>> Länge: 4,4 km | Höhe: 70 m | Dauer: 01:10 <<
Als wir Mitte Februar mit den Schneeschuhen bei der Zwickelmühle waren, zeigte sich die Waldviertler Landschaft glitzernd weiß. Die Schneedecke betrug etwa 50 – 80 cm. Es war bitter kalt. Nur einen Monat später haben wir ein ganz anderes Erscheinungsbild. Es gibt nur mehr kleine Schneereste am schattigen Waldrand. Die Wiesen zeigen ihr gelbbraunes Gras vom Vorjahr. Vom Grün des Frühlings ist bis auf ein paar kleine Ausnahmen noch nichts zu sehen. Die Vögel auf den Wiesen können es kaum erwarten mit der Brutarbeit zu beginnen.
Wir starten unsere Wanderung bei der Hausmühle, die ihre Dienste schon lange eingestellt hat und jetzt einen Biobetrieb zur Aufzucht von Gänsen und Enten beherbergt. Der ehemalige Mühlbach, der parallel zum Purzelkamp angelegt ist und zur Zeit noch zugefroren ist, bringt das frische klare Wasser zu einem Teich, in dem sich die Tiere pudelwohl fühlen.
Der Weg führt uns rund um das Gehege hinunter zum Mühlbach, dem wir flussaufwärts folgen. Bei der Einspeisung fließt das Wasser in den Mühlbach und der Rest in das Bachbett. Kurz darauf erreichen wir das Ende des Waldes, und wir sehen hinüber zur Zwickelmühle. An dieser Stelle gibt es auch einen Steg, über dem wir auf die andere Seite gelangen. Dem Weg hinauf folgend, kommen wir zum Walpurgiswanderweg, wo wir rechts abbiegen und zurückwandern.
Zuvor machen wir etwa auf halber Strecke noch einen Abstecher hinunter zum Purzelkamp. Es ist jene Stelle, wo der Mühlbach abzweigt. Auf dieser Seite liegt auch ein kleiner Teich, der aber noch fest zugefroren ist.
Der Feldweg verläuft etwas höher mit schöner Sicht zum Purzelkamp, vorbei beim Haushof über eine alte Steinbogenbrücke zurück zur Hausmühle.
Die Hausmühle wird erstmals 1610 erwähnt:
Damals als Haugsmüll Lugendorf
Die sprachliche Deutung für Mühle mit abgeleitetem altdeutschen Rufnamen Hûg, dessen mittelhochdeutsches û lautgerecht zu -au- verzwielautet erscheint. Infolge mundartlichen Ausfalls von -g- wurde das Bestimmungswort zu Haus verändert.
Gleich danach quert die Eisenbahnstrecke Schwarzenau – Martinsberg den Weg und folgt in einem großen Rechtsbogen dem Purzelkamp. Hier fahren aber schon lange keine Züge mehr, denn selbst der Güterverkehr endet bereits im Bahnhof Waldhausen.
Die Marktmühle wird erstmals 1310/11 erwähnt:
„in Champ iuxta Greuenslag apud molendinum quod Marchtmvl dicitur“
„am Kamp bei Grafenschlag bei einer Mühle, die Marktmühle genannt wird“
Die sprachliche Deutung aus dem Lateinischen „molendinum“ heißt Mühle mit Markt.
Kurz nach der Eisenbahnbrücke gesellt sich der Langschlägerbach zum Purzelkamp. Der Mühlbach für die ehemalige Marktmühle zweigt hier ab. Die Mühle steht schon an der Bundesstraße Zwettl-Ottenschlag.