>> Länge: 17,0 km | Höhe: 329 m | Dauer: 04:30 <<
Wir sind am großen Bärentrail unterwegs und starten nach einer langen ersten Etappe nun in Arbesbach. Leider geht es zuerst 1200 Meter entlang der Bundesstraße in doppelter Hinsicht Richtung Kamp. Wir durchqueren den kleinen Ort Kamp, bevor wir wieder in das Kamptal kommen. Und es gibt ein paar enge und unübersichtliche Stellen entlang des Grünstreifens neben der Straße.
Kurz nach Kamp zweigen wir rechts ab und kommen nach weiteren 800 Metern auf der Straße endlich zur Hammermühle. Die Hammermühle ist eigentlich eine Hammerschmiede oder kurz auch nur der Hammer genannt. Und der eigentliche Hammer daran ist, dass sie nach einer gründlichen Sanierung wieder voll funktionsfähig ist. Und der Überhammer ist der persönliche Show-Schmied von April bis Oktober, der bei Abwesenheit mit einer installierten Glocke herbeigerufen werden kann.
Nach der Hammerschmiede folgen wir dem Kamp abwärts. Wir wandern durch eine kleinstrukturierte Landschaft mit einem Wiesenstreiferl, einem Wäldchen, einer Leit‘n (= Hang), einem Wegerl, einem Erdäpfelacker, einem Bichl (= Steine mit Begleitflora rundherum) oder einer Steinböschung. Es ist eine alte gewachsene Kulturlandschaft.
Unterhalb des Grubberges verlassen wir geradeaus weiter das Tal und wandern wieder etwas höher. Nach einem kurzen Waldstück kommen wir zum hölzernen Bildstock „Die Sieben Sakramente“, hier biegen wir links ab. Es geht wieder hinunter ins Kamptal.
Wir treffen auf einen ruhigen spiegelglatten Kamp, der breit in einem seichten Bachbett dahingleitet. Kurz darauf wirft er sich durch die „Höll“. Es geht durch die erste Schlucht der heutigen Tour. Der Große Kamp bahnt sich den Weg über so manche aufgetürmte Steinquader, Querrillen, verschieden hohe Katarakte und Felsklippen versperren dem Wasser den Weg. Wir verlassen den breiten Weg und folgen einem schmalen Saumpfad direkt neben dem Ufer. Am unteren Ende des Höllfalls steht ein Torso der Höllmühle mit drei Fensterlöchern und nackten Gemäuern als Zeuge der betriebswirtschaftlichen Nutzung der Wasserkraft.
Am Ende der Schlucht biegen wir links ab und sehen linkerhand einen Bildstock mit dem Hinweis, dass hier schon seit 1500 eine Betstation für die Pilger am Zellerweg (Mariazell) steht. Es ist ein ausgesprochenes schönes, harmonisches Marterl. Auf einem würfelförmigen Sockel steht eine achteckige Granitsäule, die einen aus einem Stück gefertigten Tabernakel trägt, in dem eine wunderschöne Madonna mit Kind zu sehen ist. Die Säule endet in einem schlichten schmiedeeisernen Kreuz. Ein wenig erinnert mich diese Madonna mit Kind an die romanische Gnadenstatue von Mariazell. Sicher kein Zufall!
Nun geht es beschaulicher weiter. Wir überqueren den Kamp und biegen gleich darauf rechts ab. Wir folgen dem Tal, zuerst ganz Nahe am Ufer und steigen langsam höher Richtung Hausbach mit Blick ins Kamptal.
Teil 2A
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