Der Via Lucis, Weg des Lichtes, oder kurz Lichtweg, ist eine relativ neue Andachtsform in der römisch-katholischen Kirche. Er beginnt dort, wo der Kreuzweg (Via crucis) endet. Die Freude über die Auferstehung steht im Mittelpunkt. Der Lichtweg hat ebenso vierzehn Stationen wie der Kreuzweg, beginnt mit der Auferstehung und endet mit der Sendung des Heiligen Geistes zu Pfingsten.
Südlich von Schönbach, mit einem herrlichen Blick über den Ort, entsteht in den Jahren 2007 bis 2009 auf einem steilen Grundstück des Initiators Roland Grain der Schönbacher Lichtweg. Ein Weg vom Ort hinauf über mehrere Serpentinen, vorbei an den vierzehn Stationen, die mit Kreisen markiert sind, endet mit dem großen Pfingstkreis auf der Spitze des Hügels. Am 15. August 2009 wird der Lichtweg “Via Lucis” in Schönbach feierlich eröffnet. In der Folge wandern wir von unten nach oben und stellen euch alle Stationen vor.
Wir starten in Schönbach und folgen den Wegweisern. Zwischen den Häusern geht es steil hinauf zum Einstieg. Auch der Tut gut! „Los geht’s Gehweg“ führt hierher zum Einstiegspunkt.
Es beginnt mit der Auferstehung. Über den Künstler der 1. Station ist uns nichts bekannt. Ein welliges Blech endet mit einem abrupten Knick, möchte man für ein ereignisreiches Leben und dem Tod übersetzen. Nach dem Knick spiegelt sich die Sonne für die Auferstehung.
Die 2. Station widmet sich dem leeren Grab. Auch hier fehlen die Angaben zum Gestalter. Der Wände lose Quader stellt das leere Grab dar. Man sieht am Boden Fußabdrücke, die sich an der Decke Richtung Himmel spiegeln.
Die 3. Station hat das Thema „Ich habe den Herrn gesehen“. Eine Skulptur ohne weitere Angaben.
Die 4. Station mit dem Thema „Auf dem Weg nach Emmaus“ wird am 17. August 2016 eingeweiht. Nähere Informationen wissen wir noch nicht.
Die 5. Station zeigt uns „Das Mahl in Emmaus“ und ist die erste Station die im Rahmen der Eröffnungsfeier am 15. August 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Sie ist der Emmaus Gemeinschaft gewidmet und vom Initiator des Via Lucis Roland Grein gestiftet.
Die Künstler Herbert und Robert Gahr (5500 Bischofshofen) gestalten die Skulptur aus Edelstahl. Hier wird, wie in vielen anderen Kunstwerken der Beiden, spiegelpolierter, farbiger Edelstahl mit wilden Schweißnähten kombiniert.
Die 6. Station spielt im Abendmahlssaal. Die 2,5 Meter hohe Glasskulptur wird vom bildenden Künstler Erwin Kastner (3350 Stadt Haag) als Gast in der Glasmanufaktur Schlierbach hergestellt und am 9. August 2015 feierlich eingeweiht. Sie ist dem Roten Kreuz gewidmet. Der Stifter ist uns unbekannt.
Die 7. Station soll ein Ort der Versöhnung werden und wird vom jungen Künstler Alan Cicmak (Wien) im Auftrag von Norbert Zimmermann gestaltet.
Die Skulptur sieht aus jeder Blickrichtung anders aus und ist leicht gewunden, dies soll den unterschiedlichen Zugang und die unterschiedliche Sichtweise auf eine Versöhnung darstellen. So sollen wir uns auch der Versöhnung öffnen. Durch ihre steil aufragende Form regt sie auch dazu an, den Kopf zu heben, nach oben zu blicken und nach vorne zu schauen.
Ihre feierliche Segnung findet am 16. August 2013 statt.
Die 8. Station mit Thomas hat den Leitspruch „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ und wird am 12. August 2011 gesegnet.
Der Künstler Tomas Hoke (Berndorf) arbeitet seit Jahren in der Kunsthalle der Berndorf AG und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Lichtinstallationen, wobei er abgesehen von den Leuchtmitteln Material verwendet, das in der Berndorf AG industriell verarbeitet wird. Die Thomas Station symbolisiert nicht nur den Zweifler Thomas, sondern vermittelt eine besondere Botschaft. Es geht um das Ertasten der Wunden als Beweis für die Auferstehung. Das Wort Wunde ist mit den Leuchtkugeln in Blindenschrift dargestellt. Der Sehende kann es im Regelfall nicht lesen und der Blinde kann es nicht sehen. Das weitere Paradoxon ergibt sich durch das Leuchten. Eine Blindenschrift, die leuchtet?
