Waldviertler Moore – Keines gleicht dem anderen !

Alte Torfwanne

Die letzte Neubearbeitung der Moorstandorte zeigte, dass es im Waldviertel 93 verschiedene Moorbiotope gibt (Stand Mai 2021), deren Schutz durch viele EU Verträge festgelegt ist.

2017 haben sich tschechische und österreichische Naturschutzorganisationen, Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen zusammengefunden und das INTERREG Projekt „Connecting Nature AT-CZ“ entwickelt.

Eines der Ziele ist die Erhaltung der Moore in Südböhmen und im Waldviertel.

Nach drei Jahren Kartierungsarbeiten (2018-2020) und der Auswertung der Daten ist das Moorentwicklungskonzept Waldviertel nun fertiggestellt. Insgesamt 93 Gebiete wurden aufgesucht, 75 Hoch- und Übergangsmoore im Ausmaß von 661 ha waren das Ergebnis. Sie wurden abgegrenzt, die vorgefundenen Lebensräume erfasst und die Gefährdungen und die nötigen Maßnahmen festgehalten. Das Ergebnis ist, neben einer umfangreichen Datenlage für jedes einzelne Moor, eine Prioritätenliste der Moore. Daraus geht hervor, in welchen Mooren Maßnahmen am dringlichsten umgesetzt werden sollten.

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Naturpark des Jahres 2021
Heidenreichsteiner Moor

Für die Auszeichnung zum Naturpark des Jahres 2021 bewarben sich fünf Naturparke aus drei Bundesländern. Für die Wahl verantwortlich war die Jury aus Expertinnen und Experten des Umweltbundesamts, des Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark, des ORF, der Alpine Pearls und der Universität Wien.

Wo die Steine Namen tragen

Während man unsere Berge schon länger mit Namen bezeichnet, so ist das bei einzelnen Felsen oder Steinen kaum der Fall. Im Waldviertel ist das anders. Nun – wie kam es dazu?

Vor einigen Millionen Jahren zog sich quer durch das Waldviertel der Strand eines Südseeparadieses. Kaum zu glauben, sagen doch manche böse Zungen zuweilen Kaltviertel zum Waldviertel. Nicht überflutet war das Hochplateau des nördlichen und westlichen Waldviertels.

Wind und Wetter schliffen und polierten tagein, tagaus jene Steinformationen, die heute Restlinge genannt werden, sind sie doch die Oberflächenreste, des unterirdischen Granitmassivs. Die Art und Weise übrigens, wie die Natur die Steinkanten nahezu weich modellierte, wird mit einem hübsch klingenden Fachwort bezeichnet: Wollsackverwitterung.

Das Meer schrumpfte, wurde zum Binnenmeer und trocknete nach tektonischen Verschiebungen gänzlich aus. Zum Vorschein kamen die tiefer gelegenen Teile des Granit- und Gneismassivs. Nun konnten Wind und Wetter auch hier die Landschaft modellieren, Flusstäler ausspülen und spektakuläre Hohlräume entstehen lassen.

Dann wurde es kalt, das Klima änderte sich dramatisch, die Eiszeit begann, weite Teile Mitteleuropas vergletscherten. Nicht aber das Waldviertel, es wurde zur Kältesteppe, zur Tundra.

Nach der letzten Eiszeit bekam das Waldviertel langsam sein heutiges Aussehen.

Nur die Restlinge blieben gelassen, wogten im äußersten Fall als Wackelsteine behäbig und wie zeitgebremst ein wenig hin und her, um dann wieder zu ruhen für ein paar Millionen Jährchen.

Wer so lange überlebt, der sollte auch einen Namen bekommen, zu mindestens die ganz besonderen ihrer Art.

Manche Härtlinge und Restlinge weisen an ihrer Oberseite runde und ovale Vertiefungen auf, diese Formen bezeichnet man als Schalensteine. Unklar ist ihre Entstehung, man vermutet, durch Baumwurzeln, Stürme die Granitsand mit sich führten, und durch Verwitterung seien diese Steinmulden entstanden. (Im Volksmund Blutschalen, Opferschalen, Teufelssitze oder Fruchtbarkeitssteine genannt.)

