Der Weißenbach entspringt in den „Mühlauwiesen“ in Großweißenbach, durchfließt fast unmerklich den Ort und wendet sich dann in einem großen Bogen Richtung Westen. Er teilt die nördlich der Ortschaft liegenden „Langwiesen“ und bahnt sich dann den Weg durch den Hochwald Richtung Kamp. Die eigentliche Klamm ist nur ein kurzer Abschnitt.
Der schönste Teil des Tales samt der Weißenbachklamm wird seit dem Jahre 1947 vom Naturfreundeweg 3 erschlossen. Später kamen dann der Riesensteig 20 und der Hundertwasserweg 55 dazu, die ebenfalls durch die Klamm verlaufen.
Die am besten gehüteten Geheimnisse sind oft die schönsten.
Die Weißenbachklamm fristete lange Zeit eine Außenseiterrolle, ist nicht vielen Menschen bekannt und wahrscheinlich genau deshalb so faszinierend. Die Waldschlucht besteht aus Granitblockmeeren, vielen kleinen Wasserfällen und jeder Menge Grün.
Der kürzeste Zustieg erfolgt von der Uttissenbachmühle aus. Wir folgen der kurzen Variante des Hundertwasserweges. Kurz nach der Mühle überqueren wir den Kamp und biegen rechts in den Wald ein. Etwa hundert Meter später verlassen wir das Kamptal und steigen links, relativ steil aufwärts. Rechter Hand befindet sich der Hohe Stein. Auf halber Höhe kommen wir beim Zustieg zum Hohen Stein vorbei, wandern aber geradeaus weiter und folgen dem breiten sandigen Forstweg. Dort, wo der Weg wieder ins Flache übergeht, steht links der Wegweiser zur Weißenbachklamm.
Wiederum steil bergab durch einen naturbelassenen Urwald gelangen wir an das Ufer des Weißenbaches. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Bächlein flussaufwärts. Es tut sich ein überaus grünes, mit zahlreichen Granitblöcken übersätes Tal auf. Auf nadelweichen Pfaden mit querenden Wurzeln geht es Richtung Klamm.
Kleine Miniaturwasserfälle, dann wieder eine Sandbank und Felsblöcke fügen sich in die unberührte Natur und verleihen dem Wasserlauf ein sich ständig verändertes Aussehen. Am schönsten ist es hier am frühen Morgen, wenn die Sonne bis in den letzten Winkel des Tales dringt.
Dann eine neunzig Grad Biegung und die eigentliche Klamm liegt vor uns. Seitlich auf schmalem Pfad mit Riesenstufen lässt sich das Naturjuwel bezwingen. Ein Tritt als Baumwurzel und ein Fels, der uns zum Bücken zwingt, zeigt uns wer hier das Sagen hat.
Am oberen Ende wechseln wir die Bachseite. Ein kurzer Sprung auf manchmal nass glitschigem Untergrund und die Klamm ist bezwungen.
Gleich danach wird der Weißenbach wieder ruhiger und sein Bachbett liegt in einem u-förmigen Tal. Rechter Hand, aber schon wieder auf der anderen Bachseite liegt, oder sollte man sagen steht, der Jahnfelsen.
Der Wanderweg führt nun weiter Richtung Robotstein (Riesensteig 20) oder zur Schwarzalm (Hundertwasserweg 55).