>> Länge: 5,3 km | Höhe: 23 m | Dauer: 01:20 <<
Unsere letzte Purzelkamptour liegt bereits sechs Wochen zurück, und die Landschaft entlang des Purzelkamps ist bis heute Mitte April etwas grüner geworden. Die neuen Triebe der Bäume sind zwar noch etwas zögerlich und bilden nur kleine Knospen, was bei Frühtemperaturen unter Null ganz normal ist. Das Wetter entspricht voll und ganz dem April. Die Wiesen bringen schon ein zartes Grün zum Vorschein und versuchen das alte abgestorbene Gras zu besiegen. Die ersten gelben und weißen Frühlingsblüher erfreuen uns Wanderer, dazu tragen auch die Zitronenfalter bei, die ersten Schmetterlinge zu dieser Jahreszeit.
Wir starten in Rammelhof gegenüber der Marktmühle und folgen dem Purzelkamp bis zur Hofsäge. Gleich nach der Straßenbrücke zweigt der Sägewerksgraben ab. Wir biegen beim Wohnhaus links zum alten Sägewerk ab und wandern dann flussabwärts.
Nach dem Sägewerk sieht der Flusslauf reguliert aus und fließt kerzengerade am Waldrand entlang. Links reichen Wiesen und Felder bis zum Ufer. Auf der rechten Seite im Wald überwiegt hohes altes Gras. Der Purzelkamp biegt dann Richtung Norden und trifft auf die Eisenbahn. Eine Eisenbahnbrücke überspannt den Fluss. Wir wandern unten durch und sehen vor uns die Straßenbrücke.
Nach der Brücke führt der Purzelkamp einen weiten Rechtsbogen aus, fließt bei der Kläranlage und kurz darauf bei der Hofsäge vorbei. Wir wandern hinter der Hofsäge vorbei, finden aber keinen Graben zum Antrieb der Säge. Entweder wurde er bereits zugeschüttet, oder der Antrieb erfolgte direkt im Purzelkamp, was aber eher unwahrscheinlich ist.
Zurück nehmen wir den Zufahrtsweg zur Hofmühle, überqueren den Purzelkamp auf der Straßenbrücke und biegen bei der Gallmühle links ab.
Die Gallmühle, historisch Luegmühle, wird erstmals im Jahre 1321 in „Chaltenbrunn . . . item molendinum ibidem“ genannt, das übersetzt „dort ebenso eine Mühle“ heißt. In den nächsten Jahrhunderten gibt es zahlreiche Hinweise auf diese Mühle und wie sich ihr Name ändert. So taucht in den Jahren 1632/34 erstmals der Name „Gall Pritter . . . Roßina vxor [= Ehefrau] khinder 7“ auf.
Wir überqueren bei der Gallmühle die bereits stillgelegte Eisenbahn und wandern zurück nach Rammelhof. Links von uns sehen wir am Waldrand den Purzelkamp.
Wie ihr richtig vermutet, ist der Purzelkamp in diesem Bereich bereits in den 1960ern reguliert worden. Die Natur nimmt aber manches wieder in Besitz. Die alte Säge gehört dem Stift Zwettl, hat noch ein riesiges hölzernes Wasserrad, steht aber seit einem tödlichen Arbeitsunfall 1949 still. Der Wehrgraben dient nur mehr zur Anspeisung der Fischteiche.