Naturdenkmal Großer Kamp
(48.50621, 14.91767) bis (48.50497, 14.96743)

Abschnitt zwischen der Landesgrenze zu Oberösterreich (Brücke Güterweg Schönbichl) und der Brücke L7315



16.02.1998 zum Naturdenkmal erklärt.

ND-ZT-176


Naturdenkmal Großer Kamp (48.50497, 14.96742) bis (48.50803, 15.03746)

Abschnitt zwischen Brücke L7315 und Pegel Neustift


Großer Kamp
Beim Hammer

21.06.1990 zum Naturdenkmal erklärt.

ND-ZT-173

Der von der Umweltanwaltschaft des Landes Niederösterreich als Naturdenkmal beantragte Abschnitt des oberen Kamptales zwischen der Brücke der L 7315 bei Kamp und dem Pegel Neustift ist mit seiner Länge von etwa 8 km ein zwar sehr ausgedehnter und durch die wechselnden topografischen Gegebenheiten des Tales sehr verschiedenartig ausgeprägter, aber insgesamt in sich selbst sehr geschlossener Landschaftsraum besonders typischer und unverwechselbarer Form, der sich durch die Aufeinanderfolge von Wiesenebenen mit Mäandern und eindrucksvollen Schluchtstrecken von den Talstrecken der anschließenden und schon zum Naturdenkmal erklärten Flussabschnitte nochmals deutlich abhebt.


Naturdenkmal Großer Kamp / Kamp
(48.50803, 15.03746) bis (48.53052, 15.11170)

Abschnitt zwischen Pegel Neustift und der Diethartsmühle


Großer Kamp
Pegel Neustift

21.06.1990 zum Naturdenkmal erklärt.

ND-ZT-166

Der Große Kamp ist auf nahezu der gesamten für das Naturdenkmal beantragen Strecke weitgehend naturbelassen und weist einen ausgesprochenen Reichtum an unterschiedlichen Strukturen auf. Auch vegetationsmäßig ist der Kampabschnitt an den unzugänglichen Stellen durch weitgehende Ursprünglichkeit gekennzeichnet bzw. besitzt er innerhalb der Wiesenbereiche einen durchgehenden Uferbewuchs, bestehend vor allem aus Erle und Weide.

Diese Voraussetzungen ermöglichen eine Vielzahl an Habitaten für die Tierwelt, vor allem für solche Tierarten, die gegenüber dem menschlichen Einfluss besonders empfindlich und daher sehr selten sind.

Hierzu gehört als bedeutender und bereits vom Aussterben bedrohter Vertreter der Tierwelt, der Fischotter. Eine weitere gefährdete Säugetierart, die den Großen Kamp bewohnt, ist die Wasserspitzmaus. Der Große Kamp zählt darüber hinaus zu den wichtigsten Habitaten der Flussperlenmuschel im Waldviertel.


Naturdenkmal Kleiner Kamp
(48.50497, 14.96742) bis (8.50803, 15.03746)

Abschnitt zwischen der Brücke Oedmühle und der Brücke in Hammer


Naturdenkmal Kleiner Kamp
Naturdenkmal Kleiner Kamp

21.06.1990 zum Naturdenkmal erklärt.

ND-ZT-172

Die Bezirkshauptmannschaft Zwettl erklärt den Flusslauf des Kleinen Kamp zwischen der Brücke bei der Oedmühle und der Landesstraßenbrücke in Hammer mit allen Flussparzellen, einschließlich aller auf diesen Parzellen liegenden Inseln und Felsbildungen, der Flusssohle sowie dem Ufersaum samt den dort befindlichen Felsen und Gehölzen, soweit sie auf den genannten Grundstücken liegen, zum Naturdenkmal.

Dabei zeigte sich, dass dieser Talabschnitt bis zur Brücke der Landesstraße 7176 über den Kleinen Kamp in Rappottenstein, Hammer, von gleicher landschaftlicher Bedeutung und Ausdruckskraft ist, wie der schon geschützte Abschnitt der Schütt und dessen logische landschaftliche Fortsetzung darstellt und somit in gleicher Weise schutzwürdig ist.