Für die Auszeichnung zum Naturpark des Jahres 2021 bewarben sich fünf Naturparke aus drei Bundesländern. Für die Wahl verantwortlich war die Jury aus Expertinnen und Experten des Umweltbundesamts, des Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark, des ORF, der Alpine Pearls und der Universität Wien.
Kategorie: Naturpark
Naturpark
Wo die Steine Namen tragen
Während man unsere Berge schon länger mit Namen bezeichnet, so ist das bei einzelnen Felsen oder Steinen kaum der Fall. Im Waldviertel ist das anders. Nun – wie kam es dazu?
Vor einigen Millionen Jahren zog sich quer durch das Waldviertel der Strand eines Südseeparadieses. Kaum zu glauben, sagen doch manche böse Zungen zuweilen Kaltviertel zum Waldviertel. Nicht überflutet war das Hochplateau des nördlichen und westlichen Waldviertels.
Wind und Wetter schliffen und polierten tagein, tagaus jene Steinformationen, die heute Restlinge genannt werden, sind sie doch die Oberflächenreste, des unterirdischen Granitmassivs. Die Art und Weise übrigens, wie die Natur die Steinkanten nahezu weich modellierte, wird mit einem hübsch klingenden Fachwort bezeichnet: Wollsackverwitterung.
Das Meer schrumpfte, wurde zum Binnenmeer und trocknete nach tektonischen Verschiebungen gänzlich aus. Zum Vorschein kamen die tiefer gelegenen Teile des Granit- und Gneismassivs. Nun konnten Wind und Wetter auch hier die Landschaft modellieren, Flusstäler ausspülen und spektakuläre Hohlräume entstehen lassen.
Dann wurde es kalt, das Klima änderte sich dramatisch, die Eiszeit begann, weite Teile Mitteleuropas vergletscherten. Nicht aber das Waldviertel, es wurde zur Kältesteppe, zur Tundra.
Nach der letzten Eiszeit bekam das Waldviertel langsam sein heutiges Aussehen.
Nur die Restlinge blieben gelassen, wogten im äußersten Fall als Wackelsteine behäbig und wie zeitgebremst ein wenig hin und her, um dann wieder zu ruhen für ein paar Millionen Jährchen.
Wer so lange überlebt, der sollte auch einen Namen bekommen, zu mindestens die ganz besonderen ihrer Art.
MYTHOlogieTOUR
>> Länge: 5,7 km | Höhe: 81 m | Dauer: 01:30 <<
Nach der Erschaffung der Erde hatte Gott noch viel zu schuften. Er grub lange Gräben, damit das Wasser abfließen konnte. Die hohen Berge verschob er dorthin, wo sie ihm nutzvoll schienen. Er pflanzte Bäume und Sträucher und schließlich schuf er Tier und Mensch. Eines Tages zog er über den Manhartsberg nach Westen. Viele Steine lagen umher, und das erregte sein Missfallen, er wollte sie alle einsammeln. Gleich darauf band er ein blaues Fürtuch um und begann mit der Arbeit. In der Umgebung der heutigen Blockheide war sein Fürtuch schon voll, und die Steine hatten ein ordentliches Gewicht. Auf einmal riss das Band des Tuches, die Granitsteine fielen auf den Boden und rollten durcheinander. Es dämmerte schon der Abend, und er war müde, ließ die Steine liegen und ging heim. Später vergaß er die Steine in der BLOCKHEIDE und da blieben sie bis zum heutigen Tag. (Text Bildhauer Carl Hermann)
Naturpark Wanderweg
>> Länge: 9,8 km | Höhe: 237 m | Dauer: 02:30 <<
Südlich von Bad Großpertholz liegt der Naturpark Nordwald. Es ist ein ausgedehntes Waldgebiet mit nordisch-skandinavischem Charakter. Die dichten Nadelwälder werden von inselartigen Acker- und Wiesenfluren, Teichen und Hochmooren aufgelockert.
Marienkäferweg
>> Länge: 6,4 km | Höhe: 117 m | Dauer: 01:40 <<
Die Bezirks- und Grenzstadt Gmünd liegt in hügeliger Gegend im nordwestlichen Niederösterreich, am Zusammenfluss (“Gemünde”) der Lainsitz und der Braunau. Nordöstlich von Gmünd liegt der Naturpark Blockheide, unser Ziel. Wir überqueren von Gmünd kommend die Braunau und parken beim ersten Besucherparkplatz in Gmünd Grillenstein.
Moorpfad
>> Länge: 4,2 km | Höhe: 25 m | Dauer: 01:10 <<
Wir besuchen den Naturpark Heidenreichsteiner Moor nahe der Stadt Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel und wandern eine Runde auf dem Moorpfad. Die offene Moorfläche und der Moorwald am Rande des Winkelauer Teiches zeigen über 10.000 Jahre Vegetationsgeschichte, die wir, am Prügelsteg über dem Moor stehend, genau studieren können.
Naturpark Wanderweg
>> Länge: 6,3 km | Höhe: 63 m | Dauer: 01:45 <<
Dieses Mal sind wir in Schrems, nördlich von Zwettl, am Rande einer wunderschönen, stillen Waldviertler Moorlandschaft mit den verschiedenen Regenerationsstadien ehemaliger Torfstiche. Diese Übergangsstadien sind landschaftlich besonders attraktiv und zoologisch und botanisch sehr vielfältig. Das Torfmoor, das sich zwischen Langschwarza, Gebharts und Schrems erstreckt, ist mit einer Ausdehnung von rund 300 Hektar das Größte in ganz Niederösterreich. 119 Hektar davon sind Naturschutzgebiet.