Fahrt-Unterbrechung ist ein Hinweis an der Tür zum Warteraum am Bahnhof ohne Anschluss in die weite Welt. Am Schild oberhalb der Tür steht der Namenszug „GRAFENSCHLAG“, und doch ist die dazugehörige Ortschaft einen 20-minütigen Fußmarsch entfernt. So ist es mit den meisten Haltestellen an der Bahntrasse von Schwarzenau nach Martinsberg. Und daher fehlten nach und nach die Reisenden, später die Verbindungen und zu guter Letzt die Schienen. Was bleibt ist ein romantischer Schotterweg, dessen Zukunft ungewiss ist und der im besten Fall noch ein Rad- und Wanderweg werden kann. Im schlechtesten aller Fälle wird er nach und nach von der Natur zurückerobert und ergeht sich in naher Zukunft in den Weiten des Waldviertler Waldes.
Genug sinniert – wir wollen wandern und folgen der Bahntrasse Richtung Langschlag. Vor dem Bahnhofsgebäude und über die Bundesstraße gibt es noch Schienen – wer weiß warum – danach sind sie entfernt. Mit festem Schuhwerk geht es dahin, abwechselnd erhöht auf einem Damm und in sanften Einschnitten.
Kurz darauf geht es bei der Hausmühle vorbei, wo die Gänse der Familie Steininger leben und von denen wir lautstark begrüßt werden.
Nun folgen wir der Bahntrasse entlang des Langschläger Baches bis zur ehemaligen Haltestelle Langschlag.
Im Wartehäuschen befindet sich das kleinste Museum des Waldviertels, das „klemuwa”. Der kleine aber feine Ausstellungsraum bietet regionalen Künstlern und Kunstschaffenden Unterschlupf und Bühne für Kunst in unterschiedlichen Facetten. Das originelle Museum „klemuwa” ist ganzjährig bei freiem Eintritt zu besichtigen.
Nach dem Besuch im Museum geht es noch ein kurzes Stück auf dem Bahndamm weiter. Den Weidezaun umgehen wir.
Westlich von Langschlag zweigen wir rechts ab und folgen den Wegweisern des Radweges durch den Wald Richtung Kleingöttfritz. Am Waldrand zweigen wir rechts ab.
Beim asphaltierten Güterweg geht es rechts Richtung Langschlag. Achtung, hier verlassen wir den markierten Radweg!
Wir folgen dem asphaltierten Weg bis er eine scharfe Rechtskurve ausführt. Hier verlassen wir vor der Kurve den Güterweg und wandern geradeaus weiter.
Wir folgen dem romantischen Fahrweg und lassen alle mit einem Schranken versehenen Abzweigungen links liegen. So kommen wir auch ohne Markierungen sicher zum derzeit geschotterten Fahrweg zwischen der Hausmühle und Langschlag.
Beim Fahrweg biegen wir links ab und wandern anschließend bei den Gänsen vorbei.
Bei der Hausmühle geht es rechts über die Bahntrasse und weiter auf dem Zufahrtsweg Richtung Bundesstraße und zum Bahnhof Grafenschlag unserem Ausgangspunkt.