Diese Station ist der Concordia Stiftung des Pater Georg Sporschill gewidmet, wo Straßenkinder liebevoll aufgenommen und betreut werden.
Die Glorietstiftung der Familie Zimmermann hat das Kunstwerk den Straßenkindern gewidmet.
Die 9. Station erzählt vom wunderbaren Fischfang und wird am 24. Juni 2012 gesegnet. Die zwei Jahrtausende alte Geschichte von der Wandlung des Simon vom Fischer zum Menschenfischer steht gleichnishaft für die Veränderung und Wandlung von Sichtweisen.
Der Künstler Gerhard Eilmsteiner (Windhaag bei Freistadt) bevorzugt Materialien aus Stahl und Stein. Die ein halbes Jahrtausend alten steinernen Bauteile einer vergangenen Kirche hängen in einem Netz (Fischernetz).
Das Kunstwerk ist der Hospizbewegung gewidmet. Die Stifter dieser Station sind Gertrude und Herbert Grain, die Eltern des Initiators des Lichtwegs in Schönbach, die damit die Ziele der Hospizbewegung mittragen wollen.
Am 10. August 2012 wird die 11. Station „Die apostolische Sendung“ gesegnet. Diese Station ist den Gründern der Concordia Transilvania Pater Georg Sporschill und Ruth Zenkert gewidmet. Bei diesem Projekt steht die Ausbildung der jungen Siebenbürger an erster Stelle. Grundgedanke des neuen Projekts soll auch sein, eine Brücke darzustellen. Romakinder in Transsilvanien könnten im Zuge der Hilfe Jugendlichen aus Österreich begegnen, welche keine materiellen Probleme haben, aber helfen wollen. So entsteht Hoffnung und Zukunft. Stifter dieser Station ist die Glorietstiftung der Familie Zimmermann.
Künstlerisch wird die Station von Karl Vonmetz, Berndorf, gestaltet. „Das gleichseitige Dreieck ist ein Bild der Vollkommenheit. Es bedeutet auch die Trinität von Vater, Sohn und Heiliger Geist und ist ein Sinnbild von Liebe, Wahrheit und Weisheit.“, beschreibt Hr. Zimmermann das Werk.
Am 12. Juni 2011 (Pfingstsonntag) segnet Mag. Gerhard Gruber die 12. Station „Rückkehr zum Vater“ (Christi Himmelfahrt). Diese Station stiftet die Pfarrgemeinde Schönbach und widmet sie dem Kinderhospiz Sterntalerhof. Die gelebte Mission des Sterntalerhofes ist es, den Kindern ein HEUTE zu schenken, deren MORGEN in den Sternen steht. Als Vertreter des Sterntalerhofes richtet Peter Kai Worte an die zahlreich erschienen Teilnehmer.
Der Künstler Prof. Erich Steininger gestaltet unentgeltlich diese Station, die aus einer 3 m x 1 m langen Edelstahlplatte besteht und zum Himmel emporragt. Die Platte ist mit einer Graphik versehen, die sich in einer Spiegelplatte am Boden widerspiegelt. Der Künstler deutet die Rückkehr zum Vater folgendermaßen: Die Rückkehr ist eine zeitlose, raumlose Sehnsucht. Die Himmelfahrt ist unsere permanente Bewegung, bei der es kein Oben und Unten gibt.
Die 13. Station ist seit 2017 fertig.
IN ERWARTUNG DES HEILIGEN GEISTES
Erkenntnisstufen sind Bemühungen zur Überhöhung des Gesites über die Physis. Pagodenhaft erhebt sich die Stele, zeigt die vorletzte Stufe vergoldet, ein goldener Rahmen symbolisiert Bewegung, das Unentwegte Suchen nach dem Unbekannten. Die letzte Stufe, das große Geheimnis der Schöpfung, bleibt unerreicht.
Idee und Umsetzung:
Günter Wolfsberger
Akad. Bildhauer
Herzlichen Dank für diese persönlichen Informationen.
LG aus Zwettl