>> Länge: 8,6 km | Höhe: 203 m | Dauer: 02:15 <<
Im Jahre 1162 wird der Name “Lorsnich” (Lainsitz) das erste Mal urkundlich erwähnt. Etwas später taucht dann der Ort St.Martin auf. So gibt es im Jahre 1409 einen Streit um den kleinen Zehent in der Pfarre Sankt Martin. Im Notariatsinstrument vom 15. August 1409 treten 25 Zeugen als Gewährsmänner auf, dass der kleine Zehent seit etwa 70 Jahren zur Pfarre “Sankt Mertten” behoben wurde. Sankt Martin war daher schon vor 1409 (wahrscheinlich seit 1339) Markt. Der erste urkundlich erwähnte Pfarrer ist Nikolaus und ist von 1395 bis 1411 tätig.
Der Rundwanderweg mit der alten rot-weiß-roten Markierung und der Nr.71 startet vom Marktplatz in St.Martin Richtung Süden, vorbei beim Sägewerk und folgt dann weiter der Lainsitz flussaufwärts.
Die Lainsitz, in Tschechien Lužnice, ist ein Nebenfluss der Moldau in Österreich und Tschechien. Die Gesamtlänge beträgt 208 Kilometer, davon 43 in Österreich. Die deutsche Bezeichnung war bis 1918 in Böhmen jedoch nicht Lainsitz sondern Luschnitz. Kurz darauf überqueren wir die Schienen der Waldviertelbahn, die zwischen Straße und Lainsitz über Bad Großpertholz Richtung Groß Gerungs führt.
Bei der nächsten Eisenbahnübersetzung bleiben wir auf dieser Seite und wandern geradeaus weiter. Kurz darauf verlassen wir das Lainsitztal und die Waldviertelbahn und wandern durch das Mühlbachtal Richtung Froschau.
Noch vor den ersten Häusern zweigt der Wanderweg rechts in einen Wiesenweg ab. Vorbei an einem Bildstock geht es durch das romantische Tal, bis der Weg über eine Steinbrücke rechts abzweigt und über die Wiese zu einer kleinen Baumgruppe führt. Hier treffen wir wieder auf einen sandigen Feldweg, der uns bis zum gleichnamigen Ort Mühlbach bringt.
Am westlichen Ortsbeginn steht die uralte Hammerschmiede und dahinter geht es durch eine Art Engpass steil hinauf in den Ort. Der Mühlbach gibt einen Teil des Wassers an den Mühlgraben ab, der im Tal den schweren Hammer antreibt. Zwischen dem Mühlbach und Felsen verläuft die Straße hinauf in den Ort Mühlbach, der wir nun folgen.
Neben der heutigen Hammerschmiede steht ursprünglich eine Mahlmühle. Wann sie errichtet wird und ob gleichzeitig mit ihr auch schon die Hammerschmiede besteht, ist nicht zu ermitteln. Mühle und Hammerschmiede haben wohl viele widrige Schicksale, Feindbesuche, Raubüberfälle, Brände usw. mitgemacht, sodass heute vom ursprünglichen Bestande kaum mehr ein Stein auf dem andern liegt. Die steinerne Umrahmung der Führung des großen Schwanzhammers trägt die Jahreszahl 1849, auf dem Gesimse der Umrahmung sind drei französische Kanonenkugeln aus dem Jahre 1809 befestigt. Nach dem letzten Brande im Jahre 1943 wird die Mühle aufgelassen. 1970 wird auch der Betrieb der Hammerschmiede eingestellt.
In Mühlbach biegen wir links auf den Güterweg Richtung Sulz ab.
Bei der Kapelle in Sulz halten wir links und dann geradeaus durch die Ortschaft.
Es geht quer über das St.Martiner-Feld hinunter in einen Wiesengraben. Bei der Weggabelung geht es links hinauf zum Wald.
Kurz nach dem Wald, rechts vom Scheibenbühel, können wir schon wieder St.Martin sehen. Am Ortsrand kommen wir bei einer alten Flachsdörre vorbei. In dieser erfolgt früher das Dörren (Trocknen) der Flachsstengel.
Beim Bahnhof St.Martin überschreiten wir wiederum die Gleise der Waldviertelbahn und kommen in den Ort, unserem Ausgangspunkt.