehr einige Steinmauerreste gibt.
Entlang gibt es zahlreiche Granitformationen. Die bekannteste ist die sogenannte Mauer. Im Flussbett mehren sich die Granitblöcke. Sie liegen in den verschiedensten Formen im Wasser, bis sie schließlich bei der Großen Schütt so zahlreich werden, dass das Wasser unter ihnen begraben wird und verschwindet.
Alleine schon der Name „Schütt“ lässt erahnen, dass hier keine Uferbegradigungen, Verbauungen oder Aufstauungen zu erwarten sind. Hier ist alles wie es sein soll. Das ockerbraune Wasser plätschert in vielfältigen Fließgeschwindigkeiten, überrieselt Steine, schwemmt Totholz an, umspült Wurzelbärte. In Stillwasserbereichen sammeln sich Sand und feines Sediment, an rasch überströmten Steinen wird Luft eingewirbelt. Dies kann zu deutlichen Schaumkronen führen, die einen sofort an Umweltverschmutzung denken lassen. Doch in der Regel sind hier Eiweißstoffe (z.B. von Pollen) für diese Schaumbildungen verantwortlich und daher natürlich. Diese Stelle wird nicht nur von Fliegenfischern geschätzt, sondern auch Wasseramsel und Eisvogel sind hier regelmäßig anzutreffende Highlights.
Hier überqueren wir eine Wiese und gleich danach tut sich der Blick zur Wiesmühle auf.
Teil 3A
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