Alle Sallingberger Wanderungen beginnen beim Kirchenplatz. Was liegt also näher, auch die Pfarrkirche zu besuchen. Wir betreten den Vorplatz zur Kirche durch ein Tor, das bis zum Jahre 1851 den Friedhof, der rund um die Kirche angelegt war, von der Straße abgrenzte.
Die Pfarrkirche Sallingberg (heiliger Johannes der Täufer) ist in ihrem Baukern romanisch (etwa 1280 – 1300). Die Anlage besteht aus einem rechteckigen Langhaus mit beachtlich stark abgeböschten (sich nach oben beträchtlich verjüngenden) Mauern. Ein mächtiger Triumphbogen trennt den Chorraum vom Kirchenschiff. Im quadratischen Chorraum fehlt aber die sonst übliche Apsis und er bildet zugleich das quadratische Untergeschoß für den etwa 36 m hohen Kirchenturm, der um 1765 als achteckiger barocker Turm errichtet wird. Am Übergang werden vier Obelisken aus Granit nach Art des Jakob Prandtauer aufgestellt.
Der barocke Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Hochaltarbild zeigt die Taufe Christi im Jordan durch Johannes den Täufer, welcher gleichzeitig auch der Kirchenpatron ist.
Die gemauerte Empore ersetzt im Jahre 1903 den hölzernen Musikchor.
Die prachtvolle gotische Statue der Gottesmutter Maria, die das segnende Jesuskind am Arm trägt, wurde um 1510 geschaffen. Maria ist mit einem roten Kleid und einem goldfarbenen und blauen Mantel bekleidet. In der linken Hand hält sie den göttlichen Knaben.
Ist die hier dargestellte Frauenfigur mit dem Kreuz in beiden Händen wirklich Margareta (Marina) von Antiochien? Und besteht vielleicht auch ein Zusammenhang zur Rapottensteiner Gräfin Margareta von Strattmann? Sie ließ 1669 den Grundstein zur heutigen barocken Wallfahrtskirche im benachbarten Grainbrunn legen. Fragen, die ich nicht beantworten kann. Aber vielleicht Du!
In der Seitenkapelle, wo auch der Beichtstuhl untergebracht ist, steht auf einem unförmigen Sockel ein frühgotischer, vieleckiger Taufstein aus Granit aus dem Jahre 1315.