Das Dorf Flachau, zur Zeit der ersten Entsiedelung mit Bruggmühle, Steinmühle, Kernhäuser und Reithof aus 49 Häusern bestehend, gehört zur nordöstlich davon gelegenen Gemeinde und Pfarre Döllersheim. Zu dieser Zeit steht in der kleinen unscheinbaren Ortskapelle von Flachau eine wunderschöne Madonna. Auf alten Fotos kann man sie in der sehr niedrigen Kapelle links hinten erkennen.
Trotz aller widrigen Umstände der damaligen Zeit kann dieses einzigartige Kunstjuwel gerettet werden und ist heute im Landesmuseum Niederösterreich in St.Pölten zu bewundern.
Wir haben uns auf diesen Augenblick schon lange gefreut und vorbereitet, und daher steigen wir voller Erwartung die Stiegen in den 1.Stock hinauf. Schon vom Gang aus können wir sie durch ein gotisches Steinfenster sehen und sie erscheint uns vom ersten Augenblick an vertraut, als würden wir eine alte Waldviertlerin besuchen. Der kleine Jesus greift mit der Hand in unsere Richtung, als würde er sagen: „Kommt, hier sind wir!“
Die Madonna eines unbekannten Bildschnitzers ist aus Lindenholz gefertigt und 169 cm groß. Die Heilige Maria reicht dem Kind einen goldenen Apfel als Sinnbild der Erlösung und der göttlichen Liebe. Der Mantel der Madonna ist außen vergoldet, mit eingeritztem Muster am Saum, innen blau (Smalte) mit schabloniertem schwarzen Randmuster. Der Schleier ist weiß, die Mondsichel versilbert.
Die Bilder der Flachauer Madonna entstanden mit dankenswerter Erlaubnis des Landesmuseums Niederösterreich.