Als um das Jahr 1726 ein Hirtenknabe aus Poggschlag nach seiner verlorenen Kuh Ausschau hält, findet er diese an einer Quelle zusammen mit der Muttergottes, die ihr Kindlein an der Brust säugt. Diese Erscheinung ist zur damaligen Zeit in einer erzprotestantischen Gegend, in der man für den rechten Glauben noch in den Tod geht, eine Sensation. Gutenbrunn entwickelt sich schnell zum Wallfahrtsort. Der Kultgegenstand, eine ihr Kind säugende Mutter Maria, ist in der Wallfahrtskirche zu sehen.
Vom Bahnhof Martinsberg bis zur Säge Gutenbrunn verkehrt in den Jahren 1922 bis 1933 eine Industriebahn mit einer Spurweite von 760 mm. Sie dient damals zum Abtransport der Produkte des Holz verarbeitenden Betriebes und ist mit der Waldbahn im Weinsberg Forst mit einem 1 km langen Gleis verbunden. Die Waldbahnmaschinen verkehrten auch auf dieser Strecke. 1933 wird der Betrieb eingestellt. Wir sind heute auf dem ehemaligen Bahnkörper, oder was noch von ihm übrig ist, unterwegs.
Nach der geschichtlichen Aufarbeitung der Entstehungsgeschichte und dem damaligen Verlauf der Fürnbergschen Poststraße, machen wir uns heute von Gutenbrunn aus auf den Weg Richtung Martinsberg.
Gutenbrunn liegt am Ostrand des Weinsberger Waldes, dem größten geschlossenen Waldgebiet Österreichs. Daher verlaufen die Wanderwege auch hauptsächlich durch den Wald.
Urkundlich wird der Ort im Jahre 1556 in Zusammenhang mit einer Heilquelle erwähnt, welche zahlreiche Maria Taferl Wallfahrer gerne aufsuchen. Nicht ganz 200 Jahre später (1726) wird nach einer Marienerscheinung an der Quelle eine Kapelle errichtet. Im Jahre 1770 lässt Ernestine von Seldern die Liebfrauenkapelle über der Quelle neu erbauen.
Die Ortschaft entsteht im 17. Jahrhundert als Siedlung für Holzfäller und Glasarbeiter. Mitte des 18. Jahrhunderts gibt es zwei Glashütten, 1780 bis 1808 wirkt in Gutenbrunn der berühmte Glaskünstler Johann Josef Mildner, der ein eigenes Verfahren für Malereien auf Gold- und Silbergrund entwickelt.
Zu den Förderern der örtlichen Glasindustrie gehört besonders der kaiserliche Erbpostmeister Josef Edler von Fürnberg, der für etwa zwei Jahrzehnte Inhaber der Herrschaft Pöggstall ist, zu der Gutenbrunn gehört. Er lässt im Zentrum des Ortes 1771 bis 1785 das klassizistische Schlösschen erbauen.
Holz ist zu der Zeit neben Wasser der einzige Energieträger, dessen Wert durch die zunehmende Verknappung gestiegen ist. Vor allem in der Stadt Wien ist der Bedarf an Brenn- und Bauholz sehr groß. Am 16. Juli 1774 wird Fürnberg das Privileg zur Errichtung einer Holzschwemme im Weinsberger Forst gewährt, mit dem Recht, auf den Flüssen Weiten, Krems, Großer und Kleiner Kamp Holz zu triften.
1782 wird Gutenbrunn mit Martinsberg und Kirchbach samt dem Weinsberger Forst als neue Herrschaft von Pöggstall abgetrennt und zum Markt erhoben.
1791 kann Fürnberg den Plan, eine Postlinie mit Stationen in Luberegg, Pöggstall und Gutenbrunn zu errichten, verwirklichen.
1897 wird der Betrieb der Glashütte für immer eingestellt. Ab nun spielt nur mehr die Holzindustrie eine Rolle.
Für aktive Wanderer gibt es verschiedene Wanderungen in unterschiedlicher Länge. Einige der Wanderwege sind markiert und zumeist als Rundwanderwege angelegt. Alle beginnen vor der Kirche.
Immer wieder hören wir von einer alten Poststraße, welche vom Schloss Luberegg an der Donau über Pöggstall nach Gutenbrunn geführt haben soll. Wir sehen Fotos von alten Steinbogenbrücken, welche unverhofft mitten im Wald stehen und so manchen Wanderer zu einem Foto animieren. Neugierig geworden begeben wir uns nun selber auf Spurensuche. Zuerst rein geschichtlich, um einen Überblick zu bekommen.
Südlich von Gutenbrunn erhebt sich der bewaldete EIN-Tausender Ochsenstrauß (1022 m), den wir heute umwandern. Die hier gefundenen Steinhämmer stammen aus der jüngeren Steinzeit (4.000 bis 2.500 v. Chr.).
Ausgangspunkt dieser Tour, die uns durch den Hochwald südöstlich von Gutenbrunn führt, ist der Platz vor der Pfarrkirche in Gutenbrunn. Es ist einer der wenigen Winterwanderwege, die auch im Winter begehbar sind. Der Diebsweg wird als Winterwanderweg vom Verein ARGE WINTER Gutenbrunn in Schuss gehalten und wenn notwendig präpariert.
Im Waldviertel gibt es eine Reihe von EIN-Tausendern, die alle in etwa gleich aussehen. Leicht rundliche bewaldete Hügel, manche mit einer steilen Seite. Auf der höchsten Stelle findet man eine Ansammlung großer Steinblöcke, die alle zusammen den typischen „Waldviertler Gipfel“ bilden. Zwei davon wollen wir nun besuchen.
Ausgangspunkt dieser Tour ist der Platz vor der Pfarrkirche in Gutenbrunn. Die Pfarrkirche Maria Heimsuchung entsteht in ihrer ersten Form im 16.Jahrhundert als kleine Holzkapelle in der Nähe einer Heilquelle. Seit dieser Zeit besuchen Wallfahrer diese Quelle, der man besondere Heilkraft zuspricht. Das heutige Gotteshaus lässt Kaiser Franz I. um 1800 erbauen, nachdem er im Jahr 1795 die Herrschaft Gutenbrunn gekauft hatte. Die Einrichtung wurde erneuert, das schadhafte Gnadenbild ist noch erhalten. Über dem Hochaltar können wir das ehemalige, zeitweise verschollene und seit 1944 wiederaufgestellte Gnadenbild bewundern. Das volkstümlich barocke Bild entstand nach dem Vorbild des von Giambattista Piazetta gemalten Gnadenbildes in der Akademie-Galerie in Venedig.
Über Nacht hat sich die nun schon wochenlang anhaltende Hochnebeldecke verzogen und der Sonntagmorgen erfreute uns mit einem blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein. Schon nach dem Frühstück hielt uns nichts mehr, und wir machten uns auf nach Gutenbrunn. Der Sonnenweg wird als Winterwanderweg vom Verein ARGE WINTER Gutenbrunn in Schuss gehalten und wenn notwendig präpariert.
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