>> Länge: 3,2 km | Höhe: 53 m | Dauer: 01:00 <<
Der „Purzelkamp“, der in den Wäldern nördlich von Spielberg und Bad Traunstein entspringt, mündet ursprünglich nach der Ruine Lichtenfels in den „Großen Kamp“. Nach dem Bau des Kraftwerkes, das am 6. Juli 1957 eröffnet wird, fließt das Wasser des Purzelkamps etwa 65 m höher als vorher in den Stausee westlich von Rastenfeld.
Begleitet uns nun vom
Quell- bis zum Mündungsgebiet
entlang des Purzelkamps !
Wir beginnen unsere Wanderung im Winter und werden im Laufe eines Jahres immer wieder zum Purzelkamp zurückkehren, bis wir im Herbst beim Stausee Ottenstein ankommen.
Ausgangspunkt für unsere Wintertour ist Maueröd, eine kleine Siedlung mit drei Häusern, auf den Ausläufern des Hummelbergers gelegen. Von hier aus erkundigen wir bei mittlerer Neuschneelage das Ursprungsgebiet des Purzelkamps. Schon kurz nach dem letzten Wohnhaus tauchen wir in eine herrliche Schneelandschaft ein und blicken hinunter ins Purzelkamptal.
Westlich vom Hummelberg in den Wäldern zwischen dem „Dampfhof“ und „Flattingreith“ liegt das Quellgebiet. Eine Quelle in herkömmlichem Sinn ist nicht vorhanden, vielmehr sammelt sich das Wasser in vielen kleinen feuchten Rinnen und bildet am Waldrand einen kleinen Graben.
Der Purzelkamp hat das Licht der Welt erblickt.
Kurz darauf verschwindet das kleine Bächlein im Wald und fließt gegenüber mit einem sehr markanten Z-Verlauf weiter durch das breite Tal Richtung Aschermühle. Viele kleinere Seitengräben speisen bereits den Purzelkamp.
Kurz vor der Aschermühle stößt das Wasser im Wald auf die ersten Hindernisse. Ein Steinfeld muss überwunden werden. Das kleine flache Bächlein windet sich mit vielen kleinen Mäandern durch den Wald.
Schon nach 1,6 km trifft der Purzelkamp auf die erste Mühle, die „Aschermühle“. Zwar ist sie heute wie viele ihrer Art nicht mehr in Betrieb, so zeugt sie doch für den Wasserreichtum. Wohnhaus und angrenzende Mühle sind mit ihren Steinmauern noch recht gut erhalten. Vom Mühlrad und Mühlbach ist aber nichts mehr zu sehen.
Archiv Nachweise für das Objekt Aschermühle von Richard Grafeneder:
1499 Von der oden [= „öden“] Mul an der Aschen
1651/60 wegen Rapoltenstain …Aschmühl
1679 auf der Aschen Mihl
1709 Dorf Aschen … Von einer behausten Mühl 1740 Heyraths Abredt in der Aschenmühl
1771 an der sogenannten Aschenmühl
1822 Dorf Aschen … von einer behausten Mühle 1823 Aschermühl
Mühle mit Riednamen Aschen (mundartlich für „bei den Eschen“).
Tipp: Der Purzelkampweg Nr.52 umrundet die Quellgründe des Purzelkamps.
Der Purzelkamp ist einer der wenigen Bäche im Waldviertel, der auf weite Strecken nicht “zu Tode” reguliert wurde, sondern weitgehend natürlich mäandrierend verläuft, nur zwischen der Marktmühle in Grafenschlag und der Hofsäge bei Kaltenbrunn wurde er in den 1960er-Jahren in ein technisches Bett gezwängt. Sehr schön zu sehen bei den Berichten von ZWalk. Ein kurzes Stück gibt es auch noch im Bereich vo ehemals Schweighofer, jetzt STORA-ENSO.
Vom Purzelkamp kenn ich nur das letzte Stück bei Rastenberg und Rastenfeld – dazwischen unbekanntes Waldviertel (und das mir!!!). Aber in Aschen bin ich bewandert – Rundtour von Traunstein über Aschen und Pernthon. Dass dort der Purzelkamp entspringt, ist mir allerdings entgangen! So – jetzt weiß ich´s!
Beim Dapfhof trafen wir übrigens vor Jahren einen älteren Herrn, der dort sich der intensiven Holzbearbeitung widmete. Er erklärte uns nicht nur, worauf es beim Be- und Verarbeiten von Holz ankommt, sondern er produzierte nette Holz- (oder waren es Stein-) -schwammerl.
Jedenfalls eine ganz schöne Aufgabe, so einen waldviertlerisch verschlungenen Fluss nachzuwandern! BB