Die Biermeile in Weitra

>> Länge: 2,3 km | Höhe: 31 m | Dauer: 01:00 <<

Weitra Biermeile
Weitra Biermeile
1. Station „Bier & Brauen“
1. Station „Bier & Brauen“


Die Weitra Biermeile führt durch die malerische Altstadt Weitra und richtet in 9 Stationen den Blick auf ungewöhnliche Perspektiven zum Thema Bier. Diese als Hopfenfelder gestalteten Stationen sind gleichermaßen Ort der Information, der Interaktion und Kommunikation. Sie dienen aber ebenso der Ruhe und der Einkehr. Entlang des Weges gibt es aber noch viel mehr zu entdecken.


Fotos aufgenommen im Juli 2021
Wandern im flachen Gelände Durchgehende Beschilderung !RundwegEinkehrmöglichkeit in WeitraHearonymus Audioguide


Im Jahre 2021 feiert die Stadt Weitra ein besonderes Jubiläum: Vor 700 Jahren, also anno 1321, wird den Bürgern vom Landesfürsten dem habsburgischen Herzog Friedrich I. das Privileg zum Bierbrauen verliehen. Damit darf sich Weitra als „älteste Braustadt Österreichs“ bezeichnen.

Weitra wird um 1200 von den Kuenringern als Stadt am Reißbrett geplant und in wenigen Jahren erbaut und zu einer funktionierenden Stadt gehört schon damals das Bierbrauen dazu. Aber seit dem Pergament von 1321 haben die Bürger und die Stadt nun dazu ein verbrieftes Recht.

Die Urkunde

Die Urkunde in etwa in unsere Zeit übersetzt:

König Friedrich der Schöne erteilte den Bürgern zu Weitra einen Freibrief. Die bisher an der Stadt außen vorüberführende Landesstraße soll nun durch die Stadt gehen, die Mautpflicht in Korneuburg beträgt für einen Bürger von Weitra bloß zwei Pfennige; in der Bannmeile der Stadt soll kein Gastgeber schenken und kein Bräuer Bier brauen, in der Stadt selbst kein Herr schenken, er sei denn Bürger der Stadt; seine Schuldner, edel oder unedel, mag ein Bürger von Weitra beim Betreten der Stadt um seine Schuld anhalten. Wegen eines Wandels soll man keinen zahlungsfähigen und wegen Unzucht keinen ehrbaren Mann oder Bürger gefangen setzen. Die Bürger von Weitra sollen die Brücke über den Tiefenbach in Stand halten.

Ez sol auch chain gastgeb sein bei der stat nehendner dann ainer meil. Ez sol auch nieman chain pyer prewen in ainer meil bei der stat. Auch sezzen wir, daz nieman in der stat ze Weitra sol schenchen, er sei dann purger in der stat.

Den Bürgern steht also nun das alleinige Braurecht zu, niemand anderer darf in der Stadt und im Umkreis von einer Meile (ca. 7,5 Kilometer) Bier brauen oder ausschenken.


Wir starten vor der Bierwerkstatt, wo sich auch die 1. Station „Bier & Brauen“ befindet. Von hier geht es nun vorbei beim Heiligen Johannes von Nepomuk durch das Obere Stadttor in die Stadt. Die in den Boden eingesetzten goldenen Hopfendolden weisen uns den Weg.

Der zweigeschossige Torturm wird im Jahre 1526 neu erbaut. Seine Zinnenbekrönung erhält er Ende des 17. Jahrhunderts. Um den Erfordernissen des modernen Verkehrs Rechnung zu tragen, wird der Torbogen im Jahre 1967 erweitert. Bei der aus diesem Anlass durchgeführten Restaurierung des Turms malt der akademische Restaurator Ludwig Peyscha wieder die 1693 für das Obere Stadttor bezeugten Wappen (Kaiser, Stadt Weitra, Fürstenberg) und den alten Spruch “Gott bewahr die Stadt” an die Ostwand des Turms.

Bierwerkstatt
Bierwerkstatt
Heiliger Johannes von Nepomuk
Heiliger Johannes von Nepomuk
Oberes Stadttor
Oberes Stadttor

Durch die schmale Obere Landstraße gelangen wir auf den Hauptplatz. Auf der linken, höchsten Stelle befindet sich die 2. Station „Bier & Bürgertum“. Von hier haben wir einen tollen Blick auf den Rathausplatz.

Das Rathaus
Das Rathaus
Die Dreifaltigkeitssäule
Die Dreifaltigkeitssäule
Das Rathaus wird nach den Plänen des Kremser Architekten Josef Utz vom Weitraer Baumeister Ignaz Knapp 1892/93 gebaut.

