>> Länge: 9,5 km | Höhe: 506 m | Dauer: 03:15 <<
Durch die enge Schlucht der Ysperklamm wandern wir auf den Kaltenberg, wo man frühzeitige keltische Kultstätten vermutet.
Der Druidenweg Nr.31 schließt unmittelbar an das obere Ende der Ysperklamm an. Nun gibt es zwei Möglichkeiten des Aufstieges. Die erste Wahl ist der Durchstieg der Ysperklamm. Die Ysperklamm ist ganzjährig geöffnet. Der Betreiber der Ysperklamm, die Marktgemeinde Yspertal, erhebt Eintritt für den Zugang zur Ysperklamm. Eine zweite Möglichkeit ist der Aufstieg auf der leichten Abstiegsroute der Ysperklamm.
Wir wählen bei unserer Runde eine Kombination, steigen zuerst auf der leichten Route bis zur Roten Reithbrücke auf und folgen dann der Ysperklamm bis zum oberen Ende. Die Ysper durchfließt die Klamm auf einer Länge von 2 km, wobei sie etwa 300 Höhenmeter überwindet. Eine Vielzahl von Aufstiegshilfen erleichtert uns ein Durchschreiten der Klamm. Geeignetes Schuhwerk ist trotzdem empfehlenswert, auch für den weiteren Weg.
Nach der Ysperklamm führt der Wanderweg zunächst ein Stück Richtung Gutenbrunn und biegt nach ca. 250 m scharf nach rechts ab. Nach dem steilen Aufstieg durch die Klamm geht es jetzt moderat auf breiten Forstwegen über die Kaiserreith zu einer Quelle und weiter zur ersten Steinformation namens „Phallus und Vulva“.
Beruhend auf den Forschungen des Yspertaler Pfarrers Hans Wick (1904-1988) werden die Steinformationen benannt und zeigen heute noch die ursprünglichen Funktionen. Bei den bisweilen seltsam anmutenden Steinformationen handelt es sich um verwitterte Reste von im Lauf der Jahrtausende abgetragenen Granitsteinen, um sogenannte Granitrestlinge, die meist runde, oft aber auch recht eigenwillige Formen angenommen haben. Der als Phallus bezeichnete Stein< ist ein männlicher Fruchtbarkeitsstein, der auch vom Tal als senkrechtes Felsenband weithin sichtbar ist. Der als Vulva bezeichnete Stein ist ein weiblicher Fruchtbarkeitsstein. Er zeigt sich zwischen Kopf und Rumpf des Phallus. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Durchschlupfstein. Durch das Durchschlüpfen kann man angeblich das Böse abstreifen.
Es geht nun weiter bis zu einer Weggabelung. Am rechten Weg besuchen wir mit einem kurzen Abstecher den „Sitzenden Hund“, ein Symbol der Frühzeit für Fruchtbarkeit und Treue, dann kehren wir zur Weggabelung zurück und steigen hoch zum Druidentreffpunkt.
Auf der höchsten Erhebung des Kaltenberges befinden sich zwei Steinkreise. Am inneren Steinkreis auf einer Höhe von 922m, der als Druidentreffpunkt gedient haben soll, haben nur so viele Druiden am Treffen teilgenommen als sich Steine im Kreis befinden. Ein derartiger Punkt wird „Böndel“ genannt und besteht aus 13 kreisförmig angeordneten Schalensteinen auf denen die Druiden sitzend Platz genommen haben sollen. Der Herrgottsitz in der Mitte, mit seiner prägnanten Pilzform, könnte der Thron für den Oberpriester gewesen sein. All das sind natürlich nur Annahmen, obwohl der Platz noch heute eine ganz besondere Ausstrahlung hat.
Vom Gipfelplateau des Kaltenberges geht es nun steil bergab an der „Großen Schale“ und der Wohnhöhle vorbei auf einen Sattel. Gegenüber steigt der Weg hinauf auf eine Bergkuppe, den Kaltenberg. Hier beginnt der Heilige Bezirk der keltischen Oberpriester. Am Böndel befinden sich 13 Opfer- und Sitzschalen, welche in Altarform angeordnet sind.
Auch vom Böndel geht es wiederum steil bergab weiter. Bei der nächsten Weggabelung zweigen wir rechts ab Richtung Kaltenbergkreuz. Auf schmalem Pfad geht es zuerst ansteigend, später entlang steiler Waldhänge Richtung Holzkreuz.
Das Kaltenbergkreuz wird im Jahre 1977 von den Naturfreunden Yspertal errichtet und 1997 erneuert.
Vom Kaltenberg geht es nun richtig steil bergab. Alle die nicht so steil absteigen möchten, wandern wieder zurück zur Weggabelung und folgen dem Weg ins Tal.
Am Fuße des Kaltenberges führt uns der Weg zuerst auf einen Zufahrtsweg und zum Schluss auf der Landstraße zurück zum Ausgangspunkt.