Bärnkopf liegt im Zentrum des größten geschlossenen Waldgebietes Österreichs und mit bis zu 1000 Meter Seehöhe ist der Ort die höchstgelegene Gemeinde des Waldviertels. Gleich in der Nähe liegt der Weinsberg mit 1041 m Seehöhe, unser heutiges Ziel.
Der Rundwanderweg „Weinsbergweg“ mit der Nr.60 startet im Zentrum von Bärnkopf bei der Pfarrkirche und folgt etwa 100 Meter der Dorfstraße Richtung Osten. Beim Markierungsbaum verlassen wir die Straße Richtung Süden und folgen den Markierungen Richtung Weinsberg.
Entlang schöner Forststraßen wandern wir zuerst um den sogenannten Sauberg herum, dessen letzte Ausläufer vom Wanderweg aus gut zu sehen sind.
Der Wald zeigt sich hier von seiner vielfältigsten Seite. Geht man kurz zuvor noch am dichten undurchsichtigen Jungwald vorbei, so ändert sich sein Erscheinungsbild nach der nächsten Kurve komplett. Auf luftigen durchforsteten Nadelwald folgt ein heller Laubwald in den verschiedensten Grüntönen. Zwischendurch liegen Restlinge verstreut. Einer davon ist ein Wackelstein, der leicht von einer Person bewegt werden kann. An gut zugänglichen Stellen wird das gefällte Holz abgeholt.
Beim Dreiblöchlberg erreichen wir die 1000 m Seehöhe und nähern uns langsam dem Weinsberg. Ein Wegweiser führt uns direkt auf die höchste Erhebung. Der Weg geradeaus läuft um den Berg herum zur Weinsbergwiese. Oben angekommen, sehen wir zuerst Reste eines Bergfrieds. Er misst 7,30 Meter im Quadrat und hat eine Mauerstärke von 2,20 Meter.
Neben dem Mauerwerk gelangen wir hinauf auf die höchste Stelle des Weinsberges mit 1041 Meter Seehöhe. Bei klarem Wetter sieht man hier vom Jauerling im Osten, über Schneeberg, Ötscher, die Gesäuseberge, Bosruck, Großer Priel bis zum Salzburger Untersberg, die Mühlviertler Berge bis Arbesbach und den Traunsteiner Wachtstein im Norden.
Wahrscheinlich wird die Burg auf dem Weinsberg in der 1.Hälfte des 11.Jahrhunderts angelegt. Zu dieser Zeit regieren die Babenberger „Ostarrichi“ noch von Melk aus. Sie ist die erste Steinburg und die höchst gelegene Burg Niederösterreichs. Es gibt zwei Bauabschnitte, den ersten oben am Gipfelplateau, und die Reste des heute noch sichtbaren Bergfrieds können in die 1.Hälfte des 13.Jahrhunderts datiert werden.
Dem „Historischen Verein Weinsbergerwald“ verdanken wir, dass die Reste der Ruine in diesem relativ sehr guten Zustand sind. Denn seit dem Projektbeginn im Herbst 2011 zur Durchführung von Erhaltungsmaßnahmen im Bereich des Burgturmes sind viele freiwillige Stunden aufgewendet worden, um den Bergfried aus dem jahrelangen Dornröschenschlaf zu wecken.
Vom Weinsberg geht es nun hinunter zur Weinsbergwiese. Wir überqueren die Straße und schlagen den Weg zurück nach Bärnkopf ein. Der Weg führt fast immer etwas abseits oder direkt neben der Straße. Ein Teil davon ist die ehemalige Trasse einer Waldbahn durch den Weinsberger Forst mit der Spurweite von 760 mm.
Kurz vor Bärnkopf legen wir etwa 200 m auf der Straße zurück und wandern beim Bildstock in der Kurve geradeaus weiter.
@Hilde und Josey – Danke für Euren Waldviertel(NASCH)besuch !
Angeregt durch eure Wegbeschreibung sind wir heute diesen netten Rundwanderweg gegangen – allerdings mit Hindernissen wie Walderdbeeren, Heidelbeeren…
@Karl – Danke und über Weiterempfehlungen freuen wir uns immer.
Sehr schön und liebevoll beschrieben. Da bekommt man Gusto aufs Wandern. Ich werde die Strecke meinen Nachbarn empfehlen.