Vor uns erhebt sich die Dreifaltigkeitssäule, welche in den Jahren 1747/48 von Johann Walser aus Budweis errichtet wird.

Dahinter befindet sich das Brauhaus, heute das Brauhotel Weitra mit einer eigenen kleinen Gasthausbrauerei in den Kellergewölben.


Nun geht es weiter Richtung Schloss, wo uns vor der alten Burgmauer die 3. Station „Bier & Eiserner Vorhang“ erwartet.

Auf der höchsten Geländestufe über der Stadt läßt Wolf Rumpf zwischen 1590 und 1606 anstelle der von Hadmar II. von Kuenring zwischen 1201 und 1208 gegründeten romanischen Stadtburg ein Renaissanceschloss errichten. Heute beherbergt das Schloss ein Brauereimuseum und eine Dauerausstellung über den Eisernen Vorhang.

3. Station „Bier & Eiserner Vorhang“
3. Station „Bier & Eiserner Vorhang“
Die alte Burgmauer
Die alte Burgmauer

Entlang der alten Burgmauer im Hofgraben geht es nun bis zur Aussichtswarte an einer Ecke der Stadtmauer. Von der 4. Station „Bier & Landschaft“ hat man einen weiten Blick bis zum Nebelstein.

4. Station „Bier & Landschaft“
4. Station „Bier & Landschaft“
Auf der Aussichtswarte
Auf der Aussichtswarte

Die Gasse endet am westlichen, unteren Ende des Rathausplatzes. Hier biegen wir links ab, überqueren den kleinen dreieckigen Doktor-Kordik-Platz, benannt nach dem Bürgermeister Dr. Johann Kordik, praktischer Arzt in Weitra. Er entdeckt 1851 die Heilkraft der heute nach ihm benannten Quelle im Gabrielental. Auf unserem Weg finden wir immer wieder Schilder, die auf ehemalige Bierbrauer verweisen.

Schild
Schild
Schild
Schild
Schild
Schild

Wir folgen der Unteren Landstraße weiter, wo wir noch vor der Linkskurve beim ehemaligen Standort des Unteren Tores rechts abbiegen. Nun folgen wir der Promenade außerhalb der Stadtmauer. Hier finden wir die 5. Station „Bier & Industrie“.

Die Promenade
Die Promenade
5. Station „Bier & Industrie“
5. Station „Bier & Industrie“

Vorbei an der Stiege, die nach Wilhelm Szabo benannt ist, steht etwas weiter nach der nächsten Ecke in der Stadtmauer die 6. Station „Bier & Schutz“. In den Jahren 1771 bis 1790 gibt es hier eine bezeugte Gusshütte namens Glockengießerei außerhalb der Stadtmauer.

Wilhelm Szabo Stiege
Wilhelm Szabo Stiege
6. Station „Bier & Schutz“
6. Station „Bier & Schutz“

Wir umrunden weiter die Stadt entlang der Stadtmauer, die hier besonders schön zu sehen ist und biegen dann Richtung Stadtpfarrkirche ab. Hier steht die 7. Station „Bier und Glaube“.

Die Stadtmauer
Die Stadtmauer
Stadtpfarrkirche und Schloss
Stadtpfarrkirche und Schloss
7. Station „Bier und Glaube“
7. Station „Bier und Glaube“

Über den Kirchenplatz folgen wir nun den goldenen Hopfendolden durch die nördliche Altstadt, vorbei bei den Twiganauten mit der auffallenden Giraffe vor dem Haus. Das sind Peter Bochnik und seine Ehefrau Helga die von 2010 – 2018 ihren Wohnsitz in einen Segelkatamaran verlegen und damit rund um die Welt segeln. Ziel war, dort zu bleiben, wo es am schönsten ist, nun wohnen die beiden in Weitra.

Nach der alten Stadtapotheke und ein paar Straßenecken weiter sind wir wieder am Rathausplatz angekommen, wo wir gegenüber den Eingang zur alten Zisterne sehen. Hier steht die 8. Station „Bier & Wasser“.

Bei den Twiganauten
Bei den Twiganauten
Die alte Stadtapotheke
Die alte Stadtapotheke
Die alte Zisterne
Die alte Zisterne

Bis zur Vorderseite des Rathauses sind es nur mehr ein paar Schritte, wo sich die Touristeninformation befindet und im Eingang die 9. Station „Bier & Stadt“. Hier sieht man ein Faksimile jener Urkunde, mit der diese Stadtwanderung beginnt.



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