Die Johannesbergkirche bei Harmannstein

Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein

Die Johannesbergkirche steht direkt auf der Europäischen Hauptwasserscheide, dem Dachfirst Europas, Seehöhe 839m. Von hier haben wir einen guten Ausblick in fast alle Richtungen, der nur durch den Grundberg im Westen eingeschränkt wird.


Fotos aufgenommen am 04.04.2012
Abseits der Tour

Georg Matthäus Vischer Burg ENGELSTAIN
Georg Matthäus Vischer Burg ENGELSTAIN

Auf dem Kupferstich von Georg Matthäus Vischer aus dem Jahre 1629 kann man hinter der Burg „ENGELSTAIN“ (Engelstein) das Kirchlein „S.JOHANNS AM PERG“ sehen.


Etwa um 1150/1160 erbaut hier Hadmar II. von Kuenring sein “novum castrum Hadmarstain”, das 1162 urkundlich erwähnt wird. Der Ort daneben heißt heute noch Harmannstein. Es gibt Mutmaßungen, dass sich auf diesem Berg schon vor dem 12.Jahrhundert eine vorgeschichtliche Anlage befindet. Die Burg verliert Anfang des 13.Jahrhunderts an Bedeutung, als die Kuenringer in Weitra eine befestigte Stadt errichten. „Hadmarstain“ dürfte im Laufe desselben Jahrhunderts entweder zerstört worden oder verfallen sein. Im Jahre 1319 wird ihre Ruine dem Kloster Zwettl geschenkt oder verkauft, das auf den Mauern der Kapelle um 1425 ein Kirchlein errichten lässt. Ihr Patron ist Johannes der Täufer.


Man betritt die Kirche im Süden durch ein gotisches Portal. Der Kirchenschlüssel ist bei Familie Zeilinger beim letzten Bauernhof vor der Kirche in Harmannstein Nr.9 erhältlich.

Im Altarraum sind spätgotische Freskenreste zu sehen, die das Himmlische Jerusalem der Apokalypse und den Heiligen Christophorus zeigen. Den Christusträger bedroht ein fantastischer roter Skorpion. Interessant ist die zeitgenössische Abbildung des Kirchleins hinter dem Heiligen: Man sieht es von einer überdachten Mauer mit Tor umgeben.

Anfang des 18.Jahrhunderts wird das Kirchenschiff erhöht und vergrößert, sowie mit flacher Decke, halbkreisförmigen Fenstern, Kirchenbänken und neuen Altären ausgestattet. Etwa zur selben Zeit baut man auch den kleinen Holzturm (Dachreiter), den man über dem Kirchenchor und den Dachboden erreichen und besteigen kann.


Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein


Im Türmchen befindet sich auch eine kleine Glocke. Im Mai 1746 wird Adam Göschl beim Wetterläuten vom Blitz erschlagen. Zwei Jahre vorher wird die alte Orgel aus der Großschönauer Pfarrkirche hierher gebracht.

Der barocke Altar, von einem Tischler aus Groß Gerungs gefertigt, stammt aus dem Jahre 1727. Dieser zeigt die rustikal geformte Plastik der Taufe Christi durch den Heiligen Johannes den Täufer in einer bühnenartig wiedergegebenen Szenerie. Sie ist von Wolken und zwei großen knienden Engeln umrahmt. Die beiden Seitenaltäre sind nordseitig der Gottesmutter und südseitig allen Heiligen geweiht.


Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein
Johannesbergkirche bei Harmannstein



Die Originalstatue der Gottesmutter Maria wurde in der Zeit um 1440 geschaffen und kam als Leihgabe der Pfarre Großschönau in die Kapelle des Bildungshauses St. Hippolyt in St.Pölten. In der Johannesbergkirche steht nur eine Kopie.

Die Madonna steht auf einer Mondsichel, die mit einem abwärts blickenden Kopf gefüllt ist; sie hält das nackte Kind auf dem linken Arm, hoch über der Standbeinhüfte. In der rechten Hand hält die Madonna die Weltkugel. Den Körper durchzieht ein deutlicher Schwung, dem nur die leichte Gegenneigung des Kopfes entgegenwirkt. Die Madonna trägt einen gemusterten Mantel, der am schmalen Oberkörper eng anliegt und unter der linken Hand hochgerafft ist; von hier aus laufen die langen Diagonalfalten zur rechten Fußspitze hinab.

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